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Neue Sportarten sorgen bei Olympia in Tokio für Action

Der Surfer Leon Glatzer in Aktion. Bei den Olympischen Spielen in Tokio kämpfen erstmals Wellenreiter um Medaillen. Foto: Andrew Christie/Deutscher Wellenreit-Verband/dpa
Der Surfer Leon Glatzer in Aktion. Bei den Olympischen Spielen in Tokio kämpfen erstmals Wellenreiter um Medaillen. Foto: Andrew Christie/Deutscher Wellenreit-Verband/dpa

Mit Olympia verbinden viele Menschen hauptsächlich Sportarten wie Leichtathletik oder Schwimmen. Neue Disziplinen sollen noch mehr junge Fans für die Spiele begeistern.

Leon Glatzer reitet eine Welle, Lilly Stoephasius skatet durch einen urbanen Park in Tokio, und Alexander Megos hängt spektakulär in der Kletterwand.

Die neuen olympischen Disziplinen verheißen actionreiche Bilder und sollen das Lebensgefühl von vor allem jungen Sportlern auf das traditionsreiche Ringefestival übertragen.

Für viele Wellenreiter, Skateboarder oder Kletterer ist die Aufnahme ihres Sports ins olympische Programm eine große Bereicherung. Es gibt aber auch kritische Stimmen zur Olympia-Premiere.

Nicht alle Sportler begeistert

Bei einigen Kletterern sorgt der Modus für Unmut. Für die Sommerspiele wurde ein Dreikampf-System aus Lead (Vorstiegsklettern), Bouldern und dem bei einigen Kletterern verpönten Speedklettern eingeführt.

Manche Sportler, unter anderen die bekannte US-Amerikanerin Alex Puccio, verzichten freiwillig auf das Großevent. Nicht jeder Surfer findet, dass der für viele auch mit einem lockeren Lifestyle verbundenen Sport zu Olympia passt.

Gerade die Athleten, die ihre Disziplin sehr ambitioniert und nicht nur als Hobby betreiben, sehen den neuen Olympia-Status dagegen überwiegend positiv – und das aus mehreren Gründen:

So werden die deutschen Surfer nun gefördert vom Deutschen Wellenreitverband (DWV), der Deutschen Sporthilfe und dem Bundesinnenministerium (BMI). Sie trainieren professionell, können auf die Unterstützung eines Sportpsychologen zurückgreifen und müssen ihre Flüge zu den Orten mit den besten Wellen nicht mehr alle selbst bezahlen.

„Ich habe richtig viel profitiert“, sagt Leon Glatzer, der sich als einziger deutscher Surfer sensationell für Olympia qualifiziert hat, mit Blick auf die in den vergangenen Jahren geschaffenen Strukturen. „Wir haben ein richtig krasses Team. Ich habe das nicht alleine geschafft.“

Hoffen auf positive Effekte

Auch in anderen Sportarten hofft man auf positive Effekte wie verbesserte Trainingsbedingungen oder größeren Zulauf durch die Tokio-Teilnahme. Die Olympia-Macher setzen wiederum darauf, dass durch die hippen Disziplinen und ihre coolen Vertreter noch mehr junge Menschen für die Spiele begeistert werden.

Im Skateboard vertreten Tyler Edtmayer und die erst 14-jährige Lilly Stoephasius das deutsche Team. Die Berlinerin verkörpere „vielleicht auch eine junge Generation in einer noch jungen Sportart und weckt so hoffentlich bei sportinteressierten Jugendlichen in Deutschland ein Interesse an der Sportart Skateboard“, sagte Dirk Schimmelpfennig der Deutschen Presse-Agentur.

Der Vorstand Leistungssport des Deutschen Olympischen Sportbunds (DOSB) befürwortet die Aufnahme neuer Sportarten in das Programm der Spiele. „Da muss das IOC mit einer Mischung aus traditionellen und modernen Sportarten mit der Zeit gehen und tut dies auch“, sagte Schimmelpfennig.

Neben Wellenreiten, Klettern und Skateboarden sind für die diesjährige Auflage der Spiele Baseball, Softball und Karate zum Wettkampfkalender hinzugefügt worden.

Für die Vertreter der neuen Disziplinen gilt es, ihren Platz auf der Bühne des Mega-Events mit weltumspannender Fernsehpräsenz zu nutzen. Bei Leon Glatzer klingt das so: „Ich hoffe, wir machen eine gute Show und zeigen, dass Surfen zu den Olympischen Spielen gehört.“

© dpa-infocom, dpa:210716-99-404880/2

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