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Deutsche Volleyballer peilen EM-Halbfinale an

Strebt mit den deutschen Volleyballern einen Sieg über Italien an: Trainer Andrea Giani. Foto: Roman Koksarov/dpa
Strebt mit den deutschen Volleyballern einen Sieg über Italien an: Trainer Andrea Giani. Foto: Roman Koksarov/dpa

Die Auswahl des Deutschen Volleyball-Verbandes trifft in der Runde der besten Acht auf Italien. Bundestrainer Andrea Giani steht dann an der Seitenlinie einem früheren Weltmeisterkollegen gegenüber.

Bundestrainer Andrea Giani lobt seinen italienischen Trainer-Kollegen in höchsten Tönen, doch die deutschen Volleyballer fühlen sich bereit für den nächsten großen Schritt bei der EM.

„Wer will nicht gegen Italien gewinnen?“, fragte Starspieler Georg Grozer rhetorisch bei einer Online-Pressekonferenz vor dem Viertelfinale der Europameisterschaft gegen die Südeuropäer am Mittwoch (16.00 Uhr/Sport1+) im tschechischen Ostrau (Ostrava).

Wie schwer das für den EM-Zweiten von 2017 werden könnte, zeigt ein Blick in die Statistik: Olympia-Viertelfinalist Italien hat im gesamten Turnier bislang nur zwei Sätze abgegeben.

„Das Besondere an der Mannschaft ist der Coach“, sagte Bundestrainer Andrea Giani. Seit der frühere Weltklasse-Zuspieler Ferdinando De Giorgi nach den Spielen in Tokio im August die Squadra Azzurra übernahm, „haben die Italiener die Art, wie sie den Ball behandeln, deutlich verändert“.

Ex-Weltmeister im Trainer-Duell

Das Team sei äußerst ausgeglichen, verfüge über einen starken Aufschlag, eine stabile Annahme und leiste sich extrem wenige Fehler. „Es ist eine sehr junge Mannschaft, die viel Energie aufs Feld bringt“, so Andrea Giani.

Die beiden Trainer kennen sich sehr gut. Als Spieler gewannen sie zusammen in den 1990er Jahren drei Weltmeistertitel. Der aus Neapel stammende Giani erklärte, dass nach der Nationalhymne seines Heimatlandes das Duell gegen Italien nur noch das seiner eigenen Mannschaft gegen eine andere sei, das es zu gewinnen gelte.

Der 51-Jährige kündigte an, dabei auf die gleiche Formation setzen zu wollen wie beim mit 3:1 zuvor gewonnenen Achtelfinale gegen Bulgarien. Auf Außen bekommt damit erneut der 25 Jahre alte Moritz Karlitzek den Vorzug gegenüber dem sechs Jahre älteren Kapitän Christian Fromm.

„Er ist der schnellste Aufschläger im Angriff und hat auch in der Offensive eine hohe Effizienz“, erklärte Giani, der den gebürtigen Hammelburger in der vergangenen Saison auch bei seinem Club in Modena betreut hatte.

Problem: Die Zahl der Fehlaufschläge

Der eigene Service bereitete der Auswahl des Deutschen Volleyball-Verbandes zuletzt immer wieder Probleme. Die Zahl der Fehlaufschläge war zu hoch.

„Der Aufschlag ist in der Weltklasse eines der Kernelemente“ und werde es auch gegen Italien sein, betonte Giani. „Man darf dabei nicht zu wenig Druck, aber auch nicht zu viele Fehler machen.“

Topscorer Karlitzek sorgte allein gegen Bulgarien für sechs Asse und erzielte zusammen mit Grozer entscheidende Breakpunkte. Giani lobte zudem die „positive Energie“ des früheren Bundesligaspielers des TV Rottenburg und der United Volleys Frankfurt.

Als „junge Wilde“ würde der Bundestrainer weder Karlitzek noch andere Spieler in seiner Auswahl bezeichnen. Bis auf Mittelblocker Yannick Goralik, der erstmals ein großes Turnier spielt, seien alle schon länger dabei.

Grozer, der mit seinem Hammerschlag auf der Diagonalposition glänzt, begrüßte, dass sein 21 Jahre junger Backup Linus Weber ihm die Möglichkeit verschaffe, die richtige Balance zwischen Belastung und Entlastung zu halten. „Manchmal zwickt das Knie“, sagte der 36-Jährige. Aber das sei normal und soll den Routinier nicht daran hindern, mit seinem Team den nächsten großen Schritt zu gehen.

© dpa-infocom, dpa:210914-99-215141/2

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