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Personal-Puzzle komplett: Handballer wollen Olympia-Medaille

Der Olympia-Kader von Handball-Bundestrainer Alfred Gislason steht. Foto: Sascha Klahn/dpa
Der Olympia-Kader von Handball-Bundestrainer Alfred Gislason steht. Foto: Sascha Klahn/dpa

Die deutschen Handballer wollen sich bei den Sommerspielen den Traum von einer Medaille erfüllen. Bundestrainer Gislason nominiert dafür ein Aufgebot mit 17 Spielern, von denen zehn schon in Rio dabei waren.

Dortmund (dpa) – Nach einem ebenso kniffligen wie erfolgreichen Personal-Puzzle geht Alfred Gislason mit Zuversicht in die Medaillen-Mission der deutschen Handballer bei den Olympischen Spielen.

„Es war nicht einfach, aber wir haben einen guten Kader zusammengestellt und sind optimistisch“, sagte der Bundestrainer. „Wir fahren nach Tokio und wollen dort ein bestmögliches Turnier spielen. Ziel ist eine Medaille.“

Auch DHB-Sportvorstand Axel Kromer bekräftigte die hohen Ansprüche: „Wenn wir unseren Weg konsequent gehen, haben wir die Chance, uns in Tokio große Träume erfüllen zu können.“

17-köpfiger Olympia-Kader

Der von Gislason benannte 17-köpfige Kader wurde bereits durch den Deutschen Olympischen Sportbund bestätigt. Angeführt von Kapitän Uwe Gensheimer stehen im Aufgebot zehn Spieler, die schon 2016 in Rio die Bronzemedaille gewannen. „Wir haben im Trainerteam lange diskutiert und sind überzeugt, die bestmögliche Zusammensetzung gefunden zu haben“, sagte Gislason. „Olympische Spiele sind auch sehr besonders, weil wir uns auf ein vergleichsweise kleines Aufgebot beschränken müssen. Es war nicht einfach.“

Für jedes Spiel dürfen nur 14 statt normalerweise 16 Spieler gemeldet werden. Nicht dabei sind die Routiniers Fabian Böhm und Patrick Groetzki sowie Rückraumspieler Sebastian Heymann. Dafür kehrt Abwehrspezialist Finn Lemke von der MT Melsungen zurück. Der Europameister von 2016 soll den Ausfall von Patrick Wiencek im Innenblock kompensieren.

Als Ersatzleute sind derzeit Torwart Silvio Heinevetter und Rechtsaußen Tobias Reichmann (beide Melsungen) eingeplant. Das Stand-by-Duo wird zwar die komplette Vorbereitung inklusive der beiden Test-Länderspiele gegen Brasilien (9. Juli) und Ägypten (11. Juli) und auch alle Trainingseinheiten in Tokio mit der DHB-Auswahl absolvieren, erhält aber keinen Zugang zum Olympischen Dorf. „Dort dürfen nur 15 Spieler wohnen“, sagte Kromer.

Bis Montag noch Tausch möglich

Sollte sich ein nominierter Spieler bis zum kommenden Montag verletzen, kann in Einzelfällen noch ein Tausch vorgenommen werden. Danach sind Wechsel nur noch mit medizinischem Attest möglich. Der DOSB hat vorsorglich den gesamten 28er-Kader als Pool nominiert, um jede Möglichkeit eines Personaltausches nutzen zu können. Am 23. Juli müssen beim Technischen Meeting in Tokio die 14 nominierten Spieler und der designierte erste Ersatzmann bestätigt werden.

Einen Tag später bestreitet die DHB-Auswahl ihr erstes Gruppenspiel gegen Europameister Spanien. Weitere Vorrundengegner sind Argentinien, Rekord-Weltmeister Frankreich, der EM-Dritte Norwegen und Brasilien. „Wir haben in jedem Spiel den Anspruch, den Gegner zu bezwingen“, sagte Kromer.

Derzeit befinden sich die Nationalspieler nach der Mammut-Saison in der Bundesliga in einem einwöchigen Kurz-Urlaub. Am kommenden Montag wird Gislason die Mannschaft zum Vorbereitungslehrgang in Herzogenaurach versammeln. „Viele waren sehr müde und am Ende ihrer Kräfte“, sagte der 61 Jahre alte Isländer und kündigte an: „Eine große Belastung können wir erst einmal nicht fahren.“

© dpa-infocom, dpa:210630-99-202540/3

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