Gesundheit & Fitness

Bundesapothekerkammer: Rezeptfreie Schlafmittel nicht zu lange nehmen

Bei Schlafstörungen versprechen rezeptfreie Schlafmittel Abhilfe. Diese sind aber nicht immer harmlos. Foto: Franziska Gabbert/dpa-tmn
Bei Schlafstörungen versprechen rezeptfreie Schlafmittel Abhilfe. Diese sind aber nicht immer harmlos. Foto: Franziska Gabbert/dpa-tmn

Um gut durch die Nacht zu kommen, greifen viele Menschen zu rezeptfreien Pillen aus der Apotheke. Gerade bei synthetischen Mitteln ist dies aber keine langfristige Lösung.

Das Licht ist aus, im Bett ist es gemütlich und trotzdem: Der Schlaf will nicht kommen – rezeptfreie Schlafmittel aus der Apotheke versprechen da Abhilfe, aber man sollte sie nicht zu lange nehmen. Denn, Vorsicht: „Rezeptfrei heißt nicht harmlos“, so Thomas Benkert.

Thomas Benkert ist Präsident der Bundesapothekerkammer und warnt: „Synthetische Schlafmittel sollten ohne Unterbrechung nicht länger als zwei Wochen eingenommen werden. Wer älter als 65 Jahre ist und synthetische Schlafmittel aus der Gruppe der Antihistaminika einnimmt, riskiert schwerwiegende Nebenwirkungen.“ Beobachtet wurden zum Beispiel Sehstörungen, Schwindel, Herzrhythmusstörungen oder Stürze.

Grundsätzlich sollte man synthetische Schlafmittel nur einnehmen, wenn medikamentfreie Maßnahmen nicht mehr ausreichen, erklärt die Bundesapothekerkammer in einer Pressemeldung.

Wer die Mittel täglich einnimmt, sollte dies nicht länger als zwei Wochen am Stück tun. Danach sollte die Dosis abgesetzt oder schrittweise reduziert werden. „Plötzliches Absetzen kann erneut zu Schlafstörungen führen, was einen Teufelskreis auslösen könnte“, so Benkert.

„Die Wirkung der beiden synthetischen Wirkstoffe Diphenhydramin und Doxylamin hält etwa acht Stunden lang an. Zu spät am Abend oder erst spät in der Nacht eingenommen, können sie am nächsten Morgen zu einem `Hang-over` mit Müdigkeit und eingeschränkter Reaktionsfähigkeit führen“, führt die Bundesärztekammer zudem aus.

Eine mögliche Alternative zu synthetischen Schlafmitteln bilden pflanzliche Präparate mit Bestandteilen von Baldrian, Hopfen, Melisse und Lavendel. Diese können in der Regel länger eingenommen werden, aber auch hier sollte man sich zuvor beraten lassen.

Benkert empfiehlt generell: „Wer an Schlafstörungen leidet, sollte sich von seiner Apothekerin oder seinem Apotheker vor Ort beraten lassen, damit eventuelle Ursachen identifiziert werden können.“

© dpa-infocom, dpa:210305-99-702646/2


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