Wintersport

Kati Wilhelm zur Biathlon-WM: „Kleines Wunder muss her“

Kati Wilhelm wünscht den deutschen Biathleten bei der WM endlich Erfolg. Foto: Guido Kirchner/dpa
Kati Wilhelm wünscht den deutschen Biathleten bei der WM endlich Erfolg. Foto: Guido Kirchner/dpa

Die deutschen Biathleten liegen bei der WM weit hinter den Erwartungen zurück. Heute steht das Einzel auf dem Programm. Eine schwere Aufgabe für Arnd Peiffer und seine Mitstreiter.

Olympiasiegerin Kati Wilhelm hofft, dass die bisher enttäuschenden Biathlon-Männer heute im Einzel bei der WM in Pokljuka endlich in die Erfolgsspur finden.

Die Männer-Resultate seien „ernüchternd“, vor allem die Schießprobleme „eine kleine Katastrophe. Mich überrascht die allgemeine Verunsicherung, denn es sind alles erfahrene Athleten“, sagte die 44-Jährige der Tageszeitung Freies Wort.

Mit Blick auf das schießlastige Einzelrennen (14.30 Uhr/ZDF und Eurosport) müsse schon ein „kleines Wunder her, aber auch das gab es schon im Biathlon, und verlernt können sie ja das Schießen eigentlich auch nicht haben“.

Kati Wilhelm, die fünfmal Weltmeisterin wurde und dreimal Olympia-Gold holte, hat die größten Erwartungen an Arnd Peiffer und seine Mitstreiter in der Staffel am Samstag.

Kati Wilhelm sieht Umbruch

Nachdem Simon Schempp (32) kurz vor der WM seine Karriere beendete und auch Arnd Peiffer (33) und Erik Lesser (32) nicht mehr so lange aktiv sein werden, steht den deutschen Biathlon-Herren zeitnah ein großer Umbruch bevor.

„Und ich sehe noch niemanden, der die Lücke schließen kann. Auch von weiter unten, also im Juniorenbereich, kündigt sich keiner an. Das war früher ganz anders“, so Kati Wilhelm. Das Kernproblem sei der Übergang vom Junioren- in den Erwachsenenbereich.

„Das finale Ziel muss der Seniorenbereich sein. Nicht im Juniorenbereich müssen die Sportler schon ihre Grenzen erreicht haben. Hier muss ein Umdenken stattfinden. In den Stützpunkten liegt der Fokus vielleicht zu sehr auf dem Moment als auf der Langfristigkeit“, sagte die Thüringerin.

Im Skiverband hat man die Probleme erkannt. „Wir arbeiten an diesem Thema. Das ist ein Prozess, den haben wir angestoßen. Wir müssen die jungen Leute heranführen, weil der Umbruch relativ schnell kommen wird“, erklärte der Sportliche Leiter Bernd Eisenbichler in der ARD.

Er ist wie das gesamte Team mit der Medaillensituation mehr als unzufrieden. „Das ist nicht unser Anspruch. Aber wir werden nicht aufgeben und als Mannschaft alles dafür tun, dass wir noch die eine oder andere Medaille gewinnen“, so der Bayer.

Einer der ganz Großen hat die Deutschen noch nicht abgeschrieben. „Ich wette, dass Arnd Zweiter wird und im Einzel einen guten Wettkampf macht“, sagte Frankreichs Star Martin Fourcade, der nach der Vorsaison seine Karriere beendet hatte.

© dpa-infocom, dpa:210216-99-469157/3

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