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King Cav zurück auf dem Sprinter-Thron: 32. Tour-Etappensieg

Der Brite Mark Cavendish (M) bejubelt seinen Etappensieg bei der Zieleinfahrt. Foto: Pool Luca Bettini/BELGA/dpa
Der Brite Mark Cavendish (M) bejubelt seinen Etappensieg bei der Zieleinfahrt. Foto: Pool Luca Bettini/BELGA/dpa

Die vorerst letzte Chance auf einen Massensprint lässt sich Superstar Mark Cavendish nicht nehmen. Der Ex-Weltmeister holt sich in Chateauroux den Sieg und nimmt Kurs auf den Merckx-Rekord.

Chateauroux (dpa) – Altstar Mark Cavendish hat seine wundersame Comeback-Show fortgesetzt und nimmt den Uralt-Rekord von Eddy Merckx ins Visier.

Der in den letzten Jahren tief gefallene Weltmeister von 2011 feierte bei der 108. Tour de France seinen 32. Etappensieg und liegt damit nur noch zwei Erfolge hinter der belgischen Rad-Legende. Der 36-jährige Cavendish siegte am Donnerstag auf dem sechsten Tagesstück nach 160,6 Kilometern von Tours nach Chateauroux, wo er bereits zweimal eine Etappe gewonnen hatte, vor dem Belgier Jasper Philipsen und dem Franzosen Nacer Bouhanni.

Cavendish wieder top

Während Cavendish auch seine Führung in der Punktewertung ausbaute, spielt sein einstiger Dauerrivale André Greipel bei den Sprints keine große Rolle mehr. Der 38-Jährige war erneut chancenlos, der Traum vom zwölften Etappensieg scheint sich nicht mehr zu erfüllen.

Weiter im Gelben Trikot ist Cross-Weltmeister Mathieu van der Poel unterwegs. Der Enkel des 2019 verstorbenen Tour-Idols Raymond Poulidor liegt acht Sekunden vor Titelverteidiger Tadej Pogacar, der am Vortag in beeindruckender Manier das Einzelzeitfahren gewonnen hatte. Spätestens in den Alpen am Wochenende sollte der Slowene den weniger bergfesten van der Poel an der Spitze der Gesamtwertung ablösen. Gesamtdritter ist der Belgier Wout van Aert.

Für die Schlagzeilen am Donnerstag sorgte aber King Cav – mal wieder. Dabei hatte der Mann von der Isle of Man bereits im vergangenen Herbst vor dem Karriereende gestanden, nachdem er – zweieinhalb Jahre ohne Sieg – keinen Vertrag mehr hatte. Beim belgischen Deceuninck-Quick-Step-Team fand er aber wieder zu alter Stärke zurück. Fast wie in den Jahren 2008 bis 2011, als er bei den Tour-Sprints kaum zu schlagen war.

Kluge lange an der Spitze

Lange Zeit hatte sich Roger Kluge an der Spitze gezeigt. Der Bahnradspezialist war gut 25 Kilometer nach dem Start mit Olympiasieger Greg van Avermaet ausgerissen. Mehr als zwei Minuten ließen die Sprinter-Teams das Duo aber nicht ziehen, so dass es bei Kilometer 157 wieder zum Zusammenschluss kam. Nachdem Sprintstar Caleb Ewan mit einem Schlüsselbeinbruch das Rennen verlassen hat, kann Anfahrer Kluge im Lotto-Soudal-Team auch selbst seine Chance suchen.

In Sachen Corona durften unterdessen alle Teams aufatmen. Alle 177 Fahrer sowie die Betreuer wurden am Vortag negativ auf das Coronavirus getestet, wie die „L’Équipe“ schrieb. Es waren die ersten Tests seit dem Start. Hat eine Mannschaft innerhalb von sieben Tagen zwei corona-positive Fahrer, wird sie von der Tour ausgeschlossen. Weitere Tests finden an den beiden Ruhetagen statt.

Bevor es am Wochenende in die Alpen geht, winkt am Freitag den Ausreißern auf der längsten Etappe die Chance auf einen Sieg. 249,1 Kilometer sind von Vierzon nach Le Creusot zurückzulegen. Fünf Bergwertungen im letzten Drittel der Etappe dürften für die Sprinter kaum machbar sein. Und für die Anwärter auf den Gesamtsieg geht es darum, die Kräfte für die ersten Bergetappen zu schonen.

© dpa-infocom, dpa:210701-99-224004/3

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