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Goldene Tage bei Bahnrad-WM toppen sogar Berlin-Bilanz

Das deutsche Team hatte bei der Bahnrad-WM viel Grund zum Jubeln. Foto: Thibault Camus/AP/dpa
Das deutsche Team hatte bei der Bahnrad-WM viel Grund zum Jubeln. Foto: Thibault Camus/AP/dpa

Mehr Gold, mehr Medaillen: Die deutschen Bahnradprofis räumen bei den WM-Titelkämpfen in Roubaix ab. Angeführt von drei Goldfrauen kann so auch das dürftige Abschneiden in Tokio korrigiert werden.

Angeführt von den drei Goldfrauen Emma Hinze, Lea Sophie Friedrich und Lisa Brennauer hat das deutsche Bahnrad-Team eine furiose WM hingelegt und die exzellente Vorjahresbilanz aus Berlin sogar noch verbessert. 

Die Sprinterinnen Hinze und Friedrich sowie Ausdauerfahrerin Brennauer holten im Vélodrome in Roubaix schon vor dem Abschlusstag am Sonntag allesamt je zweimal Gold und bescherten dem Team des Bund Deutscher Radfahrer (BDR) eine glänzende WM, bei der selbst das dürftige Olympia-Abschneiden aus Tokio für ein paar Tage in Vergessenheit geriet.

Mit weniger Druck zu Glanzleistungen

„Die Stimmung ist mega. Wir sind einfach alle ein Team und freuen uns gegenseitig füreinander. Jeder ist mit vollem Ehrgeiz dabei, darum gönne ich es jeder. Wir haben zusammen geweint, das sind einfach Gänsehautmomente“, beschrieb Friedrich, die neben zwei Titeln im Teamsprint und Zeitfahren auch noch Silber im Sprint holte und dort nur Freundin Hinze unterlag.

„Es fühlt sich richtig schön an und ist ein Stück unglaublich“, sagte die 24 Jahre alte Hinze, die nach Tokio den immensen Druck beklagte und sich nun im Norden Frankreichs mit sportlichen Glanzleistungen befreite.

Im Frauen-Sprint zementierte Team Deutschland die Vormachtstellung aus Berlin, als vier Titel in vier Disziplinen gelangen. Auch wenn aus China, Australien und Neuseeland starke Widersacherinnen fehlten, fiel die Bilanz extrem positiv aus. Und Hinze konnte unter Olympia einen Strich ziehen.

„Ich hatte schon noch so ein paar Rechnungen offen, die ich begleichen wollte“, sagte sie. Die von großen Emotionen, Tränen und Medaillen geprägte WM sei „in jedem Fall eine erfolgreiche“ gewesen, resümierte Hinze.

Das galt auch für Brennauer, die dem nächsten Titelcoup im Vierer in der Mannschaftsverfolgung Gold in der Einerverfolgung folgen ließ. „Das war echt so das Optimum. Ich habe die letzten paar Runden ein bisschen schwarz vor Augen gehabt“, sagte die 33 Jahre alte  Allgäuerin. 

Ihr Jahr 2021 lief famos: Neben den Vierer-Titeln bei Olympia, WM und EM holte sie Einzelgold bei WM und EM und wurde zudem noch Weltmeisterin im Zeitfahr-Mixed auf der Straße. „Es ist so viel passiert in diesem Jahr, womit ich nie gerechnet hätte. Und jetzt so ein Abschluss: Einfach Wahnsinn“, kommentierte Brennauer.

Frauen schreiben Geschichte – zwei Medaillen für die Männer

Der in diesem Jahr unschlagbare Vierer hatte am Samstag noch einmal gezeigt, dass er aus mehreren extrem starken Einzelsportlerinnen besteht.

Franziska Brauße gewann Silber und musste sich im deutschen Finale nur Brennauer geschlagen geben, den Dreifachtriumph komplettierte Mieke Kröger. Das Trio war fester Bestandteil des Goldvierers, der in Roubaix sogar noch verletzungsbedingt auf Lisa Klein verzichten musste. Gold, Silber und Bronze für ein Land waren genauso historisch wie tags zuvor das deutsche Sprint-Finale Hinze gegen Friedrich.

Die Männer konnten mit der Gold-Flut der Frauen nicht mithalten, lieferten aber ordentliche Resultate. Joachim Eilers holte Bronze im 1000-Meter-Zeitfahren und war zudem Teil des Quartetts, das im Teamsprint Bronze holte. „Wir haben viel Arbeit geleistet. Meine Form wurde von mal zu mal besser, darauf wollen wir aufbauen. Das motiviert mich, dass es nochmal mit einer Medaille belohnt wurde“, sagte Eilers.

© dpa-infocom, dpa:211023-99-710972/2



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