Leichtathletik Sport

Hallen-EM: Mihambo knapp an Gold vorbei, Medaillen für Kranz und Klein

Malaiko Mihambo sprang bei der Hallen-EM mit 6,88 Metern zu der Silbermedaille. Foto: Darko Vojinovic/AP/dpa
Malaiko Mihambo sprang bei der Hallen-EM mit 6,88 Metern zu der Silbermedaille. Foto: Darko Vojinovic/AP/dpa

Weitsprung-Ass Malaika Mihambo wollte den Titel bei der Hallen-EM und wurde im letzten Versuch noch auf den Silberrang verdrängt. Auf Platz zwei rannte auch Sprinter Kevin Kranz. Bronze gab es unerwartet für Hanna Klein über 1500 Meter.

Malaika Mihambo hat EM-Gold in einem dramatischen Weitsprung-Finale im polnischen Torun erst im letzten Versuch verloren. Mit 6,88 Metern gewann die 27 Jahre alte Vorzeigeathletin der deutschen Leichtathletik Silber.

Den Titel im Weitsprung der Frauen holte sich Marina Bech-Romantschuk aus Bulgarien, die die deutsche Weltmeisterin noch um vier Zentimeter übertrumpfen konnte. Überraschend hatten zudem der Sprinter Kevin Kranz Silber und Hanna Klein über 1500 Meter Bronze geholt.

Die zweimalige „Sportlerin des Jahres“ Malaika Mihambo war mit ihrem 6,88 Meter weiten Sprung im dritten Versuch dicht dran, den zehnten Titelgewinn einer deutschen Weitspringerin bei einer Hallen-EM seit dem ersten Gold von Heide Rosendahl vor genau 50 Jahren zu schaffen.

Im letzten Durchgang konnte sie mit 6,78 Meter aber nicht mehr kontern – und war insgesamt weit von ihrem ersten Sieben-Meter-Sprung in diesem Winter entfernt. „Ich bin noch nicht so weit mit meinem Anlauf und muss noch daran arbeiten“, erklärte Malaika Mihambo. „Es ist okay, ich habe es nicht hinbekommen.“

Medaillen für Kranz und Klein

Kevin Kranz (l) hat bei der Hallen-Leichtathletik-Europameisterschaft über 60 Meter die Silbermedaille gewonnen. Foto: Adam Warzawa/PAP/dpa
Kevin Kranz (l) hat bei der Hallen-Leichtathletik-Europameisterschaft über 60 Meter die Silbermedaille gewonnen. Foto: Adam Warzawa/PAP/dpa

Als 60-Meter-Sprinter Nummer eins in Europa ist Kevin Kranz nach Polen gekommen und als EM-Zweiter kann er zufrieden wieder abreisen. In 6,60 Sekunden kam der 22-jährige Polizeikommissar-Anwärter aus Wetzlar hinter dem Italiener Lamont Marcell Jacobs ins Ziel, der mit einer Zeit von 6,47 Sekunden eine Weltbestzeit aufstellte. Dritter wurde Titelverteidiger Jan Volko aus der Slowakei in 6,61 Sekunden.

„Ich bin nicht zufrieden mit der Zeit, aber erst einmal glücklich“, sagte Kevin Kranz. Er war zum Titelanwärter geworden, als er bei den deutschen Meisterschaften am 20. Februar mit 6,52 Sekunden den nationalen Rekord von Julian Reus eingestellt hatte. 18 Monate nach einer Erkrankung am Pfeifferschen Drüsenfieber hat die Silbermedaille für Kranz besonderes Gewicht.

Klein hat bei der Hallen-Leichtathletik-EM die Bronzemedaille über 1500 Meter gewonnen. Foto: Bernd Thissen/dpa
Klein hat bei der Hallen-Leichtathletik-EM die Bronzemedaille über 1500 Meter gewonnen. Foto: Bernd Thissen/dpa

Einen starken Auftritt hatte Hanna Klein über 1500 Meter. Die 27-jährige Tübingerin gewann mit einem beherzten Lauf die Bronzemedaille in 4:20,07 Minuten. Gold sicherte sich Elise Vanderelst aus Belgien in 4:18,44 Minuten vor der Britin Holly Archer (4:19,91). „Vor den letzten 150 Meter habe ich mir gesagt: Hanna, scheiß drauf. Lauf einfach und vielleicht klappt es noch, auf den dritten Platz zu kommen“, sagte die Psychologiestudentin.

Enttäuschungen für Krause und Blech

Enttäuschend lief es für Hindernis-Europameisterin Gesa Krause. Sie kam als letzte Läuferin in 4:24,26 Minuten ins Ziel. „Das entsprach nicht meinen Ansprüchen“, sagte Krause.

Stabhochsprung-Aufsteiger Torben Blech verpatzte schon die Qualifikation. Der 25-Jährige aus Leverkusen konnte am Samstag nur 5,60 Meter überqueren, riss dreimal 5,70 Meter und wurde Neunter.

„Ich hatte einfach kein gutes Gefühl beim Springen. Und wenn ich das nicht habe, ist das tödlich“, sagte Blech nach dem unerwartet frühen Aus. „Ich habe es einfach nicht auf den Punkt gekriegt.“

Ex-Zehnkämpfer Blech hatte in dieser Saison seine Bestleistung auf 5,86 Meter gesteigert und war als Medaillenanwärter nach Polen gereist. Dafür schafften sein Vereinskollege Bo Kanda Lita-Baehre ohne Fehlversuch über 5,60 Meter und Oleg Zernikel aus Landau mit 5,70 Metern den Sprung in den Endkampf.

© dpa-infocom, dpa:210306-99-718269/3

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