Fußball

Union Berlin setzt auch auf Kruse-Effekt – Fischer: Toller Junge

Im Stadtderby gegen Hertha BSC setzt der 1. FC Union Berlin besonders auf Max Kruse. Foto: Maja Hitij/Getty Images Europe/Pool/dpa
Im Stadtderby gegen Hertha BSC setzt der 1. FC Union Berlin besonders auf Max Kruse. Foto: Maja Hitij/Getty Images Europe/Pool/dpa

Urs Fischer setzt im brisanten Berliner Stadtduell auch und vor allem auf einen Profi. „Hoffentlich wird er wieder wichtig fürs Derby. Das ist ja auch seine Aufgabe“, sagte der Trainer des 1. FC Union Berlin vor der Partie an diesem Freitag (20.30 Uhr/DAZN) bei Hertha BSC.

Gemeint ist: Max Kruse, Miterfolgsgarant für die Eisernen in der bisherigen Saison. „Es ist ein Geben und Nehmen. Ich bin froh, dass es so läuft“, betonte Fischer. Der ehemalige Fußball-Nationalspieler Kruse kam im August nach Köpenick, Union nahm den vereinslosen 32-Jährigen gern auf.

Seinen ersten Bundesliga-Treffer für die Ost-Berliner erzielte er im dritten Spiel. Vor dem zehnten Spieltag kommt Kruse mittlerweile auf sechs Tore und fünf Vorlagen. Das nötigt auch dem Gegner Respekt ab.

„Max ist ein Spieler, der in der Bundesliga schon gezeigt hat, dass er torgefährlich sein kann und welche guter Spieler er ist“, sagte Hertha-Coach Bruno Labbadia. „Man muss ihn im Kollektiv in Schach halten. Nur einen Spieler abzustellen, würde gar nicht gehen.“

Offensivmann Kruse, der abseits des Spielfelds mit manchen Aktionen sicher nicht ins Bild eines angepassten Profis passt, stellt sich auf dem Rasen in den Dienst der Mannschaft. „Er ist ein toller Junge, immer für einen Spaß bereit. Er weiß aber auch, wann er arbeiten muss“, sagte Union-Trainer Fischer. „Er ist da für die Mannschaft, nimmt auch lange Wege in Kauf. Genau wie ich es mir vorstelle.“

Derby ohne Fans

Torsten Mattuschka bedauert die fehlenden Fans beim brisanten Berliner Stadtderby. Auch diese Partie zum Auftakt des zehnten Spieltags der Fußball-Bundesliga wird wegen der Maßnahmen zur Corona-Pandemie ohne Zuschauer im riesigen Olympiastadion angepfiffen.

„Normalerweise läufst du in einen Kessel ein, wo 74 000 Leute richtig Alarm machen, und du bekommst eine Gänsehaut“, sagte die 40 Jahre alte Union-Legende Mattuschka in einem Doppelinterview der Berliner Zeitung zusammen mit Karsten Heine, der einst die Eisernen wie auch Hertha trainierte. „Jetzt aber siehst du nur leere Sitze“, ergänzte Mattuschka.

Das Derby sei ein spezielles Spiel mit einem eigenen Flair, sagte Mattuschka. „Dennoch fehlen die großen Emotionen, das, was den Fußball ausmacht“, sagte er und tippte auf einen 3:1-Sieg der Köpenicker. Heine indes legte sich auf ein 2:2 fest.

Der mittlerweile 65-Jährige lobte allerdings das aktuelle Team von Trainer Urs Fischer. „Mein Gefühl sagt: Union wirkt als Mannschaft in sich geschlossener. Das ist ein Vorteil gegenüber vielen Einzelkönnern.“

Zudem sei der Transfer von Max Kruse „unglaublich wichtig“ gewesen. „Der Typ Max Kruse mit all seinen Facetten hat Union brutal gefehlt“, sagte Heine über den Sommer-Neuzugang der Unioner, der bereits sechs Tore erzielte und mit seinen 32 Jahren in kürzester Zeit zum Führungsspieler avancierte.

© dpa-infocom, dpa:201202-99-548384/5



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