Wirtschaft

Tönnies-Vorschlag: 1.000 Werksverträge in Stellen umwandeln

Ein Viehtransporter fährt auf das Betriebsgelände der Firma Tönnies. Foto: David Inderlied/dpa
Ein Viehtransporter fährt auf das Betriebsgelände der Firma Tönnies. Foto: David Inderlied/dpa

Nach dem Skandal um einen Corona-Ausbruch und schlechte Arbeitsbedingungen konkretisiert der Fleischkonzern Tönnies seine Vorschläge: 1000 Arbeiter mit Werksverträgen könnten direkt angestellt werden.

Deutschlands größter Fleischkonzern Tönnies hat konkrete Schritte für Veränderungen im Unternehmen angekündigt: So sollen bis zum 1. September in einem Pilotprojekt Werksverträge von 1000 Mitarbeiten in eine direkte Anstellung bei der Firma in Rheda-Wiedenbrück umgewandelt werden.

„Aufbauend auf den Erfahrungen dieses Pilotprojektes werden alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Schlachtbetriebe in der Unternehmensgruppe aus den Kernbereichen Schlachtung und Zerlegung in den nächsten sechs Monaten direkt bei Tönnies eingestellt“, heißt es in der Mitteilung.

Der Konzern war im Zuge eines massiven Corona-Ausbruchs in seiner Belegschaft in die Kritik geraten. Zudem hatte es eine vierwöchige Zwangspause für das Werk in Rheda-Wiedenbrück gegeben, die vergangene Woche endete.

Bereits am 23. Juni hatte Tönnies vermeldet, in Zukunft keine Mitarbeiter auf Werksverträge mehr einstellen zu wollen. Damit würde Tönnies dann eine Forderung der Politik erfüllen.

Die Bundesregierung hatte angekündigt, dass mit Beginn des Jahres 2021 Werkverträge und Leiharbeit in der Fleischindustrie abgeschafft werden sollen. Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD) will noch in diesem Monat einen Gesetzentwurf für bessere Arbeitsbedingungen vorlegen.

Ebenfalls bis Anfang September will Tönnies rund 400 Wohnplätze in Rheda-Wiedenbrück für die zukünftigen Angestellten anmieten. Dazu seien zwei Wohnungsgesellschaften gegründet worden. Je nach Bedarf soll auch an weiteren Standorten Wohnraum geschaffen werden. Die vorhandene Zeiterfassung werde bis zum 1. August in ein digitales System überführt.

Insgesamt 25 Punkte umfasst das von Tönnies vorgestellte Sofortprogramm, zwei davon beziehen sich auf die Werksverträge. Unterteilt ist es in die Punkte Pandemieprävention, Lüftungstechnik, Arbeit, Wohnen und Tierhaltung.

© dpa-infocom, dpa:200720-99-858894/2

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