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Experte aus Israel: Antikörper sinken auch nach Booster

Auch nach einer Booster-Impfung werden die Antikörper zufolge allmählich wieder weniger werden, sagt ein israelischer Experte. Was das konkret für den Impfschutz bedeutet, muss sich aber erst noch zeigen. Foto: Bernd von Jutrczenka/dpa
Auch nach einer Booster-Impfung werden die Antikörper zufolge allmählich wieder weniger werden, sagt ein israelischer Experte. Was das konkret für den Impfschutz bedeutet, muss sich aber erst noch zeigen. Foto: Bernd von Jutrczenka/dpa

Nach einer Auffrischimpfung steigt der Antikörperlevel im Blut um ein Vielfaches. Aber wie lange hält die Boosterwirkung an? Dazu gibt es nun nähere Erkenntnis aus Israel.

Tel Aviv (dpa) – Die Zahl der Antikörper sinkt nach einer Booster-Impfung gegen das Coronavirus nach Angaben eines israelischen Experten ähnlich wie nach der zweiten Dosis.

„Es ist ein natürlicher Prozess, dass die Antikörper allmählich wieder weniger werden nach einer Impfung“, sagte Professor Ejal Leschem, Experte für Infektionskrankheiten. Erst innerhalb einiger Wochen werde man aber wissen, was das konkret für den Impfschutz bedeute. Denn dieser hängt nicht nur von Antikörpern ab, sondern etwa auch von sogenannten T-Zellen.

Mit Ausbreitung der ansteckenderen Omikron-Variante auch in Israel werde man sehen, „ob es auch viele Fälle von Geimpften gibt, die erkranken“, sagte Leschem, der an der Universität Tel Aviv unterrichtet.

Israel hatte als erstes Land weltweit im Juli mit der Booster-Impfung begonnen. Nun sollen über 60-Jährige, medizinisches Personal sowie Menschen mit Immunschwäche in dem Mittelmeerland bereits die vierte Impfdosis erhalten.

Zum besten Abstand zwischen den Impfdosen sagte Leschem, eine längere Pause sei zwar besser für den Impfschutz. Angesichts der drohenden Omikron-Welle sei eine Verkürzung auf drei Monate zwischen der zweiten und dritten Dosis aber vertretbar.

Nach der dritten Impfung seien deutlich weniger Nebenwirkungen beobachtet worden als nach der zweiten, sagte der Experte. Dies gelte sowohl für die üblichen Nebenwirkungen wie Fieber, Kopfschmerzen, Müdigkeit und Schmerz im geimpften Arm als auch für die äußerst seltene Myokarditis. Diese habe sich nach der dritten noch seltener gezeigt als nach der zweiten, sagte er.

Die Entscheidung für eine vierte Impfdosis hält Leschem angesichts der „erheblichen Gefahr“ durch Omikron für angemessen. „Es ist auch nicht ungewöhnlich, vier Impfdosen binnen eines Jahres zu verabreichen“, sagte der Experte. Dies sei beispielsweise die Zahl der Dosen, die Kinder in Israel in ihrem ersten Lebensjahr gegen den Erreger von Polio (Kinderlähmung) erhielten.

© dpa-infocom, dpa:211222-99-478733/2

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