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Erfolgreichster Tokio-Tag: Insgesamt sieben Medaillen

Malaika Mihambo jubelt über ihr Olympia-Gold im Weitsprung. Foto: Michael Kappeler/dpa
Malaika Mihambo jubelt über ihr Olympia-Gold im Weitsprung. Foto: Michael Kappeler/dpa

Zweimal Gold und insgesamt sieben Medaillen: Deutschlands Olympia-Team feiert bei den Spielen in Tokio seinen erfolgreichsten Tag. Enttäuschungen gibt es für zwei Mannschaften, zwei Fabelweltrekorde werden aufgestellt.

Tokio (dpa) – Mit Gold für Weitspringerin Malaika Mihambo und den Bahnrad-Vierer als große Highlights hat die deutsche Mannschaft ihren bisher erfolgreichsten Tag der Olympischen Spiele in Tokio gefeiert.

Turner Lukas Dauser hübschte die Medaillenbilanz mit Silber vom Barren auf, die Segler steuerten an einem großen Dienstag im Olympia-Hafen vor Enoshima zu einmal Silber und zweimal Bronze. Das Kanu-Duo Sebastian Brendel/Tim Hecker paddelte auf Rang drei. Enttäuschend verlief der Tag für Handball- und Hockey-Männer mit Pleiten in K.o.-Spielen.

Sieg mit dem letzten Versuch

Erst mit ihrem Sieben-Meter-Satz im letzten Versuch hatte Mihambo als Topfavoritin die Führung übernommen. „Das waren mein härtester Wettkampf und die wichtigsten sieben Meter, die ich je gesprungen bin“, sagte die 27-Jährige von der LG Kurpfalz nach dem olympischen Weitsprung-Krimi. Drei Zentimeter betrug der Vorsprung vor der Amerikanerin Brittney Reese, die auf 6,97 Meter kam. Es war die zweite Medaille der deutschen Leichtathleten in Tokio nach Diskus-Silber von Kristin Pudenz am Vortag. Der Norweger Karsten Warholm gewann in der Fabelweltrekordzeit von 45,94 Sekunden über 400 Meter Hürden.

Drei Rennen, drei Weltrekorde

Zu einer Demonstration der Stärke wurde auch die Goldfahrt des Vierers mit Lisa Brennauer (33), Franziska Brauße (22), Lisa Klein (25) und Mieke Kröger (28) im Finale gegen Großbritannien. „Es ist der Wahnsinn, das müssen wir erst einmal realisieren“, sagte Brennauer, nachdem der Frauen-Express in Izu mit einer schier unglaublichen Weltrekord-Show zu Gold in der Mannschaftsverfolgung gerauscht war. Drei Rennen, drei Weltrekorde – die Bestmarke steht nun bei schier unglaublichen 4:04,242 Minuten.

Silber für Turner Dauser

Für Turner Dauser war Silber schon „das Größte für mich auf dieser Welt“, sagte der 28-Jährige. Mit 15,700 Punkten musste sich der 28-Jährige nur dem Chinesen Jingyuan Zou (16,233) geschlagen geben. Es war das einzige Edelmetall der deutschen Turner in Tokio. Superstar Simone Biles aus den USA kehrte nach ihren psychischen Problemen mit Bronze vom Schwebebalken auf die Wettkampf-Bühne zurück.

Drei Mal Edelmetall im Segeln

Deutschlands Segler kamen auch ohne Gold nicht mehr aus dem Feiern heraus. Binnen vier Stunden gewann die deutsche Flotte gleich drei Medaillen in der Sagami-Bucht, wo Willy Kuhweide 1964 mit seinem Gold-Gewinn zur Segel-Legende wurde. Erst fuhren Tina Lutz und Susann Beucke im 49er FX zu Silber. Dann wiederholten Erik Heil und Thomas Plößel im 49er ihren Bronze-Coup von Rio. Zum Abschluss legten die Katamaran-Segler Paul Kohlhoff und Alica Stuhlemmer im Nacra 17 ebenfalls mit Bronze nach.

Rennkanuten: Bronze statt Gold

Für Brendel, den Star der deutschen Rennkanuten, reichte es wegen minimalen 0,620 Sekunden Rückstand nicht zum vierten Olympia-Gold, doch das war zu verschmerzen. Es war die erste Medaille der deutschen Rennsportkanuten in Japan.

Enttäuschung für Handball- und Hockey-Herren

Die Handballer schieden durch ein 26:31 gegen Ägypten im Viertelfinale aus. Dem deutschen Hockey droht das erste Olympia ohne Medaille seit 21 Jahren. Nach dem Viertelfinal-Aus der Damen scheiterten die Herren im Halbfinale mit 1:3 an Australien und können nur noch auf Bronze hoffen. Die deutschen Tischtennis-Teams kämpfen dagegen um die Medaillen. Dimitrij Ovtcharov, Timo Boll und Patrick Franziska zogen mit einem 3:2 gegen Taiwan ebenso wie die Frauen-Auswahl durch ein 3:2 gegen Südkorea ins Halbfinale ein.

Springreiter starten durchwachsen

Einen Tag nach dem dritten deutschen Pferdesport-Gold in Tokio starteten die Springreiter enttäuschend in ihren Wettbewerb. Im ersten Springen blieb nur der in Belgien lebende Weltranglisten-Erste Daniel Deußer mit Killer Queen in der Qualifikation für das Einzel-Finale am Mittwoch fehlerfrei. Die Olympia-Debütanten André Thieme (Plau am See) mit Chakaria und Christian Kukuk (Riesenbeck) mit Mumbai kassierten jeweils einen Abwurf und schieden aus.

© dpa-infocom, dpa:210803-99-690836/2

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