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Frankreich Präsident Emmanuel Macron positiv auf Corona-Virus getestet

Frankreichs Präsident Emmanuel Macron will seine Arbeit von zu Hause aus fortführen. Foto: Martin Bureau/AFP POOL/AP/dpa
Frankreichs Präsident Emmanuel Macron will seine Arbeit von zu Hause aus fortführen. Foto: Martin Bureau/AFP POOL/AP/dpa

Nun hat es den französischen Staatschef erwischt: Macron hatte Symptome, ein Corona-Test war positiv. Eigentlich hatte der Präsident sich für die kommende Woche viel vorgenommen. Und auch in den vergangenen Tagen saß Macron nicht gerade allein zu Hause.

Frankreichs Präsident Emmanuel Macron ist positiv auf das Corona-Virus getestet worden. Der 42-Jährige habe zuvor erste Symptome gezeigt, teilte der Élyséepalast mit.

Emmanuel Macron wird sich demnach entsprechend der geltenden Vorschriften nach dem positiven Corona-Test für sieben Tage isolieren. Er werde seine Arbeit von zu Hause aus fortführen.

Macron hatte sich in den vergangenen Tagen mit zahlreichen hochrangigen französischen und internationalen Politikerinnen udnd Politikern getroffen. Etliche von ihnen sind nun erstmal in Quarantäne.

Frankreichs Premierminister Jean Castex werde sich als Kontaktfall isolieren, berichteten französische Medien. Er habe keine Symptome, wurde aber nun getestet.

EU-Ratschef Charles Michel kündigte ebenfalls eine Selbstisolation an. Er hatte am Montag mit Macron an einer Jubiläumsveranstaltung der Industriestaaten-Organisation OECD in Paris teilgenommen. Michel sei zuletzt am Dienstag negativ getestet worden, teilte sein Sprecher mit.

Auch der spanische Regierungschef Pedro Sánchez hatte an der Veranstaltung teilgenommen und will sich isolieren. Eine erster Corona-Test war aber negativ.

Keine Angaben zu Symptomen

Der Élyséepalast machte keine näheren Angaben zu den Corona-Symptomen bei Emmanuel Macron. Sie sollen Berichten zufolge nur leichter Art sein.

Das Büro seiner Gattin Brigitte Macron bestätigte der Deutschen Presse-Agentur, dass diese als Kontaktfall gelte, aber keine Symptome zeige. Die 67-Jährige sei am Donnerstag negativ getestet worden. Emmanuel Macron zeigte sich am Donnerstagabend schließlich noch per Videoschalte bei einer Konferenz zum Thema Entwicklungshifle und wirkte etwas angeschlagen.

Macron wollte eigentlich in der kommenden Woche in den krisengeschüttelten Libanon reisen. Er hatte zuletzt gemeinsam mit den Vereinten Nationen eine weitere Konferenz für Hilfsmaßnahmen für das Land organisiert. Diese Reise dürfte nun ausfallen.

EU-Gipel im Fokus

Sorge gab es nach dem positiven Corona-Test bei Emmanuel Macron vor allem wegen des EU-Gipfels Ende vergangener Woche in Brüssel: EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen werde nicht in Quarantäne gehen, sagte ein Sprecher. Ihr letzter Test sei am Montag gewesen.

Für Kanzlerin Angela Merkel gab es Entwarnung. Diese habe wie immer nach einem Europäischen Rat mit einigen Tagen Abstand einen PCR-Test gemacht. „Dessen Ergebnis ist negativ“, teilte ein Regierungssprecher mit.

Aus Kreisen des französischen Präsidentenpalastes hieß es, dass bei der Regierungssitzung unter Vorsitz Macrons am Mittwoch Abstandsregeln eingehalten worden seien und alle Teilnehmer Masken getragen hätten. Daher gebe es in diesem Zusammenhang keinen Kontaktfall.

Am Montagabend traf Emmanuel Macron mit dem Bürgerkonvent für das Klima zusammen. Macron hatte am Mittwoch außerdem den portugiesischen Regierungschef Antonio Costa in Paris empfangen. Dieser hat nun einige Reisen abgesagt. Zurzeit setze er seine Arbeit mit Hilfe von Videokonferenzen fort, meldete die Nachrichtenagentur Lusa.

Nicht der erste Regierungschef mit Corona

Emmanuel Macron ist nicht der erste Staatschef, der positiv auf das Corona-Virus getestet wurde. Auch den US-Präsidenten Donald Trump und den britischen Premierminister Boris Johnson hatte es beispielsweise erwischt.

Johnson war im Frühjahr schwer an Covid-19 erkrankt und wurde zeitweise auf der Intensivstation behandelt. Er wünschte Macron auf Twitter gute Besserung. „Tut mir leid zu hören, dass mein Freund Emmanuel Macron positiv auf das Virus getestet wurde“, schrieb er. Auch Trump wurde wegen seiner Covid-19-Erkrankung im Krankenhaus behandelt.

In Macrons persönlichem Generalstab gibt es mit Jean-Christophe Perrochon einen Chefarzt, der sich um die Gesundheit des Staatsoberhaupts kümmert. Perrochon stammt aus dem Gesundheitsdienst der Streitkräfte und diente im Élyséepalast schon unter Macrons Vorgänger François Hollande.

Emmanuel Macron stammt aus einer Arztfamilie und lässt immer wieder Interesse an medizinischen Themen erkennen, bei öffentlichen Termin trägt er stets eine Corona-Schutzmaske.

Frankreich ist hart von der Corona-Pandemie getroffen worden. In dem Land mit rund 67 Millionen Einwohnern galten von Ende Oktober bis Anfang der Woche strenge Ausgangsbeschränkungen.

Seit einem Lockerungsschritt am Dienstag gilt nur noch eine Art abendliche Ausgangssperre. Die Zahl der Corona-Neuinfektionen war in den vergangenen Wochen stark zurückgegangen. Allerdings steigen sie seit einiger Zeit wieder leicht. Mehr als 59 000 Infizierte sind in Frankreich bisher gestorben.

© dpa-infocom, dpa:201217-99-727382/10

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