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Unionsfraktionschef Brinkhaus: „Die Geimpften sind sauer“

«Ein Restrisiko wird bleiben, aber damit müssen wir dann umgehen», sagt CDU-Politiker Ralph Brinkhaus über die Zukunft mit dem Coronavirus. Foto: Kay Nietfeld/dpa
«Ein Restrisiko wird bleiben, aber damit müssen wir dann umgehen», sagt CDU-Politiker Ralph Brinkhaus über die Zukunft mit dem Coronavirus. Foto: Kay Nietfeld/dpa

Brinkhaus kommen in der Debatte um Ungeimpfte die Rechte Geimpfter zu kurz. Grünen-Chef Habeck sagt: Jeder habe das Recht, sich nicht impfen zu lassen – Ungeimpfte hätten aber kein Recht auf Rücksicht.

Unionsfraktionschef Ralph Brinkhaus fordert mit Blick auf Geimpfte und Nicht-Geimpfte einen Perspektivwechsel. „Es wird zu viel über den angeblichen indirekten Impfzwang geredet und zu wenig über die Rechte von Geimpften“, sagte Brinkhaus der Welt am Sonntag.

„Was ich momentan erlebe, ist, dass die Geimpften sauer sind auf die Nicht-Geimpften. Die Geimpften haben Termine gemacht, sind losgegangen und haben in Kauf genommen, dass es ihnen am Tag nach der Impfung teilweise nicht so gut gegangen ist. Und sie erleben nun, dass sie ihre Freiheiten trotzdem nicht vollständig zurückbekommen.“ Deswegen müsse endlich gefragt werden, inwieweit die Nicht-Geimpften das Leben von Geimpften einschränkten.

Brinkhaus geht davon aus, dass Hoteliers, Clubs, Veranstalter künftig nur noch Geimpfte in ihre Häuser lassen. „Ich gehöre zwar zum Team Vorsicht, aber wir können nicht die nächsten 30 Jahre unser Leben Covid unterordnen. Wir müssen zu einer Normalität zurückkehren, und zwar bald und nicht erst in Jahren. Ein Restrisiko wird bleiben, aber damit müssen wir dann umgehen.“

Habeck will kostenlose Tests beibehalten

«Man hat nicht das Recht, dass alle Geimpften und der Rest der Gesellschaft und die Kinder dann Rücksicht darauf nehmen», sagt Grünen-Chef Habeck zur Debatte um Einschränkungen für Ungeimpfte. Foto: Gregor Fischer/dpa
«Man hat nicht das Recht, dass alle Geimpften und der Rest der Gesellschaft und die Kinder dann Rücksicht darauf nehmen», sagt Grünen-Chef Habeck zur Debatte um Einschränkungen für Ungeimpfte. Foto: Gregor Fischer/dpa

Grünen-Chef Robert Habeck fordert bislang Nicht-Geimpfte unterdessen mit deutlichen Worten zum Impfen auf. Zugleich spricht er sich dafür aus, dass Corona-Tests kostenlos bleiben sollten. „Das ist die falsche Maßnahme, die Leute zum Impfen zu motivieren“, sagte Habeck am Sonntag im ZDF-Sommerinterview.

„Die bessere Maßnahme ist diese: dem inneren Schweinehund mal einen kräftigen Tritt in den Hintern zu geben, also diese Trägheit, die wahrscheinlich einen Gutteil der Menschen noch in sich hat, zu überwinden, indem man einfach sagt: Komm, hier ist das. Du kannst einfach da hingehen, Du kriegst den Impfausweis und eine Spritze im Arm und fertig.“

Es gehe nicht darum, „Ungeimpfte auszuschließen“, sagte Habeck: Es gehe darum, Geimpften Grundrechte und ein freies Leben zurückzugeben. „Es wird einen Unterschied geben im Zugang von Rechten und in der Freiheit des Lebens zwischen den Geimpften und Ungeimpften. Und zwar werden die Geimpften, solange das die Gesellschaft und das Gesundheitssystem tragen kann, mehr Rechte haben.“

Man habe das Recht, sich nicht impfen zu lassen. „Aber man hat nicht das Recht, dass alle Geimpften und der Rest der Gesellschaft und die Kinder dann Rücksicht darauf nehmen, weil man sich selbst entschieden hat, sein eigenes Leben und die Gesellschaft zu gefährden“, so Habeck.

Laschet für 3-G-Regel

Armin Laschet, CDU/CSU-Kanzlerkandidat und Ministerpräsident von Nordrhein-Westfalen. Foto: Ralf Sondermann/Staatskanzlei NRW/dpa
Armin Laschet, CDU/CSU-Kanzlerkandidat und Ministerpräsident von Nordrhein-Westfalen. Foto: Ralf Sondermann/Staatskanzlei NRW/dpa

Zuletzt hatte Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Armin Laschet deutlich gemacht, dass er eine Benachteiligung von Ungeimpften ablehnt, sofern diese einen negativen Corona-Test vorweisen können.

„Wer geimpft, genesen oder getestet ist, den darf der Staat nicht von der Teilhabe am gesellschaftlichen Leben ausnehmen“, sagte der CDU/CSU-Kanzlerkandidat vor den nächsten Beratungen von Bund und Ländern der Bild am Sonntag. Die so genannte 3-G-Regel sei „sinnvoll, maßvoll und umsetzbar“.

© dpa-infocom, dpa:210807-99-762800/6


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