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VfB Stuttgart: Sasa Kalajdzic ärgert sich trotz Doppelpack

Der Stuttgarter Doppel-Torschütze Sasa Kalajdzic (l) hatte vergessen, sich im Managerspiel aufzustellen. Foto: Sebastian Gollnow/dpa
Der Stuttgarter Doppel-Torschütze Sasa Kalajdzic (l) hatte vergessen, sich im Managerspiel aufzustellen. Foto: Sebastian Gollnow/dpa

Wenn einer der jungen Wilden des VfB nicht trifft, trifft eben ein anderer: Sasa Kalajdzic war beim 2:2 gegen den 1. FC Union Berlin mit zwei späten Toren der Mann des Spiels. Dennoch ärgert sich der österreichische Stürmer – über sich selbst.

Mit seinem Doppelpack und seinem Aufstieg zum Remis-Retter des VfB Stuttgart hatte Sasa Kalajdzic offenbar selbst nicht gerechnet: Als Fan eines Fußball-Manager-Spiels, bei dem man sein eigenes Team zusammenbaut, hatte er sich selbst nämlich draußen gelassen.

Und er ärgerte sich dementsprechend, als er nach den turbulenten Schlussminuten und seinen Toren zum 2:2 nach 0:2 gegen den 1. FC Union Berlin seine App auf dem Handy checkte. „Ich habe auf Kickbase geschaut und ich Trottel habe mich nicht aufgestellt. Das ist wirklich doof gewesen“, sagte Kalajdzic bei Sky.

So brachte sein furioser Auftritt dem VfB Stuttgart zwar den 18. Zähler dieser Saison. Für sein Hobby aber sammelte der Stürmer keine Punkte. Dass sich der Österreicher nicht selbst für die Startelf einplante, ist aber sogar durchaus nachvollziehbar.

Während Teamkollegen wie Nicolas Gonzalez, Silas Wamangituka oder Tanguy Coulibaly die Fachwelt verzückten, war Sasa Kalajdzic beim VfL Stuttgart vor seinem gestrigen Doppelpack zuletzt etwas in den Hintergrund gerückt.

Einwechslung in 80. Minute

Als Trainer Pellegrino Matarazzo den 2,00-Meter-Mann gegen Union in der 80. Minute einwechselte, war gerade das 0:2 von Taiwo Awoniyi (77.) gefallen, der nach dem Rückstand durch Marvin Friedrich (4.) erhöhte.

Es folgte der erste Bundesliga-Doppelpack von Sasa Kalajdzic (85./90.) für den VfB Stuttgart: Allerdings erst nach einem Zittern, den Ausgleich hatte Schiedsrichter Sascha Stegemann zunächst nicht gegeben. „Zuerst hat er Handspiel gesagt“, sagte der Torschütze und meckerte: „Es nervt einfach dieses Warten, Warten, Warten.“

Als einer der letzten Spieler verließ er am Dienstagabend das Stadion, von der verwaisten Tribüne schallten ihm ‚Sasa‘-Rufe aus dem VfB-Lager entgegen. „Ich glaube, er musste in den letzten Spielen auch ein bisschen leiden, weil er nicht immer zum Einsatz gekommen ist“, sagte Matarazzo.

Schmunzelnd antwortete der Trainer des VfB Stuttgart auf die Frage, ob er Sasa Kalajdzic angesichts dessen Doppelpack nicht hätte früher bringen sollen: „Vielleicht fünf Minuten früher, vielleicht hätte er drei Tore geschossen – wer weiß?“

Die mutmaßlichen Sturmprobleme, über die Anfang der Saison gerätselt worden waren, haben sich auf jeden Fall nicht bewahrheitet. „Wenn einer einen schlechten Tag hat, kommt der Nächste und haut die Dinger rein“, sagte Matarazzo. „Das ist sehr positiv, besonders weil uns das Anfang der Saison keiner zugetraut hat.“

26 Tore stehen nach zwölf Spielen für die Stuttgarter zu Buche. Eins mehr als zum gleichen Zeitpunkt der Saison 2006/2007, als der VfB Stuttgart am Ende Meister wurde.

© dpa-infocom, dpa:201216-99-714905/2

➡️ Steckbrief Kalajdzic bei vfb.de

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