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Nach Lewandowski-Schock bei Bayern: Flick muss improvisieren

Voraussichtlich vier Wochen muss der FC Bayern München den verletzten Robert Lewandowski ersetzen. Foto: Sven Hoppe/dpa
Voraussichtlich vier Wochen muss der FC Bayern München den verletzten Robert Lewandowski ersetzen. Foto: Sven Hoppe/dpa

Ausgerechnet vor dem Bundesliga-Gipfel trifft Robert Lewandowski die längste Verletzungspause als Bayern-Profi. Thomas Müller sieht andere in der Pflicht, Trainer Hansi Flick treibt Plan B voran.

Hansi Flick, Trainer des FC Bayern München, jammert nicht – auch nicht nach dem Ausfall von Weltfußballer Robert Lewandowski.

Zum Start in wegweisende Wochen des FC Bayern mit dem Bundesliga-Gipfel gegen RB Leipzig und dem Königsklassen-Knaller gegen Paris Saint-Germain als erste Aufgaben arbeitete der Erfolgscoach stattdessen umgehend an Lösungen für die verschärften personellen Problemen des Triplesiegers.

Vorne muss er Robert Lewandowski ersetzen, die Abwehr wegen der Sperren von Jérôme Boateng (5. Gelbe Karte) und Alphonso Davies (Rote Karte) umbauen. Immerhin scheint Niklas Süle, der wegen muskulärer Probleme vom Nationalteam abreiste, wieder fit zu werden.

Hansi Flick betont gerne, „im Hier und Jetzt“ zu leben, der Fokus des Nachfolge-Kandidaten für Bundestrainer Joachim Löw gilt dem  Leipzig-Spiel. Die Verletzung von Robert Lewandowski, der wegen einer Bänderdehnung im rechten Knie voraussichtlich vier Wochen pausieren muss, verdeutlicht zudem einmal mehr, wie schnell sich Situationen verändern können. Die Double-Ziele des FC Bayern sind gefährdet, Lewandowskis Rekordjagd auf die Gerd-Müller-Bestmarke gestoppt.

Richtungsweisende Partien

Sollten die Bayern am Samstag (18.30 Uhr/Sky) in Leipzig siegen und dem Kampf um die Meisterschaft mit dann sieben Zählern Vorsprung die Spannung nehmen, würde der Lewandowski-Ausfall in der Champions League schwerer wiegen als in der Bundesliga.

In Europa steht für den Titelverteidiger am Mittwoch gegen Kylian Mbappé, Neymar & Co. zu Hause das Viertelfinal-Hinspiel an. Sechs Tage später fällt in Paris bei der Neuauflage des Vorjahresendspiels die Entscheidung über das Weiterkommen.

„Lewys Verletzung ist natürlich bitter für uns“, sagte Vizekapitän Thomas Müller. Der Fließbandtorschütze falle zu einem „denkbar ungünstigen Zeitpunkt“ aus. „Müssen andere in die Bresche springen, das ist im Fußball nicht das erste Mal“, sagte Müller pragmatisch.

Mehrere Optionen für Hansi Flick

Müller selbst wäre eine Alternative für das Angriffszentrum, klassischster Backup ist der im vergangenen Jahr verpflichtete Eric Maxim Choupo-Moting. Im sonnigen München lief dieser am Mittwoch beim Training an der Seite von Boateng, als wegen der Länderspielreisen nur ein Rumpfteam an der Säbener Straße schwitzte. 

Eric Maxim Choupo-Moting, der sich besonders auf das Wiedersehen mit seinen Ex-Kollegen von PSG freut, stand in Pokal und Bundesliga bisher viermal als Lewandowski-Vertreter in der Startelf.

Hansi Flick kann aber auch auf das Flügel-Trio Serge Gnabry, Leroy Sané und Kingsley Coman setzen. Müller könnte dort zentral in der Rolle als Vorlagen-Experte glänzen – oder sich mit Gnabry in vorderster Front abwechseln.

Mit einem Offensiv-Trio siegte jüngst die deutsche Nationalelf, als die Bayern-Stars Sané und Gnabry zusammen mit Chelsea-Akteur Kai Havertz vorne überzeugten. Gnabry als zentralem Akteur glückte gegen Rumänien das 15. Tor im 19. Länderspiel. „Klar ist aber auch, dass der beste Spieler der Welt niemals eins zu eins zu ersetzen ist“, sagte Sky-Experte Lothar Matthäus.

Jagd auf die 40 Tore

Mit 35 Bundesliga-Saisontoren war Robert Lewandowski bis zu seiner Verletzung auf dem besten Weg, den legendären 40-Tore-Rekord von Gerd Müller zu knacken. „Er ist auf dem Höhepunkt seiner Karriere“, sagte Karl-Heinz Rummenigge.

In der „Sport Bild“ stellte der Vorstandschef dem 32 Jahre alten Polen eine Verlängerung des bis 2023 laufenden Kontrakts in Aussicht. „Ich bin überzeugt: Bei seiner Professionalität – wenn man allein sieht, wie er trainiert und seinen Körper pflegt – ist da noch nicht das Ende angesagt.“

Auch dieser Pflege hat Robert Lewandowski seine wenigen und immer nur kurzen Abstinenzen zu verdanken. Im Februar und März des Vorjahres verpasste er drei Spiele wegen einer Schienbeinverletzung. So lange wie diesmal fehlte er den Bayern noch nie.

Im April stehen insgesamt mindestens sieben Partien des deutschen Rekordmeisters an, bei einem Weiterkommen in der Königsklasse wären es acht. Dort könnte der Stürmerstar gegen den Sieger der Partie Manchester City gegen Borussia Dortmund aber vielleicht wieder auflaufen.

© dpa-infocom, dpa:210330-99-33369/5

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