Am elften Spieltag der Fußball-Bundesliga freut sich der 1. FC Union Berlin auf ein reizvolles Kräftemessen mit dem Champions-League-Sieger aus München – muss dabei allerdings auf Topscorer Max Kruse verzichten. Bayern-Torjäger Robert Lewandowski steht vor seinem 200. Bundesliga-Einsatz für den FC Bayern. Sechs Spiele, sechs Personalien, die es lohnt, im Blick zu haben:
Sven Mislintat
Borussia Dortmund – VfB Stuttgart
Elf Jahre lang arbeitete der heutige Sportdirektor des VfB in der Scouting-Abteilung der Borussia. Er gilt als Entdecker etlicher Superstars wie Robert Lewandowski, Pierre-Emerick Aubameyang oder Ousmane Dembélé und war an den großen Erfolgen des BVB in der jüngeren Vergangenheit beteiligt: der Meisterschaft 2011, dem Double 2012, dem Einzug ins Champions-League-Finale 2013.
Auch bei Aufsteiger Stuttgart setzt Mislintat auf viele junge Talente – und das bislang mit Erfolg. Die emotionale Rückkehr in seine Geburtsstadt am Samstag nennt der 48-Jährige ein „Nachhausekommen“.
Yussuf Poulsen
RB Leipzig – Werder Bremen
Der dänische Nationalspieler schießt nicht nur wichtige Treffer, sondern erzielt auch gerne mal ein Traumtor. Zuletzt durfte der Stürmer das aber nicht zeigen, er saß bei den wichtigen Spielen in München und gegen Manchester nur auf der Bank.
Doch Trainer Julian Nagelsmann beruhigte: „Das waren zwei taktische Entscheidungen. Yussi hat einfach nicht reingepasst.“ Das wird gegen Werder anders, da will Nagelsmann wieder einen echten Stürmer bringen. Und Poulsen ist mit drei Toren und einer Vorlage in acht Spielen erste Wahl.
Valentino Lazaro
Borussia Mönchengladbach – Hertha BSC
Sein Einstand bei Borussia Mönchengladbach war unglücklich, aber sein Comeback umso spektakulärer. Der 24 Jahre alte österreichische Nationalspieler, den Borussia von Inter Mailand ausgeliehen hat, hatte sich gleich im ersten Testspiel für seinen neuen Club verletzt.
Mit seinem ersten Tor für Gladbach, das er spektakulär per ‚Skorpion-Trick‘ beim 3:4 in Leverkusen erzielte, ist er gleich in die Geschichte eingegangen. „Aber richtig freuen kann man sich nicht, wenn man verliert“, sagte Lazaro. Nun trifft er innerhalb von kurzer Zeit erst einmal auf seine ehemaligen Clubs: Nach Inter Mailand nun am Wochenende auf Hertha BSC.
Vincenzo Grifo
SC Freiburg – Arminia Bielefeld
Der 27-Jährige zählte zu den wenigen der mittlerweile schon seit neun Spielen sieglosen Freiburger, bei denen die Form zuletzt konsequent stimmte. In den vergangenen beiden Partien erzielte der italienische Nationalspieler jeweils ein Tor, insgesamt steht er in dieser Saison schon bei vier Treffern.
Auch beim bislang letzten Aufeinandertreffen der beiden Clubs vor viereinhalb Jahren in der 2. Liga, das die Freiburger mit 4:1 auf der Alm gewannen, traf Grifo. Nun soll er die Badener zum ersten Heimsieg der Saison führen.
Jonas Hector
FSV Mainz 05 – 1. FC Köln
Solch ein Freifahrtschein ist im Profi-Fußball selten: Der Kölner Kapitän darf sich auf Geheiß seines Trainers Markus Gisdol im Prinzip selbst aufstellen. „Ob er ein Thema für das Wochenende ist, das entscheidet Jonas ganz alleine“, sagte der Fußball-Lehrer.
Hector könnte damit nach zweieinhalb Monaten Verletzungspause ein Comeback feiern. Der 30 Jahre alte ehemalige Nationalspieler hatte sich Ende September beim Spiel in Bielefeld (0:1) ein Schleudertrauma zugezogen und war am Dienstag ins Mannschaftstraining eingestiegen.
Robert Lewandowski
1. FC Union Berlin – FC Bayern München
Eine solche Quote kann selbst der erfolgreichste Torschütze der Bundesliga-Historie nicht vorweisen. Bayern-Torjäger Robert Lewandowski steht vor seinem 200. Bundesliga-Einsatz für den FC Bayern. 174 Mal hat der Pole bislang im Münchner Trikot getroffen.
Gerd Müller bejubelte in seinen ersten 200 Ligaspielen 154 Tore, Klaus Fischer 138 für den FC Schalke 04. Nach einer Schonpause in der Champions League ist der zuletzt leicht angeschlagene Lewandowski wieder voll einsatzfähig, wie Bayern-Trainer Hansi Flick berichtete.
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