Gesundheit & Fitness

Jugendliche können ohne Eltern zur Vorsorge-Untersuchung J1

Bei der Vorsorgeuntersuchung J1 prüft der Arzt nicht nur, ob körperlich alles in Ordnung ist - es geht auch um persönliche Themen wie Schule, Alkoholkonsum oder die erste Regelblutung. Foto: Christin Klose/dpa-tmn
Bei der Vorsorgeuntersuchung J1 prüft der Arzt nicht nur, ob körperlich alles in Ordnung ist - es geht auch um persönliche Themen wie Schule, Alkoholkonsum oder die erste Regelblutung. Foto: Christin Klose/dpa-tmn

In der Pubertät hat man andere Dinge im Kopf als die eigene Gesundheit, einen wichtigen Arztbesuch sollten Jugendliche laut der Landesärztekammer BW aber nicht verpassen: Die Vorsorgeuntersuchung J1.

Vorsorge-Untersuchungen für Kinder, von der U1 bis zur U9, sind wohl zumindest allen Eltern ein Begriff, doch für die J1, die Vorsorgeuntersuchung für 12- bis 14-jährige Jugendliche, gilt das nicht unbedingt. Sie sei zu wenig bekannt, mahnt die Landesärztekammer Baden-Württemberg.

Was passiert bei der J1?

Der Mediziner spricht mit dem Jugendlichen über Gesundheitsthemen im Allgemeinen, überprüft den Impfstatus und schaut, ob Entwicklungsstörungen oder Fehlhaltungen vorliegen. Die Organe werden untersucht, der Blutdruck wird gemessen, Gewicht und Körpergröße werden erfasst.

Man spricht aber auch über Alkoholkonsum, Rauchen, Sexualität und andere sensible Themen. Wer hier Mutter oder Vater lieber nicht dabei haben möchte, kann den Termin auch ohne Eltern wahrnehmen.

Die Vorsorge-Untersuchung J1 für Jugendliche sei wichtig, weil sie an der Schwelle von Kind sein und Erwachsenwerden stattfinde, erläutert die Landesärztekammer. Hier könnten Weichen gestellt werden, damit es im späteren Leben nicht zu gesundheitlichen Problemen komme. Die Krankenkassen übernehmen die Kosten für die J1.

„Bei der J1 geht es nicht nur um eine Vorsorgeuntersuchung, sondern die Ärztinnen und Ärzte geben den Jugendlichen kompetente Antworten auf deren Fragen beispielsweise rund um die Pubertät und stehen auch als Vertrauenspersonen zur Verfügung“, so Ärztekammerpräsident Dr. Wolfgang Miller.

Impfung für Krebsvorbeugung

Laut der Landesärztekammer Baden-Württemberg lassen sich auch zu wenige Jugendliche gegen Humane Papillomviren (HPV) impfen, die Krebs auslösen können. Die Kosten der Impfung werden in der Regel von den Krankenkassen übernommen.

HPV zählen zu den häufigsten durch Intimkontakte übertragbaren Erregern. Bleibt eine HPV-Infektion bestehen, kann sich im Laufe der Zeit Krebs entwickeln. Bekannt sind mehr als 200 Virustypen, von denen rund 40 die Geschlechtsorgane befallen.

„Diese Krebserkrankungen sind schwerwiegend und beeinträchtigen nicht selten das ganze spätere Leben“, sagt Ärztekammerpräsident Dr. Wolfgang Miller. „Dabei wäre die Vorbeugung mit der Impfung so leicht.“

© dpa-infocom, dpa:200812-99-138366/2

News vom 13. Juni 2020:

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