Olympia

Schäuble für Corona-Impfung bei Olympia-Startern

Bundestagspräsident Wolfgang Schäuble ist für eine Corona-Impfung bei Olympia-Startern. Foto: Bernd von Jutrczenka/dpa
Bundestagspräsident Wolfgang Schäuble ist für eine Corona-Impfung bei Olympia-Startern. Foto: Bernd von Jutrczenka/dpa

Bundestagspräsident Wolfgang Schäuble befürwortet eine zügige Impfung von Olympia-Teilnehmern gegen Corona, sobald die Impfstoff-Situation es zulässt.

Er hoffe, dass man für diese Athleten, was die Verfügbarkeit der Impfstoffe und das Impfen anbetreffe, innerhalb der nächsten Wochen zu einem etwas pragmatischeren Umgang kommen könne, sagte der CDU-Politiker im Interview der Frankfurter Allgemeinen Zeitung.

Sobald einigermaßen genügend Impfstoff vorhanden sei, so dass auch Hausärzte in die Versorgung einbezogen würden, „stellt sich die Frage der strengen Priorisierung neu“, und er finde es dann richtig, dass die potenziellen Olympiakandidaten, „wenn sie das möchten“, geimpft werden, sagte Schäuble.

Für den früheren Bundesinnenminister, der in diesem Amt auch für den Sport zuständige war, geht es in seinem Impf-Plädoyer um mehr als nur den Start bei den Olympischen Spielen in Tokio. Es gehe auch um eine gute Vorbereitung, um Trainingslager und Qualifikationswettbewerbe, die allein mit strengen Hygiene- und Abstandsregelungen und den häufigen Tests nicht optimal zu leisten seien.

„Wir sollten unseren Olympiateilnehmern, wenn die Spiele stattfinden, auch faire Wettbewerbschancen geben“, forderte Wolfgang Schäuble. Dass es diebezüglich einen Nachteil im Vergleich zu anderen Nationen, in denen Sportler bereits geimpft werden, gibt, hatten deutsche Athleten in der Vorwoche angemahnt.

Olympia 2036 „wenigstens diskutieren“

Nach der Absage für die Bewerbung Rhein-Ruhr für die Olympischen Spiele 2032 und den ersten Bekundungen für eine Interesse am Großereignis 2036, hält Wolfgang Schäuble im Gespräch mit der Frankfurter Allgemeinen Zeitung eine deutsche Olympia-Bewerbung um die Spiele 2036 nicht grundsätzlich für eine schlechte Idee.

In seinem Amt sei er mit solchen Vorschlägen vorsichtig, „aber wenn Sie den Menschen Wolfgang Schäuble fragen, dann sage ich: Lassen Sie uns doch wenigstens darüber diskutieren, ob Olympische Spiele 100 Jahre nach 1936 in Berlin oder eben auch anderswo in Deutschland nicht so gestaltet werden könnten, dass die Welt sieht: Das ist ein ganz anderes Deutschland!“, sagte Schäuble. Ob die Bevölkerung das wirklich wolle, „vermag ich nicht zu beurteilen“.

Die Rhein-Ruhr-Region hat für 2032 im Prinzip schon keine Chance mehr gegen den australischen Bewerber Brisbane. Ob sich die Macher auch für die Sommerspiele 2036 engagieren, ist noch unklar. „Wir sind so verblieben, dass wir mit dem Ministerpräsidenten und den Kommunen darüber in absehbarer Zeit ins Gespräch kommen wollen“, sagte Rhein Ruhr City-Geschäftsführer Michael Mronz zuletzt.

Der Präsident des Deutschen Olympischen Sportbundes, Alfons Hörmann, hatte sich vor kurzem skeptisch über eine deutsche Kandidatur für 2036 geäußert. „Mir fehlt die Vorstellungskraft und Fantasie, wie man Spiele 2036 umsetzen kann“, sagte Hörmann, räumte jedoch ein: „Es gibt aber auch viele Menschen im DOSB, die das anders bewerten.“

© dpa-infocom, dpa:210313-99-804185/4

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