Wissenschaft

Laborstudie: Biontech-Impfstoff wirkt gegen zwei Corona-Varianten

Eine Mitarbeiterin vom Bayerischen Roten Kreuz mit dem Impfstoff von Biontech/Pfizer gegen das Coronavirus SARS-CoV-2. Foto: Sven Hoppe/dpa
Eine Mitarbeiterin vom Bayerischen Roten Kreuz mit dem Impfstoff von Biontech/Pfizer gegen das Coronavirus SARS-CoV-2. Foto: Sven Hoppe/dpa

Während das Vakzin von Biontech und Pfizer laut einer Laborstudie auch gegen die Varianten aus Großbritannien und Südafrika wirkt, soll der Astrazeneca-Impfstoff zumindest bei einer Variante Schwächen haben.

Einer neuen Laborstudie zufolge wirkt der Corona-Impfstoff von Biontech und Pfizer auch gegen die in Großbritannien und Südafrika erstmals aufgetauchten Varianten von Sars-CoV-2 wirken.

Die Daten der Studie seien im Fachblatt Nature Medicine veröffentlicht worden, teilten beide Unternehmen gemeinsam mit. Es habe sich im Labor gezeigt, dass das Blut von 20 mit dem Impfstoff geimpften Menschen die Schlüsselmutationen der Coronavirus-Varianten aus Großbritannien und Südafrika neutralisiere, in dem Blut also ausreichend neutralisierende Antikörper waren.

Ende Januar waren die Daten der Untersuchung von Pfizer und der University of Texas erstmals bekannt geworden. Damals hatten Biontech und Pfizer betont, die Ergebnisse deuteten nicht auf die Notwendigkeit eines neuen Impfstoffs gegen die neu auftretenden Varianten hin.

Mittlerweile haben auch externe Experten die Ergebnisse begutachtet, so dass es nun zu der Veröffentlichung in dem Fachblatt Nature Medicine kam. Dort heißt es unter anderem, nun brauche es klinische Daten, um noch mehr über die Wirkung des Impfstoffs gegen Virusvarianten zu lernen. Die anhaltende Weiterentwicklung von Sars-CoV-2 mache ein kontinuierliches Monitoring der Variationen und möglicher Folgen für die Effektivität von Impfstoffen nötig.

Astazeneca-Impfstoff und Südafrika-Variante

Die Universität Oxford hatte gestern eine Studie veröffentlicht, wonach der Astrazeneca-Impfstoff nur sehr vermindert vor leichten und moderaten Verläufe bei einer Infektion mit der südafrikanischen Coronavirus-Variante B.1.351 schützt. Keine Aussage trafen die Forscher über schwere Verläufe. Südafrika hatte daraufhin die geplante Verabreichung des Präparats vorläufig gestoppt.

Die britische Regierung hält Zweifel am Astrazeneca-Impfstoff trotz einer offenbar verminderten Wirkung gegen die Südafrika-Variante für unangebracht. Gegen die bislang in Großbritannien vorherrschenden Varianten sei das Vakzin von Astrazeneca offenbar wirksam, schrieb Impf-Staatssekretär Nadhim Zahawi in einem Gastbeitrag im Telegraph.

Zahawi geht davon aus, dass der Astrazeneca-Impfstoff zumindest vor schweren Verläufen auch bei einer Infektion mit der südafrikanischen Variante schützt. „Ein Impfstoff mit verminderter Wirksamkeit bei der Verhinderung von Infektionen kann trotzdem eine gute Wirksamkeit bei der Vermeidung schwerer Verläufe, Krankenhausaufenthalten und Todesfällen aufweisen“, betonte er.

In Teilen Englands ist inzwischen die Coronavirus-Variante B.1.1.7 – mit Ursprung in Großbritannien – vorherrschend. Gegen diese Mutation soll der Impfstoff von Astrazeneca aber ähnlich wirksam sein wie gegen die bisher vorherrschende Variante. Die Südafrika-Variante wurde in Großbritannien bislang laut Regierungsangaben in 147 Fällen nachgewiesen.

© dpa-infocom, dpa:210208-99-349988/4

Briefing britischer Gesundheitsminister:



[plista widgetname=plista_widget_belowArticle]

Hinterlasse einen Kommentar