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Champions League: RB Leipzig und das Endspiel in Brügge

Willi Orban (r) ist überzeugt, dass man die Europa League erreichen wird. Foto: Uwe Anspach/dpa
Willi Orban (r) ist überzeugt, dass man die Europa League erreichen wird. Foto: Uwe Anspach/dpa

Siegen oder Fliegen – so profan ist die Rechnung für RB Leipzig am vorletzten Gruppenspieltag der Champions League beim FC Brügge. Nur ein Erfolg wahrt die Chance aufs europäische Überwintern.

Der Traum vom Achtelfinale der Champions League ist längst geplatzt, doch RB Leipzig bekommt in der Fußball-Königsklasse trotzdem sein europäisches Finale.

Der kriselnde Vizemeister muss am Mittwoch (21.00 Uhr/DAZN) beim FC Brügge gewinnen, um den direkten Vergleich mit dem belgischen Fußballmeister für sich zu entscheiden und wenigstens die Chance auf die Europa League zu wahren. „Wir haben ganz klar das Ziel, europäisch zu überwintern. Es wird in Brügge allerdings nicht einfach werden“, sagte Spielmacher Kevin Kampl.

Wie unangenehm der kleine Club unweit von Belgiens Nordseeküste zu bespielen ist, wissen die RB-Profis noch aus dem Hinspiel. Dort verschenkte man eine frühe Führung und verlor letztlich völlig verdient mit 1:2.

Mittelfeldspieler Hans Vanaken und Sturmjuwel Charles de Ketelaere stellten die Leipziger Abwehr immer wieder vor immense Probleme. Immerhin profitiert Leipzig von der Abschaffung der Auswärtstorregel. Ein schlichtes 1:0 in Brügge würde aktuell reichen, um sich vor den Konkurrenten zu schieben, da man insgesamt eine bessere Tordifferenz aufweist.

Unruhe nach Niederlage

Letztlich wird man mit jedem Sieg zufrieden sein, zumal nach der katastrophalen Bundesligavorstellung bei der TSG 1899 Hoffenheim wieder Unruhe aufgekommen ist.

Der überzeugende Sieg gegen Borussia Dortmund vor der Länderspielpause ist längst vergessen. Fliegt man in Brügge raus und liefert im anschließenden Geisterspiel gegen Bayer Leverkusen am Samstag erneut nicht ab, dürfte es für Trainer Jesse Marsch richtig ungemütlich werden.

Abwehrboss Willi Orban ist überzeugt, dass man die Europa League erreichen wird – und träumt schon vom Finale. „Wir haben die Möglichkeit, bis ins Finale zu kommen und eventuell etwas Großes zu erreichen“, sagte der ungarische Nationalspieler der „Sport Bild“. Wenn man die Europa League als großen Wettbewerb annehme, könne man weit kommen. Es wäre nach dem DFB-Pokal die zweite Titelchance in dieser Saison.

So visionär wie der 29-Jährige geben sich momentan allerdings die wenigsten in Leipzig. Zu erschreckend war die jüngste Liga-Darbietung. Dabei hatte man nach den zuletzt soliden Spielen gehofft, dass die Mannschaft endlich verinnerlicht hat, was Trainer Marsch von ihr will. Doch jüngst herrschte eher Ratlosigkeit.

Dreierkette installiert

Dabei ist Marsch durchaus willig, neben seinen eigenen Vorstellungen auch Wünsche der Mannschaft umzusetzen.

Nach langem Zögern stellte er in der Abwehr auf eine Dreierkette um. Die hat unter seinem Vorgänger Julian Nagelsmann bestens funktioniert und bringt die Stärken der Außenverteidiger Nordi Mukiele und Angeliño viel besser zur Geltung.

Auch im Umgang mit den Spielern hat sich der 48-Jährige angepasst. Auf Wunsch der Spieler hält er seine Ansprachen nun vermehrt auf Englisch. Zwar beherrscht der US-Amerikaner Deutsch sehr gut, doch in seiner Muttersprache kann Marsch die Spieler ganz offensichtlich deutlich besser packen. „Gerade in der Motivation kommt es noch authentischer und geiler rüber“, betonte Orban.

Motivation allein wird dauerhaft nicht genügen. Die Mannschaft muss auch den Plan des Trainers umsetzen. Nach der Hinspielniederlage in Brügge beklagte sich Marsch, dass dies einige Spieler nicht getan hätten. Im Jan-Breydel-Stadion wird sich somit zeigen, ob das Hinspiel und der Auftritt in Hoffenheim nur Ausrutscher waren oder ob Leipzig dauerhaft ein Problem bekommen könnte.

© dpa-infocom, dpa:211123-99-107997/2

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