Wer sich mit veganem Eis aus dem Kühlregal erfrischen will, kann teilweise nur schwer erkennen, welcher vegane Milchersatz verwendet wurde oder wie hoch der Anteil an Kakao oder Schokolade im Eis ist. Das ist das Ergebnis eines Marktchecks der Verbraucherzentrale Bayern, die 34 vegane Eissorten unter die Lupe genommen hat.
Dabei stießen die Verbraucherschützer auf verwirrende Kennzeichnungen. Bei über der Hälfte der Produkte finde sich zwar ein Hinweis auf den veganen Milchersatz im Produktnamen oder sichtbar auf der Verpackung. Doch bei knapp 25 Prozent gibt es keine Auskunft, welche Fette oder Proteine anstelle von Kuhmilch verwendet werden.
Das sollte aber erkennbar sein, kritisiert Jutta Saumweber, Ernährungsexpertin der Verbraucherzentrale. So erwarte man bei einem Schokoeis nicht unbedingt Erbsenprotein oder Hafersirup als Ersatzbasis.
Oft wird auch Mengenanteil von Kakao unterschlagen
Werden Zutaten wie Schokolade oder Nüsse auf der Verpackung abgebildet oder beschrieben, müsse auch der prozentuale Mengenanteil der jeweiligen Zutaten angegeben sein.
Auch der Anteil sämtlicher Kakaoerzeugnisse, die zum Schokoladengeschmack beitragen, sollte in der Zutatenliste auftauchen. Doch nicht alle Hersteller von veganem Eis hielten sich an diese Vorgabe.
Auch ein hoher Anteil an Zusatzstoffen in den veganen Eisprodukten stört die Verbraucherschützer. Sie zählten 15 verschiedene Zusatzstoffe, besonders häufig Verdickungsmittel, Stabilisatoren und Emulgatoren.
So sei fast in jedem Eis Johannisbrotkernmehl und/oder Guarkernmehl enthalten. Zwei Bio-Produkte kommen ganz ohne Zusatzstoffe aus, was zeigt, dass es auch ohne geht.
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➡️ Marktcheck „Veganes Eis“ der Verbraucherzentrale Bayern