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Gnabry nach EM-Frust „wieder heiß auf Fußball“

Bayern-Profi Serge Gnabry ist hochmotiviert. Foto: Sven Hoppe/dpa
Bayern-Profi Serge Gnabry ist hochmotiviert. Foto: Sven Hoppe/dpa

Die EM-Enttäuschung hat Serge Gnabry im Urlaub abgeschüttelt. Der Nationalspieler versprüht mit frischer Rasta-Frisur wieder Lust auf Fußball. Das 0:2 gegen Gladbach war nicht weiter schlimm.

München (dpa) – Von größeren EM-Nachwirkungen war bei Serge Gnabry nichts zu spüren. Beim engagierten 30-Minuten-Einsatz als Kapitän einer puren Bubi-Formation des FC Bayern im Testspiel gegen Borussia Mönchengladbach sprühte der erste Münchner Turnier-Rückkehrer gleich wieder vor Spielfreude.

Und auch das 0:2 störte den Nationalspieler zwei Wochen vor dem Wiedersehen mit dem Bundesliga-Auftaktgegner im Gladbacher Borussia-Park nicht sonderlich.

„Es hat Spaß gemacht“, sagte Gnabry mit frischer Rasta-Frisur im verschwitzten Trikot. Der 26-Jährige hat beim Rekordmeister nach dem Urlaub extra einen Frühstart hingelegt. Er möchte wie vor einem Jahr, als er beim Münchner 8:0-Knallstart gegen Schalke 04 seinen ersten Bundesliga-Dreierpack erzielte, gleich zum Anpfiff der Saison voll da sein. Den Urlaub hat er genossen, er hatte ihn aber auch dringend nötig. „Die Pause war jetzt lang, war gut, um den Kopf freizukriegen – auch von der EM. Es war ein langes Jahr gewesen. Jetzt bin ich wieder heiß auf Fußball“, erzählte Gnabry nach der Rückkehr ins Stadion.

Abseitstreffer zählt nicht

Nach den Gladbacher Toren von Hannes Wolf (59. Minute) und Michael Wentzel (76.) bejubelte Gnabry kurz vor Schluss das vermeintliche 1:2. Souverän hatte er nach einem Zuspiel in die Tiefe den Ball an Torwart Tobias Sippel vorbei ins Netz geschossen, stand aber knapp im Abseits. „Schade“, kommentierte er ohne hörbaren Groll.

Wichtiger war an diesem Abend die Spielpraxis. „Es ist am Anfang immer ein bisschen holprig. Die Abläufe sind nicht mehr ganz so drin, wie wenn man voll im Training ist“, berichtete Gnabry, beruhigte aber: „Das wird die nächsten Wochen kommen.“ Ebenso wie der Erfolg für die unter Neu-Trainer Julian Nagelsmann auch im dritten Testspiel der Vorbereitung sieglosen Bayern. „Wichtig“, betonte Gnabry, sei es gegen die Gladbacher ja erst im Liga-Eröffnungsspiel am 13. August.

Nagelsmann ist glücklich, dass der erste EM-Teilnehmer zurück im Spiel ist. Beim finalen Test vor dem DFB-Pokal-Ernstfall bei den Amateuren des Bremer SV sollen an diesem Samstag gegen den SSC Neapel dann auch Robert Lewandowski, Leon Goretzka, Leroy Sané und Co. für 45 Minuten zum Einsatz kommen, wie der Bayern-Coach ankündigte: „Sie sollen Rhythmus kriegen vor dem ersten Pflichtspiel.“

Gnabry gelöst

Mit größeren EM-Nachwehen bei seinen Nationalspielern rechnet Nagelsmann nicht. Auch Gnabry, der ein enttäuschendes Turnier mit dem deutschen Team (Achtelfinal-K.o.) und auch persönlich (kein Tor) hinter sich hat, mache auf ihn „einen normalen, gelösten Eindruck“.

Nagelsmann schätzt Gnabry als „herzlichen Typen“. Trainer und Spieler kennen sich gut. In der Saison 2017/18 arbeiteten sie in Hoffenheim zusammen. „Die ersten 30 Minuten waren okay“, sagte Nagelsmann zum Kurzeinsatz von Gnabry: „Und ich hatte nicht den Eindruck, dass er irgendwie noch geknickt war wegen der Europameisterschaft.“

Urlaub soll helfen

Das erwartet er auch bei den anderen Rückkehrern von Lewandowski bis Joshua Kimmich: „Ich glaube nicht, dass es nötig ist, die Spieler aufzubauen. Die meisten sind auch keine 18 mehr, sie haben die Fähigkeiten, mit gewissen Dingen fertig zu werden. Es ist auch schon ein bisschen her. Sie konnten im Urlaub auf andere Gedanken kommen.“

Die kurze Zeit, bis es wieder sportlich ernst wird, dürfte die Fokussierung auf neue Ziele beschleunigen. Auch Nagelsmann weiß, dass es nach mit dem kompletten Kader dann auch für ihn keine mildernden Umstände mehr gibt für sieglose Partien wie in den bisherigen Tests: „Wenn die Pflichtspiele losgehen, müssen wir anfangen zu gewinnen!“

© dpa-infocom, dpa:210729-99-596685/2

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