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Von Rad-Coups und Sprint-Assen: Tokios Premieren-Erfolge

Fares Ibrahim Elbakh aus Katar gewann Gold im Gewichtheben. Foto: Luca Bruno/AP/dpa
Fares Ibrahim Elbakh aus Katar gewann Gold im Gewichtheben. Foto: Luca Bruno/AP/dpa

Oft krönen sich bei Olympia die Sportstars mit Gold. Manchmal aber – und das macht den Reiz aus – jubeln Außenseiter und vermeintliche No-Names. In Tokio sind einigen Athleten Premierensieger.

Tokio (dpa) – Medaillen-Coups für die kleineren Olympia-Nationen, ein pfeilschneller Italiener, die ersten Gold-Triumphe bei Sommerspielen in neuen Sportarten und deutsche Happy Ends: Neben so manchen Favoritensiegen hat es in Tokio auch einige Überraschungen und Premierenerfolge gegeben.

Die Deutsche Presse-Agentur listet eine Auswahl an besonderen olympischen Neulings-Momenten auf:

ANNA KIESENHOFER: Noch nie hat Österreich eine olympische Medaille im Straßenradsport gewonnen. Auch in Japan rechnete niemand damit, vor allem nicht die favorisierten Niederländerinnen. Sie wurden von der 30 Jahre alten Mathematikerin düpiert – die sich nach der Solofahrt im Ziel vor Erschöpfung kaum noch auf dem Rad halten konnte.

FARES IBRAHIM ELBAKH: Überhaupt noch kein Olympia-Gold hatte Katar vor diesen Spielen vorzuweisen – das Emirat tritt seit 1984 in Los Angeles bei Sommerspielen an. Dann aber wuchs der Gewichtheber Elbakh in der Klasse bis 96 Kilogramm über sich hinaus. Mit 402 Kilogramm veredelte der 23-Jährige Gold zudem mit einem olympischen Rekord.

HIDILYN DIAZ: Nochmal Gewichtheben, noch eine Gold-Premiere. Hidilyn Diaz war in der Klasse bis 55 Kilogramm nicht zu schlagen und bringt die erste Goldmedaille für die Philippinen mit nach Hause. Die 30-Jährige will mit ihrem Erfolg ein Vorbild in dem südostasiatischen Land sein. „Jeder Filipino braucht Inspiration“, sagt sie.

LAMONT MARCELL JACOBS: Der neue Usain Bolt kommt aus Italien! In einem famosen Wettkampf rannte Jacobs allen davon und holte die erste italienische Olympia-Medaille in der Sprint-Königsdisziplin. Der 26-Jährige knackte den Europarekord (9,80 Sekunden) und ist der erste 100-Meter-Champion vom alten Kontinent seit Linford Christie 1992.

ARTEM DOLGOPYAT: Für Israel hatte es im Turnen noch nie zu olympischem Gold gereicht, ehe Dolgopyat diesmal am Boden den Sieg holte. „Du hast blau-weiße Geschichte geschrieben“, schrieb Ministerpräsident Naftali Bennett bei Twitter und gratulierte dem 24-Jährigen zum Erfolg. „Danke Artem!“

ALESSANDRA PERILLI: Es muss freilich nicht immer Gold her, um es in die Geschichtsbücher zu schaffen. Die Schützin Perilli gewann im Trap Bronze und damit die erste Medaille überhaupt für San Marino bei Olympia. Seit 1960 tritt der Zwergstaat bei Sommerspielen an – Perilli selbst war 2012 in London als Vierte noch knapp gescheitert.

CHRISTINE MBOMA: In einem Sprint-Thriller über 200 Meter lief Mboma zu Silber und gleichermaßen in die Olympia-Annalen. Die erst 18 Jahre alte Sportlerin ist die erste weibliche Medaillengewinnerin für Namibia bei Sommerspielen. Geschlechterübergreifend wartete das afrikanische Land seit 1996 auf Edelmetall bei Olympia.

ALEXANDER ZVEREV UND ALINE ROTTER-FOCKEN: Auch deutsche Premierenerfolge gab es in Japan zu bejubeln. Zverev gewann die erste Einzel-Goldmedaille eines deutschen Tennisspielers bei den Männern, Rotter-Focken krönte ihre Karriere im letzten Kampf mit Gold und damit der ersten Olympia-Medaille eine deutschen Ringerin überhaupt.

TRENDSPORTARTEN: In den Trendsportarten Surfen und Skateboard gibt es Premierensieger, weil sie erstmals überhaupt bei Olympia stattfinden. Zu den ersten Gold-Champions gehören der Weltklasse-Wellenreiter Italo Ferreira aus Brasilien und Carissa Moore aus Hawaii. Im Skateboard gingen die ersten beiden Titel an Gastgeber Japan.

© dpa-infocom, dpa:210804-99-706818/3



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