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Wirbel um Zukunft von Marco Rose: Ihr versucht „irgendwas zu zaubern“

BVB-Trainer Marco Rose reagiert auf den Spielverlauf. Foto: Daniel Karmann/dpa
BVB-Trainer Marco Rose reagiert auf den Spielverlauf. Foto: Daniel Karmann/dpa

Aussagen von Sebastian Kehl haben Interpretationsspielraum gelassen. Marco Rose sieht sich deshalb mit Spekulationen zu seiner Zukunft bei Borussia Dortmund konfrontiert. Bleibt er beim Vize-Meister?

Schulterzuckend und etwas verlegen lächelnd sprach Marco Rose nach dem plötzlich aufgekommenen Wirbel um seine Zukunft bei Borussia Dortmund selbst das Machtwort.

„Ich bin nächstes Jahr noch Trainer von Borussia Dortmund, und ich freue mich sehr darauf, weil ich ein hervorragendes Verhältnis zu meiner Mannschaft habe, weil ich viele Dinge auf den Weg bringen möchte“, sagte Rose im TV-Sender Sky nach einem Bundesligaspiel in Fürth, das sich schlussendlich vor allem um die Person des Coaches drehte.

Vertrauensvolle Zusammenarbeit

Die Frage nach seiner Zukunft war Rose unangenehm. „Was soll ich euch dazu sagen? Ihr versucht jetzt wieder, aus irgendwelchen Dingen irgendwas zu zaubern“, sagte der Dortmunder Coach dem Reporter.

Marco Rose verwies dann auf sein Verhältnis zur Führungsetage der Borussia: „Ich, Sebastian Kehl, Michael Zorc und Aki Watzke arbeiten relativ vertrauensvoll zusammen, nicht relativ, sondern sehr vertrauensvoll zusammen.“

Es kommt auf die Wortwahl an. Das weiß Marco Rose. Deshalb strich er das Wort „relativ“ nachträglich auch aus seinem Satz und ersetzte es durch das starke Wörtchen „sehr“.

Lizenzspielerchef Kehl, der im Sommer Zorc als Sportdirektor ablöst, hatte so eine Korrektur nicht vorgenommen. Vor dem 3:1 (1:0) am Samstag gegen Absteiger Greuther Fürth hatte er zweimal auf die Frage geantwortet, ob Rose auch nächste Saison noch Trainer der Dortmunder sei, dass er davon ausgehe.

Diese Aussage eröffnete genügend Interpretationsspielraum, um eine Blitz-Debatte über Rose zu entfachen, der in Dortmund noch einen Vertrag bis zum Sommer 2024 besitzt.

Bilanz ist nicht BVB-like

Muss er denn um seine Zukunft bei Borussia Dortmund bangen? Ein Argument für sich und seine Arbeit führte Marco Rose umgehend an.

„Wir sind Vize-Meister, haben 66 Punkte, das sind jetzt schon mehr als in der letzten Saison“, sagte er am vorletzten Spieltag und hatte natürlich Recht. In der vergangenen Saison waren die Dortmunder mit 64 Zählern hinter Dauermeister FC Bayern und RB Leipzig nur Dritter geworden.

Marco Rose erwähnte aber auch selbst zum wiederholten Mal den Malus in seiner ersten BVB-Saison: „Wir haben schwer enttäuscht in allen Cup-Wettbewerben.“

Aus im DFB-Pokal-Achtelfinale beim Zweitligisten FC St. Pauli, Aus nach der Champions-League-Gruppenphase punktgleich mit Sporting Lissabon, Aus anschließend in den K.o.-Runden-Playoffs der Europa League gegen den späteren Finalisten Glasgow Rangers.

Diese Bilanz ist nicht BVB-like. Nach dem letzten Heimspiel gegen Hertha BSC werde man „ein paar Transferentscheidungen treffen und mit einiger Menge Power in die neue Saison gehen und ambitioniert sein als Borussia Dortmund, versprochen“, kündigte Rose an, ehe er im Fürther Stadion mit Fans für Fotos posierte und Autogramme gab.

Erwartungen wurden nicht erfüllt

Die Euphorie-Erwartungen, die in ihn nach dem Wechsel von Borussia Mönchengladbach im vergangenen Sommer gesetzt wurden, konnte er in seiner Premierensaison nicht erfüllen.

Das weiß Marco Rose auch. Immer wieder hat er die Einstellung seiner Profis gerügt und damit auch die Kader-Architektur von Borussia Dortmund in Zweifel gezogen.

Ein Umbruch soll die Borussia national und auch international weiter nach vorne bringen. Entscheidend dabei wird auch die Zukunft von Superstürmer Erling Haaland sein. Der Norweger blieb in Fürth torlos, dafür schoss Julian Brandt die Dortmunder mit einem Doppelpack zur Vize-Meisterschaft.

Haalands Vertrag läuft noch bis zum Sommer 2024, er kann den BVB jedoch in diesem Sommer wegen einer Ausstiegsklausel für 75 Millionen Euro verlassen. Pep Guardiolas Manchester City soll angeblich schon mit ihm planen. Die Betonung liegt auf „angeblich“.

© dpa-infocom, dpa:220508-99-202224/2


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