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Corona-Impfstoff von Johnson & Johnson in der EU zugelassen

Fläschchen des Corona-Impfstoffs von Johnson & Johnson stehen in der Apotheke des National Jewish Hospital zur Verteilung im Osten von Denver. Foto: David Zalubowski/AP/dpa
Fläschchen des Corona-Impfstoffs von Johnson & Johnson stehen in der Apotheke des National Jewish Hospital zur Verteilung im Osten von Denver. Foto: David Zalubowski/AP/dpa

Jetzt sind es vier: Die EU-Behörden haben auch dem Präparat des US-Herstellers ihren Segen gegeben. Und das hat einen entscheidenden Vorteil.

Die Europäische Union hat einen vierten Corona-Impfstoff zugelassen: Auch das Mittel des US-Herstellers Johnson & Johnson kann ab sofort genutzt werden. Die EU-Kommission genehmigte dies am Donnerstag auf Empfehlung der Arzneimittelbehörde EMA.

Bei dem Mittel reicht – anders als bei anderen Präparaten – eine Spritze, was Impfungen sehr beschleunigen könnte. Es ist zudem leicht handhabbar, weil es im Kühlschrank gelagert werden kann.

„Mehr sichere und wirksame Impfstoffe kommen auf den Markt“, schrieb EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen nach der Zulassung für Johnson & Johnson auf Twitter. „Mit den Dosen, die wir geordert haben, können wir bis zu 200 Millionen Menschen in der EU impfen.“

Davon würde Deutschland 36,7 Millionen erhalten. Die ersten Impfdosen sollen im April kommen, bis Ende Juni dann insgesamt 55 Millionen für alle EU-Staaten. Der Hersteller hatte den Lieferstart im April zuletzt bestätigt.

Verzögerungen befürchtet

In Deutschland hat nsch RKI-Angaben die dritte Corona-Welle begonnen - nun soll mehr Impfstoff verfügbar gemacht werden. Foto: Patrick Pleul/dpa-Zentralbild/dpa
In Deutschland hat nsch RKI-Angaben die dritte Corona-Welle begonnen – nun soll mehr Impfstoff verfügbar gemacht werden. Foto: Patrick Pleul/dpa-Zentralbild/dpa

Trotzdem werden Verzögerungen befürchtet, unter anderem, weil der Impfstoff in den USA abgefüllt wird und dort faktisch ein Exportstopp für Corona-Impfstoffe herrscht. In den Vereinigten Staaten wird Johnson & Johnson bereits genutzt. Die EU-Kommission ist nach eigenen Angaben im Gespräch mit den US-Behörden, um die Lieferungen zu sichern.

Bei den bisher in der EU zugelassenen Impfstoffen läuft der Nachschub bei Biontech/Pfizer und Moderna relativ reibungslos. Der schwedisch-britische Hersteller Astrazeneca ist hingegen mit seinen Lieferungen an die EU stark in Verzug.

Das jetzt zugelassene Präparat war von der Johnson-Tochter Janssen in den Niederlanden entwickelt worden. Die Wirksamkeit liegt nach Angaben der EMA bei etwa 67 Prozent. Bei einer schweren Covid-19-Erkrankung lag der Schutz in den Studien sogar bei mehr als 85 Prozent – und das gilt auch für Ältere. Das Vakzin soll auch gegen Virus-Varianten effektiv sein.

Die Experten der EMA hatten die Forschungs- und Test-Daten bereits seit Wochen nach einem schnelleren Verfahren bewertet. Es sei gründlich und nach höchsten Sicherheitsstandards geprüft worden, erklärte die EMA.

Erteilt wurde eine bedingte Marktzulassung. Das heißt, der Hersteller ist verpflichtet, auch danach noch Daten etwa zur Langzeitwirkung an die EMA zu übermitteln. Auch Angaben zu möglichen Nebenwirkungen werden weiterhin geprüft.

© dpa-infocom, dpa:210311-99-772079/11

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