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US-Journalist Danny Fenster in Myanmar zu elf Jahren Haft verurteilt

Der US-Journalist Danny Fenster arbeitet in seinem Lieferwagen, den er 2018 in Detroit zu einem Wohn-Büro umgebaut hat. Foto: Uncredited/Fenster Family Photo/AP/dpa
Der US-Journalist Danny Fenster arbeitet in seinem Lieferwagen, den er 2018 in Detroit zu einem Wohn-Büro umgebaut hat. Foto: Uncredited/Fenster Family Photo/AP/dpa

Unmittelbar vor seiner Abreise in die USA war der amerikanische Journalist in Myanmar überraschend festgenommen worden. Nun soll er viele Jahre hinter Gitter – wegen Aufruhrs und Terrorismus.

Der in Myanmar festgenommener amerikanischer Journalist Danny Fenster ist von einem Militärgericht zu elf Jahren Haft verurteilt worden.

Bei dem Urteil vom Freitag geht es um drei Anklagepunkte, darunter Anstiftung zum Aufruhr, wie der Arbeitgeber des verurteilten Danny Fenster am Freitag via Twitter mitteilte.

Vor wenigen Tagen hatte die Justiz in dem Krisenland Anklage in zwei weiteren Punkten – Terrorismus und Aufruhr – gegen den 37-Jährigen erhoben. Dafür droht ihm laut seines Anwalts eine lebenslange Haftstrafe. Die Militärjunta in Myanmar geht seit dem Putsch von Anfang Februar hart gegen alle kritischen Stimmen vor.

Leitender Redakteur von Frontier Myanmar

Der seit fünfeinhalb Monaten inhaftierte Danny Fenster, ein leitender Redakteur des englischsprachigen Magazins Frontier Myanmar, war Ende Mai unmittelbar vor dem Abflug in die USA am Flughafen von Yangon festgenommen worden.

Er sitzt seither in dem für seine Foltermethoden berüchtigten Insein-Gefängnis. „Jeder bei Frontier Myanmar ist enttäuscht und frustriert über diese Entscheidung“, teilte Fensters Chef Thomas Kean mit. „Wir möchten nur, dass Danny so schnell wie möglich freigelassen wird, damit er nach Hause zu seiner Familie fliegen kann.“

Das Militär in Myanmar hatte am 1. Februar geputscht und die De-Facto-Regierungschefin Aung San Suu Kyi entmachtet. Die 76-Jährige sitzt im Hausarrest und muss sich ebenfalls wegen verschiedener mutmaßlicher Vergehen vor Gericht verantworten.

Die Junta unterdrückt jeden Widerstand mit brutaler Gewalt. Mehr als 1200 Menschen wurden nach Schätzungen der Gefangenenhilfsorganisation AAPP bereits getötet. Etwa 10.000 weitere wurden festgenommen, darunter auch viele Journalisten. Andere flohen aus dem Land. Jedoch galten ausländische Medienvertreter lange als relativ sicher.

© dpa-infocom, dpa:211112-99-967587/2

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