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59-Minuten-Sieg: Alexander Zverev gewinnt erstmals in Cincinnati

Siegerkuss: Olympiasieger Alexander Zverev feiert seinen Erfolg in Cincinnati. Foto: Darron Cummings/AP/dpa
Siegerkuss: Olympiasieger Alexander Zverev feiert seinen Erfolg in Cincinnati. Foto: Darron Cummings/AP/dpa

Drei Wochen nach Olympia-Gold gibt es schon die nächste Trophäe für Alexander Zverev. Beim bisher wenig geliebten Masters-Turnier in Cincinnati braucht der Hamburger keine Stunde für den Finalsieg.

Mit der getöpferten Trophäe im Arm schaute Alexander Zverev bei der Siegesrede zu seinem überglücklichen Vater – und konnte sich einen Scherz nicht verkneifen.

„Heul‘ nicht so, Herrgott noch mal“, rief Alexander Zverev seinem Papa und Trainer zu, als dieser die Freudentränen über den Masters-Titel in Cincinnati nicht zurückhalten konnte.

Anders als beim Olympiasieg vor drei Wochen in Tokio gab es eine gewohnte Ehrung vor Zuschauern, und Alexander Zverev hatte allen Grund zur Lockerheit. In gerade einmal 59 Minuten fertigte der 24 Jahre alte Hamburger seinen russischen Freund Andrej Rubljow im Endspiel mit 6:2, 6:3 ab.

„Weiß, wie Andrej sich fühlt“

Aus Respekt vor dem 23-Jährigen, den er seit Kindertagen kennt, verzichtete Alexander Zverev am Sonntag auf allzu großen Jubel. „Ich weiß, wie Andrej sich fühlt“, erklärte er nach seinem fünften Titel bei einem Masters, während der enttäuschte Rubljow weiter auf einen Triumph bei einem Turnier der zweitwichtigsten Kategorie warten muss.

Als erst zweiter Deutscher nach Boris Becker 1985 sicherte sich Alexander Zverev den Titel bei dem Vorbereitungsturnier für die in einer Woche beginnenden US Open. Dass der neue Weltranglisten-Vierte dort zuvor noch kein Match im Hauptfeld gewinnen konnte, ist ein weiteres Indiz, in welch großartiger Form sich die deutsche Nummer eins weiterhin befindet.

„Ich habe mein erstes Match hier vor vier Tagen gewonnen, jetzt habe ich den Titel. Es war eine unglaubliche Woche“, sagte Alexander Zverev, dem nichts von Magenproblemen und der kräftezehrenden Aufholjagd im Halbfinale gegen den Griechen Stefanos Tsitsipas anzumerken war.

Andrej Rubljow schien seinen schwer erkämpften Halbfinal-Erfolg über Landsmann Daniil Medwedew schlechter weggesteckt zu haben. Alexander Zverev hatte gegen den Olympiasieger im Mixed von Beginn an das Geschehen im Griff.

Nach einer schnellen 4:0-Führung war der erste Satz nach nur 28 Minuten vorbei. Auch den zweiten Durchgang eröffnete Zverev mit einem Break, weil der Weltranglisten-Fünfte erfolgreich den zweiten Aufschlag seines Kontrahenten attackierte. Obwohl er beim 5:2 erstmals sein Service abgab, siegte Zverev ungefährdet nach nur knapp einer Stunde Spielzeit.

Rückenwind für US Open

Mit diesem Erfolg nun zu den US Open zu kommen, nannte Alexander Zverev ein „unglaubliches Gefühl“. Ein Jahr nach dem hauchdünn verlorenen Endspiel gegen den derzeit verletzten Österreicher Dominic Thiem und dem verpassten ersten Grand-Slam-Titel bremste sich Zverev aber auch selbst in seiner Freude.

Lieber erlaubte er sich noch eine – so vielleicht nicht unbedingt erwünschte – öffentliche Gratulation für seinen Bruder Mischa, der am Sonntag 34 Jahre alt geworden war. „Mein Bruder wird mich dafür umbringen“, sagte Alexander Zverev feixend, bevor er den fast vergessenen Glückwunsch auch noch in seiner Rede unterbrachte.

Die Herren-Veranstaltung war mit mehr als 4,8 Millionen Dollar dotiert und diente als letzter großer Test vor den US Open. Das abschließende Grand-Slam-Turnier der Saison beginnt in einer Woche in New York. Zverev hatte dort im vorigen Jahr das Endspiel erreicht und nur knapp seinen ersten Grand-Slam-Titel verpasst.

© dpa-infocom, dpa:210822-99-931928/6

weiterführende Informationen:
➡️ Damen-Tableau in Cincinnati
➡️ Herren-Tableau in Cincinnati
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