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Venedig: Goldener Löwe für Abtreibungsdrama L’événement

Audrey Diwan, Regisseurin aus Frankreich, freut sich über den Goldenen Löwen für ihr Abtreibungsdrama «Happening» («L'événement»). Foto: Domenico Stinellis/AP/dpa
Audrey Diwan, Regisseurin aus Frankreich, freut sich über den Goldenen Löwen für ihr Abtreibungsdrama «Happening» («L'événement»). Foto: Domenico Stinellis/AP/dpa

Beim Filmfest Venedig gewinnt „L’événement“ von Audrey Diwan die höchste Auszeichnung. Auch sonst werden bei dieser Preisverleihung viele Frauen ausgezeichnet.

Der Goldene Löwe des Filmfestivals Venedig geht an das Abtreibungsdrama L’événement der französischen Regisseurin Audrey Diwan. Das gab die Jury am Samstagabend bekannt.

„Happening“, wie das Werk auf Englisch heißt, erzählt von der jungen Anne, die Anfang der 1960er Jahre in Frankreich ungewollt schwanger wird und abtreiben möchte. Das ist allerdings illegal, deswegen sucht Anne verzweifelt nach einem anderen Ausweg.

Anna Mouglalis (l-r), Anamaria Vartolomei, Audrey Diwan, Luana Bajrami und Louise Orry Diquero posieren für den Film "Happening" («L'événement»). Das Abtreibungsdrama wurde mit dem Goldenen Löwen ausgezeichnet. Foto: Domenico Stinellis/AP/dpa
Anna Mouglalis (l-r), Anamaria Vartolomei, Audrey Diwan, Luana Bajrami und Louise Orry Diquero posieren für den Film „Happening“ («L’événement»). Das Abtreibungsdrama wurde mit dem Goldenen Löwen ausgezeichnet. Foto: Domenico Stinellis/AP/dpa

Es ist der sechste Goldene Löwe der Festivalgeschichte, der an das Werk einer Filmemacherin vergeben wird. Auch im Vorjahr gewann eine Frau: Chloé Zhao mit „Nomadland“. An einen französischen Filmemacher ging der Goldene Löwe zuletzt 1987. Louis Malle erhielt die Auszeichnung damals für „Auf Wiedersehen, Kinder“.

Zweitwichtigster Preis für Paolo Sorrentino

Bester Nachwuchsdarsteller wurde der Italiener Filippo Scotti für seine Rolle in "The Hand of God". Foto: Domenico Stinellis/AP/dpa
Bester Nachwuchsdarsteller wurde der Italiener Filippo Scotti für seine Rolle in „The Hand of God“. Foto: Domenico Stinellis/AP/dpa

Der Große Preis der Jury, die zweitwichtigste Auszeichnung des Festivals, ging bei dieser Festivalausgabe an „È stata la mano di Dio (Die Hand Gottes)“.

Darin erinnert sich der Italiener Paolo Sorrentino („La Grande Bellezza – Die große Schönheit“) an seine Jugend in Neapel.

Der Preis für die beste Regie geht an Jane Campion aus Neuseeland für "The Power Of The Dog". Foto: Domenico Stinellis/AP/dpa
Der Preis für die beste Regie geht an Jane Campion aus Neuseeland für „The Power Of The Dog“. Foto: Domenico Stinellis/AP/dpa

Die Neuseeländerin Jane Campion, die einst mit „Das Piano“ weltweit Erfolge feierte, nahm für das Brüderdrama „The Power of the Dog“ mit Benedict Cumberbatch, Kirsten Dunst und Jesse Plemons die Auszeichnung für die beste Regie entgegen.

Penelope Cruz wurde mit dem Coppa Volpi Preis für die beste Darstellerin in «Parallel Mothers» ausgezeichnet. Foto: Joel C Ryan/Invision/AP/dpa
Penelope Cruz wurde mit dem Coppa Volpi Preis für die beste Darstellerin in «Parallel Mothers» ausgezeichnet. Foto: Joel C Ryan/Invision/AP/dpa

Als beste Schauspielerin ehrte die Jury die Spanierin Penélope Cruz für „Madres paralelas“.

In dem Drama von Pedro Almodóvar spielt die 47-jährige Oscarpreisträgerin („Vicky Cristina Barcelona“) eine von zwei Müttern, die ungeplant schwanger werden.

„Madres paralelas“ hatte die 78. Filmfestspiele Venedig am 1. September eröffnet. Die Auszeichnung für den besten Schauspieler ging an John Arcilla für das philippinische Korruptionsdrama „On the Job: The Missing 8“ von Erik Matti.

21 Werke waren im Rennen um die Preise

US-Schauspielerin Maggie Gyllenhaal wurde mit dem Preis für das beste Drehbuch für «The Lost Daughter» ausgezeichnet. Foto: Domenico Stinellis/AP/dpa
US-Schauspielerin Maggie Gyllenhaal wurde mit dem Preis für das beste Drehbuch für «The Lost Daughter» ausgezeichnet. Foto: Domenico Stinellis/AP/dpa

Die US-Schauspielerin Maggie Gyllenhaal gewann für „The Lost Daughter“ die Auszeichnung für das beste Drehbuch.

Das Drama ist zugleich auch ihr Regiedebüt. Der italienische Höhlenforscherfilm „Il buco“ von Michelangelo Frammartino wurde mit dem Spezialpreis der Jury ausgezeichnet.

Das Filmfest Venedig ist das älteste der Welt. Im diesjährigen Wettbewerb hatten 21 Werke um die Preise konkurriert. Die Auszeichnungen wurden von einer internationalen Jury verliehen. Ihr Vorsitzender war der südkoreanische Regisseur und Oscargewinner Bong Joon Ho („Parasite“).

© dpa-infocom, dpa:210911-99-181182/7



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