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6:0 – RB Leipzig fertigt hilflose Hertha aus Berlin ab

Leipzigs Christopher Nkunku traf gegen Hertha doppelt. Foto: Robert Michael/dpa-Zentralbild/dpa
Leipzigs Christopher Nkunku traf gegen Hertha doppelt. Foto: Robert Michael/dpa-Zentralbild/dpa

Frustbewältigung nach dem Fehlstart: RB Leipzig hat mit Hertha BSC keinerlei Probleme und feiert den zweiten Saison-Sieg. Der Trainer setzt dabei auf das System seines Vorgängers.

Die Fans von RB Leipzig sangen schon lange vor dem Schlusspfiff inbrünstig den Hertha-Gassenhauser „Nur nach Hause“, der Berliner Trainer Pal Dardai flüchtete sich auf der Bank in ein süffisantes Grinsen.

Mit einer hilflosen Leistung ist Hertha BSC 0:6 (0:3) bei RB Leipzig untergegangen und hat dem Vizemeister damit bei der Krisenbewältigung geholfen.

„Es war ein scheiß Tag für uns. Wir waren immer einen Schritt zu spät dran, haben billige Gegentore bekommen. Es war von A bis Z nicht gut“, sagte Hertha-Stürmer Davie Selke bei Sky.

Selke: „Stehen hinter dem Trainerteam“

Von einer Diskussion um Trainer Pal Dardai wollte der Ex-Leipziger allerdings nichts wissen.

„Ich will keine Floskeln raushauen. Und fangt mir nicht mit einer Trainerdiskussion an. Wir stehen hinter dem Trainerteam“, betonte der 26-Jährige. „Die Erfahrung von Pal und seinem Team brauchen wir auch. Wir werden gestärkt zurückkommen.“

Bei Leipzig dürfte sich die Trainerdiskussion nach dem zweiten Sieg im sechsten Spiel nun etwas legen. Zumindest bis zum Spiel gegen den FC Brügge in der Champions League am Dienstag.

„Nicht nur der Sieg, sondern die Leistung tut uns sehr gut. Ein 6:0 ist eine Ansage. Wir sind als Team der Gewinner. Der Sieg tut gut, wenn man daran denkt, was die letzten Wochen passiert ist“, sagte Stürmer Yussuf Poulsen.

Christopher Nkunku (16. Minute) belohnte die hoch überlegenen Leipziger früh mit der Führung. Poulsen (23.) baute diese vor 23.500 Zuschauern bei seinem ersten Startelf-Einsatz in dieser Saison aus. Nordi Mukiele (45.+2) sorgte bereits vor der Pause für die Vorentscheidung in der einseitigen Partie.

Emil Forsberg (60./Foulelfmeter), erneut Nkunku (70.) und Amadou Haidara (77.) machten das Schützenfest perfekt. In der Gesamtbilanz gegen Hertha feierte Leipzig den neunten Sieg im elften Duell und traf dabei insgesamt 39 Mal.

Dreierkette verleiht RB Sicherheit

Nach dem Stolperstart mit nur einem Sieg drehte Marsch fast alles auf links. Neuer Rasen, neue Taktik, neuer Stürmer.

Vor allem die Rückkehr zur unter Vorgänger Julian Nagelsmann praktizierten Dreierkette verlieh dem Leipziger Spiel mehr Sicherheit und Stabilität. Und vorn sorgten der für André Silva in die Startelf gerückte Poulsen, Forsberg und Nkunku dafür, dass die Berliner Abwehr schon beim Spielaufbau bisweilen Panikanfälle bekam.

So fand sich Nkunku nach einem langen Ball von Klostermann, den Poulsen geistesgegenwärtig passieren ließ, vor Schwolow wieder und musste den Ball nur über den Berliner Keeper lupfen. Beim zweiten Tor bedankte sich der von Haidara geschickte Nkunku mit einem Querpass auf Poulsen.

Hertha fand offensiv nicht wirklich statt, hatte unheimliche Probleme im eigenen Spielaufbau. Das dritte Leipziger Tor war praktisch nur eine Frage der Zeit, der Präzision – und des Videobeweises.

Erst traf Forsberg (34.) die Latte, dann wurde Klostermanns (36.) Treffer vom Kölner Keller wegen Abseits aberkannt. Aber beim von einem wunderbar langen Angeliño-Freistoß bedienten Mukiele-Tor hatte selbst der Referee am Bildschirm keine Einwände.

Dardais Umstellung ohne Wirkung

Hertha-Trainer Pal Dardai reagierte in der Halbzeit auf das Fiasko und stellte in der Abwehr von einer Dreier- auf eine Viererkette um. Zudem brachte der Ungar Dennis Jastrzembski als Linksaußen, der den Ex-Leipziger Selke mit Flanken füttern sollte.

Dazu brauchte Hertha allerdings den Ball – und das war zunächst noch immer ein Problem. So schickte Marton Dardai (50.) mit einem unglaublichen Fehlpass einfach mal Nkunku auf die Reise, der jedoch gnädigerweise drüber schoss. Auch Mukieles Schuss (53.) landete über dem Tor, nachdem sich RB wie im Training durch den Hertha-Strafraum kombinieren durfte.

Wenn es schnell wurde, war Hertha hilflos. Poulsen schickte Nkunku in den Berliner Strafraum und genau dort packte Nationalspieler Niklas Stark eine Grätsche aus. Forsberg verwandelte den fälligen Elfmeter problemlos.

Dann schaltete Marsch schon in den Brügge-Modus und nahm Poulsen, Forsberg sowie Kevin Kampl vom Platz. RB ließ trotzdem nicht nach, allen voran Nkunku. Der Franzose legte einen Freistoß aus 18 Metern genau in den Winkel, sieben Minuten später legte Haidara nach.

© dpa-infocom, dpa:210925-99-357420/4


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