China Technology USA Wirtschaft

Antwort auf USA: China verschärft vor Tiktok-Verkauf Ausfuhr-Regeln

US-Präsident Trump bezeichnet Tiktok als Sicherheitsrisiko, weil über die App chinesische Behörden Zugriff auf Daten von Amerikanern bekommen könnten. Foto: Liu Jie/XinHua/dpa
US-Präsident Trump bezeichnet Tiktok als Sicherheitsrisiko, weil über die App chinesische Behörden Zugriff auf Daten von Amerikanern bekommen könnten. Foto: Liu Jie/XinHua/dpa

Könnte China einen Weg gefunden haben, den von den USA erzwungenen Gespräche über einen Verkauf der Video-App Tiktok zu blockieren? Das Handelsministerium lässt Technologien für Personalisierung und künstliche Intelligenz, wie sie Tiktok und andere Start-ups nutzen, nur noch mit einer Erlaubnis ins Ausland.

Die vom Weißen Haus erzwungenen Gespräche über den Verkauf des US-Geschäfts der aus China stammenden Video-App Tiktok an ein Unternehmen mit Sitz in den USA könnten von Ausfuhr-Einschränkungen der chinesischen Regierung erschwert werden.

Gemäß neuen Regeln in China dürfen unter anderem „IT-Technologien mit Personalisierung auf Basis von Datenanalyse“ und Bedienung mit Hilfe künstlicher Intelligenz nur mit einer Erlaubnis der Regierung ins Ausland verkauft werden. Tiktok gehört dem chinesischen Konzern Bytedance.

Das chinesische Handelsministerium veröffentlichte die neuen Regeln am Freitag. Am Samstag publizierte die amtliche chinesische Nachrichtenagentur dann ein Interview mit einem Universitätsprofessor, der darauf hinwies, dass die Technologien bei Tiktok unter diese Beschreibung fielen.

Damit das internationale Geschäft weiter funktioniere, müssten Algorithmen und Software von Bytedance zu einem neuen Besitzer übergehen. Die Liste der von Exportbeschränkungen betroffenen Produkte wurde um 23 Positionen ergänzt.

Trump drängt auf Verkauf von US-Geschäft

Donald Trump, Präsident der USA, bezeichnet Tiktok als Sicherheitsrisiko, weil über die App Behörden in China Zugriff auf Daten von US-Amerikanern bekommen könnten.

Er untersagte Anfang August unter Verweis darauf US-amerikanischen Firmen und Bürgern Geschäfte mit Tiktok – das Verbot soll Mitte September greifen. Ohne einen Verkauf droht Tiktok damit das Aus in den USA. Tiktok und Bytedance weisen den Vorwurf zurück und zogen in den USA vor Gericht.

Aktuell verhandelt der Software-Riese Microsoft über den Kauf des Tiktok-Geschäfts in den USA, Kanada, Australien und Neuseeland – mit einem Veto aus China könnte dies aber scheitern. Der Supermarkt-Riese Walmart will dabei auch im Boot sein. Zugleich ist laut Medienberichten auch eine Gruppe von Start-up-Investoren zusammen mit dem Software-Konzern Oracle im Rennen.

Trump ordnete Mitte August zusätzlich an, dass die in China sitzende Tiktok-Mutter Bytedance sich binnen drei Monaten von allen Daten von Nutzern in den USA trennen müsse. Auch dürfe Bytedance in den Vereinigten Staaten danach kein Eigentum mehr besitzen, das für den Betrieb von Tiktok genutzt werde.

© dpa-infocom, dpa:200831-99-369408/2

weiterführende Informationen:
➡️ Mitteilung des chinesischen Ministeriums [CN]
➡️ Bericht von Xinhua [EN]

News vom 1. August 2020:

News vom 3. August 2020:

[plista widgetname=plista_widget_belowArticle]

Hinterlasse einen Kommentar