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Selbstkritik nach Kanada-Pleite: Nationalteam will gewinnen

Moritz Seider (2.v.l) wird nach seinem dritten Tor gefeiert. Foto: Martin Meissner/AP/dpa
Moritz Seider (2.v.l) wird nach seinem dritten Tor gefeiert. Foto: Martin Meissner/AP/dpa

Auf das 3:5 gegen die Top-Nation Kanada folgt für das deutsche Eishockey-Nationalteam bei der WM in Finnland die nächste Aufgabe: Gegen den Olympia-Dritten Slowakei soll der erste Sieg her.

Helsinki (dpa) – Mit Selbstkritik und Zuversicht zugleich geht Deutschlands Eishockey-Nationalteam bei der WM in Finnland nach der Auftaktpleite gegen Rekordchampion Kanada die zweite Aufgabe an.

Nur einen Tag nach dem 3:5 gegen das nordamerikanische NHL-Ensemble ist die Auswahl von Bundestrainer Toni Söderholm heute in Helsinki (19.20 Uhr/Sport1 und MagentaSport) gegen den Olympia-Dritten Slowakei wieder gefordert. Auch die beiden besten deutschen Spieler, die jungen NHL-Profis Moritz Seider und Tim Stützle, zeigten sich nach dem verlorenen Auftakt selbstkritisch.

„Ich glaube, wir erfahrenen Spielern müssen uns auch ein bisschen was ankreiden. Da müssen wir auch einfach mit mehr Dominanz das Team führen“, sagte Top-Verteidiger Seider, der mit nur 21 Jahren seine dritte WM bestreitet. Das erste von sieben Gruppenspielen auf dem angestrebten Weg ins Viertelfinale sei „eher durchwachsen“ gewesen, fasste er zusammen: 

„Es waren einige Plays dabei, mit denen ich nicht zufrieden war.“ NHL-Stürmer Stützle von den Ottawa Senators bilanzierte: „Wir können uns im Turnierverlauf noch steigern.“ Anders als bei der WM hatten in Peking bei den Olympischen Spielen keine NHL-Profis teilgenommen. 

Charakter und Moral stimmten

Vor drei Monaten war der Olympia-Zweite von 2018 mit einem 1:5 gegen die Kanadier ins Turnier gestartet. Es war der Anfang einer enttäuschenden Teilnahme. Diesmal hinterließ das Team von Bundestrainer Toni Söderholm einen besseren Eindruck. Aber auch der finnische Coach warnte: „Eine Gefahr in dem Turnier ist, zu glauben, dass man einfach so vorankommt, wie man das letzte Spiel gespielt hat“, antwortete der 44-Jährige auf die Frage, wie viel Mut das Schlussdrittel mache: „Wenn du glaubst, es geht einfach so weiter, hast du ein Problem. Da brauchen wir Erfahrung.“

Anders als in Peking stimmten diesmal gegen das starke Kanada aber Charakter und Moral. Nach einem 0:2 im ersten Drittel kam der Außenseiter dank Marc Michaelis aus der zweitklassigen nordamerikanischen AHL zum Anschluss (28.). Und auch nach einem zwischenzeitlichen deutlichen 1:5-Rückstand gab sich der WM-Halbfinalist von 2021 nicht auf und hübschte das Ergebnis dank der Tore von Matthias Plachta (42.) von den Adler Mannheim und Seider auf (53.). Der Star-Verteidiger kam mit einem Tor und zwei Vorlagen auf drei Scorerpunkte, Stützle bereitete zwei Treffer vor.

Slowaken anspruchsvoller Gegner

„Peking war ein schweres Turnier. Wir alle sind froh, dass es abgeschlossen ist“, sagte Kapitän Moritz Müller zurückblickend: „Das hier ist ein neues Turnier, eine neue Mannschaft. Bei Olympia sind wir einfach von Anfang an etwas unter die Räder gekommen.“

Das olympische Turnier war mit einer schwachen Leistung beim 0:4 gegen die Slowakei zu Ende gegangen. Der WM-Vierte von Riga schied damit bereits vor dem Viertelfinale aus. „Die Slowaken haben bei Olympia verdient Bronze geholt. Wir haben alle gesehen, was die da auf die Beine gestellt haben“, warnte der frühere NHL-Profi Korbinian Holzer vor der zweiten Aufgabe.

Die Slowaken waren mit einem 4:2-Pflichtsieg gegen Außenseiter Frankreich in das Turnier gestartet. „Das ist eine sehr spielstarke Mannschaft. Die stehen defensiv sehr kompakt. Ich denke, dass es ein Spiel auf Augenhöhe wird“, sagte Holzer: „Wir wollen auf jeden Fall gewinnen.“

© dpa-infocom, dpa:220514-99-282153/3


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