Fußball

Wölfe gewinnen „wildes Spiel“ – Werder hadert mit Defensive

Wolfsburgs Bartosz Bialek jubelt nach seinem Tor zum 5:3. Seine Teamkollegen rennen zu ihm. Foto: Swen Pförtner/dpa
Wolfsburgs Bartosz Bialek jubelt nach seinem Tor zum 5:3. Seine Teamkollegen rennen zu ihm. Foto: Swen Pförtner/dpa

Wolfsburg und Bremen liefern sich am Freitagabend ein packendes Duell mit dem besseren Ende für die Gastgeber. Werder-Coach Florian Kohfeldt hat für die Niederlage eine einfache Erklärung. Wolfsburgs Trainer bedauert nach dem Spiel einen Umstand.

Bei diesem spektakulären Fußballfest fehlte am Ende nur eins: Der Faktor Fans. Der VfL Wolfsburg und Werder Bremen boten am Freitagabend beim 5:3 (3:2) beste Unterhaltung mit einem furiosen Hin und Her und schönen Toren.

„Schade dass unser Stadion heute nicht voll war“, fand nach dem nächsten Spiel vor coronabedingt leeren Rängen Wolfsburgs Trainer Oliver Glasner, der einen vor allem im Angriffsspiel ganz besonderen Abend seines Teams gesehen hatte: Bisher waren dem VfL in acht Spielen nur neun Tore gelungen.

„Wir freuen uns, dass wir gewinnen konnten. Es war ein wildes Spiel heute, aber das nehmen wir mal so hin“, sagte der 46-Jährige und lächelte. Werder-Coach Florian Kohfeldt war von dem Spektakel, zu dem auch seine Mannschaft einiges an Offensivpower beitrug, naturgemäß nicht so begeistert. „Die Zuschauer haben ein schönes Fußballspiel gesehen“, sagte er beim Streamingdienst DAZN. „Mir hat’s nicht so gut gefallen.“

Für die erste Niederlage seiner Mannschaft seit dem 1:4 am ersten Spieltag gegen Hertha BSC hatte Kohfeldt eine einfache Erklärung: „Schlecht verteidigt, daran hat’s gelegen.“ Tatsächlich ließ die ansonsten in dieser Saison so stabile Bremer Abwehr erstaunlich viel zu. Ridle Baku in der 22. Minute, John Anthony Brooks (25.), Wout Weghorst (37./76.) und Bartosz Bialek mit seinem ersten Bundesligator (90.+5) nutzten ihre Chancen eiskalt.

„Es muss halt auch mal wehtun im Zweikampf und das haben wir heute weggelassen“, stellte Kohfeldt fest. Wolfsburg bescheinigte er, „sehr erwachsen“ in den Zweikämpfen gespielt zu haben. Tatsächlich wirkte der VfL in vielen Phasen der Partie schon sehr reif. Der Lohn nach nun neun Partien ohne Niederlage nacheinander seit Saisonstart ist der weiter gefestigte Europapokal-Platz.

Davon sind die Bremer im Tabellenmittelfeld ein Stück entfernt. Die Ansprüche des Fast-Absteigers sind jedoch andere und dafür, dass Werder sich im vergangenen Sommer erst in der Relegation rettete, spielt Bremen eine gute Saison. Kohfeldt konnte daher trotz der fünf Gegentore durchaus begründet feststellen: „Jetzt zu sagen, das wäre ein Riesenrückschlag, wäre auch übertrieben.“ Seine Devise lautet: „Das darf uns nicht umwerfen und das wird uns auch nicht umwerfen.“

© dpa-infocom, dpa:201128-99-493585/2

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