Fußball

Leroy Sané kämpft im Coman-Schatten – Flick mit Verständnis

Ist beim FC Bayern noch nicht richtig angekommen: Leroy Sané. Foto: Lukas Barth/epa/Pool/dpa
Ist beim FC Bayern noch nicht richtig angekommen: Leroy Sané. Foto: Lukas Barth/epa/Pool/dpa

Zum neuen Superstar ist Leroy Sané beim FC Bayern noch nicht avanciert. Der für rund 50 Millionen Euro verpflichtete Nationalspieler tut sich bei seiner Eingewöhnung weiter schwer. Die Champions League kann helfen. Hansi Flick benennt den Maßstab.

Leroy Sané schritt beim Abschlusstraining vor dem Champions-League-Schaulaufen des FC Bayern als einer der letzten Stars auf den Rasen.

Der Münchner Königstransfer dürfte beim Vorrundenende in Europas Eliteliga am Mittwoch (21.00 Uhr/Sky) gegen Lokomotive Moskau weitere Einsatzzeit bekommen, um mehr in Schwung zu kommen.

Während Trainer Hansi Flick im sportlich bedeutungslosen Heimspiel des deutschen Fußball-Rekordmeisters wegen der Verletzungen von Joshua Kimmich, Javi Martínez und Corentin Tolisso im Mittelfeldzentrum etwas improvisieren muss, hat der 55-Jährige auf den Flügeln eine erlesene Auswahl.

„Wir haben auf den Außenpositionen vier Außenstürmer, die sehr gute Qualitäten haben“, sagte Flick und hob für Sané, Serge Gnabry und Douglas Costa die Benchmark hervor. „Im Moment ist es Kingsley Coman, der Akzente setzt, der Tore macht, der Torgefahr ausstrahlt, der Tore vorbereitet und einen guten Blick für den Raum hat. Das ist das Niveau, was ich mir natürlich von allen wünsche.“

Flick setzt auf Sane

Das Potenzial des für rund 50 Millionen Euro von Manchester City verpflichteten Leroy Sané ist unbestritten. Richtig angekommen ist der Starspieler des FC Bayern und der Nationalmannschaft in München aber noch nicht. Das wurde auch beim 3:3 im Liga-Gipfel gegen RB Leipzig wieder sichtbar; genervt monierte der 24-Jährige nach einem verunglückten langen Pass in der zweiten Hälfte „Drecksbälle“.

„Man muss die Hintergründe kennen. Leroy hatte eine schwere Verletzung und hat sich dann noch einmal verletzt“, ordnete Flick die Situation des Ausnahmekönners ein. „Von daher ist es ganz normal, das weiß ich auch aus eigener Erfahrung von Verletzungen, dass es immer eine gewisse Zeit braucht. Was ich im Training sehe, gefällt mir aber einfach gut.“

Lange musste Leroy Sané nach seinem Kreuzbandriss aus dem vergangenen Jahr am Comeback schuften, eine Kapselverletzung im rechten Knie warf ihn in dieser Saison zwischenzeitlich zurück.

Ein Spiel in der Königsklasse, in dem es für die Münchner um eine Siegprämie von 2,7 Millionen Euro, aber sportlich um nichts mehr geht, könnte da eine passende Gelegenheit für den Turbodribbler sein, weiter auf Touren zu kommen. Denn Trainingseinheiten, in denen Sané und die Bayern sich besser aufeinander einstellen können, sind in der Terminhatz mit reihenweise englischen Wochen Mangelware.

Coman in Glanzform

„Es ist nicht immer ganz einfach, wenn man zu einem neuen Verein kommt, sich da direkt zu integrieren“, erklärte Flick. Das sei auch der Situation geschuldet, „dass wir ganz wenige Möglichkeiten haben, die Dinge zu trainieren, was man normalerweise in der Saisonvorbereitung macht.“

Coman, der sich mit seinem Siegtor im Champions-League-Finale einen Platz in der Vereinshistorie sicherte, könnte gegen die noch um die Europa League kämpfenden Russen eine Verschnaufpause bekommen. Serge Gnabry und Douglas Costa sind weitere Flügelkandidaten.

Comans Auftritte sollen die Kollegen anstacheln. Der Franzose wurde im Spitzenspiel gegen RB Leipzig mit einem Top-Speed von 35,9 km/h gemessen – Saisonrekord in der Liga.

Dazu legte der 24-Jährige alle drei Bayern-Treffer auf, insgesamt stehen zwölf Torbeteiligungen in dieser Saison zu Buche. Bei Sané sind es auch schon acht – vermutlich ist das aber nur ein Vorgeschmack darauf, wenn er richtig loslegt. „Wir haben eine Serie, die wollen wir ausbauen“, sagte Trainer Flick am Tag vor dem Heimspiel gegen Moskau.

Die voraussichtlichen Aufstellungen:

FC Bayern München:

Neuer – Pavard, Süle, Alaba, Hernández – Goretzka, Roca – Sané, Müller, Gnabry – Lewandowski

Lokomotive Moskau:

Guilherme – Schiwogljadow, Ćorluka, Rajković, Rybus – Ignatjew, Krychowiak, Magkejew, Mirantschuk – Lissakowitsch, Eder

Schiedsrichter: Schärer (Schweiz)

© dpa-infocom, dpa:201208-99-614116/6



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