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„Ernüchternd“ – Frust bei RB Leipzig nach 3:6 bei Man City

Leipzigs Mittelfeldspieler Amadou Haidara verläßt nach Spielende mit seinen Mannschaftskameraden enttäuscht das Spielfeld. Foto: Parnaby Lindsey/dpa
Leipzigs Mittelfeldspieler Amadou Haidara verläßt nach Spielende mit seinen Mannschaftskameraden enttäuscht das Spielfeld. Foto: Parnaby Lindsey/dpa

Drei Tore in Manchester genügen RB Leipzig nicht. Nach der deutlichen Champions-League-Pleite beim englischen Meister herrscht bei den Sachsen Frust. Immerhin gibt es ein Lob von Pep Guardiola.

Gezeichnet von der nächsten Lehrstunde flüchtete Jesse Marsch in Manager-Parolen: Die wachsenden Leipziger Sorgen nach der 3:6-Abreibung bei Manchester City, nur vier Tage nach der 1:4-Vorführung durch den FC Bayern, konnte aber auch der neue Trainer von RB Leipzig nicht mehr wegdiskutieren.

„Wenn es nicht perfekt läuft, müssen wir stark bleiben, Selbstvertrauen haben und alles geben, um aus etwas Negativem etwas Positives zu machen“, mahnte Jesse Marsch nach dem denkwürdigen Champions-League-Spektakel im Etihad-Stadion, das den Fehlstart in die Amtszeit des Nachfolgers von Julian Nagelsmann auch auf Europas großer Fußballbühne perfekt machte.

„Das fühlt sich extrem scheiße an“, sagte Lukas Klostermann nach dem spektakulären 3:6 (1:3) beim englischen Fußballmeister. „Am Ende des Tages haben wir viel zu viele kassiert, auch immer in den ärgerlichsten Momenten. Wenn wir den Anschlusstreffer gemacht haben, kassieren wir wieder einen. Das ist einfach sehr ernüchternd.“

Drei RB-Tore letztlich zu wenig

Drei RB-Tore von Christopher Nkunku (42./51./73.) waren letztlich wertlos, weil die starken Cityzens den Bundesligisten trotz angezogener Handbremse teilweise vorführten. „Jeder Fehler wurde bestraft“, klagte der 23-Jährige nach der heftigen Pleite beim englischen Meister.

„Das darf nicht passieren“, sagte RB-Coach Jesse Marsch, der zu viele individuelle Fehler seiner Mannschaft beklagte. „Und das macht diese Spiele gegen Topgegner sehr, sehr schwierig. Wenn wir hier nach Manchester kommen, dann müssen wir sicherstellen, dass sie sich alles verdienen müssen.“

Nathan Aké (16.), ein Eigentor von Nordi Mukiele (28.), Riyad Mahrez (45.+2) per Handelfmeter, Jack Grealish (56.) João Cancelo (75.) und Gabriel Jesus (85.) deklassierten die Gäste. Die Cityzens liefen trotz der drei Gegentore nie Gefahr, das Spiel aus der Hand zu geben, wie auch Marsch einräumen musste.

„Wir haben viel Arbeit vor uns und es ist schade, dass wir noch nicht den Rhythmus gefunden haben, den wir uns vorstellen“, sagte Coach Marsch. Die gnadenlose Effizienz der Cityzens und die Unzulänglichkeiten der Leipziger Defensive zeigten dem Bundesliga-Vizemeister einmal mehr auf, wie weit die Mannschaft derzeit vom Erfolgsweg eines Spitzenteams abgekommen ist.

„Man hatte immer das Gefühl, dass Man City noch einen Gang hat. Wenn sie das Spiel drücken müssen, können sie das“, sagte der US-Amerikaner. Jedes Mal dauerte es nur Minuten, bis die Guardiola-Elf den Vorsprung wieder herstellte.

Nach zuvor drei Niederlagen aus vier Bundesliga-Spielen ist der Fehlstart für RB nach der Champions-League-Klatsche perfekt. Allein in den letzten beiden Spielen – gegen Bayern verlor man mit 1:4 – kassierten die Sachsen zehn Gegentore.

Druck wird größer

„Der Druck wird jetzt natürlich größer“, räumte Mittelfeldspieler Emil Forsberg ein, ehe ihm auch nur noch die üblichen Floskeln in einer sportlichen Krise einfielen. „Wir müssen Punkte holen, an uns selbst glauben, darum geht es jetzt“, sagte der Schwede. Nach drei Niederlagen in den ersten vier Bundesliga-Spielen war die Klatsche in Manchester umso schwerer zu verdauen.

Jesse Marsch weiß, dass er nun schnell Ergebnisse liefern sollte. „Diese Mannschaft hat in den letzten Jahren nie so einen schwierigen Start gehabt. Aber so ist das Leben“, sagte der 47-Jährige. Beim 1. FC Köln am Samstag (18.30 Uhr/Sky) bietet sich die Chance zur Trendwende, auch wenn Marsch schon warnt: „In Köln erwartet uns ein Kampf, der ganz sicher nicht einfach wird.“

Ob sein Team verunsichert sei? „Es ist ein bisschen normal, wenn eine Mannschaft nicht immer die richtigen Ergebnisse kriegt und sich die Belohnung nicht holt. Wir müssen uns endlich belohnen. Wir brauchen auf dem Platz Selbstvertrauen.“

Immerhin gab es in Manchester am Ende noch ein paar freundliche Worte vom Gegner. „Leipzig gibt niemals auf“, lobte Guardiola. „Die haben einen ganz besonderen Angriffsstil. Sie spielen alles oder nichts.“ In Manchester war es für RB am Ende wieder einmal nichts.

Und auch RB-Vorstandsboss Oliver Mintzlaff stärkt dem Wunschtrainer den Rücken. Schon vor dem Spiel in Manchester hatte Mintzlaff bei DAZN gesagt: „Wir haben einen sehr, sehr großen Umbruch gehabt, und ein Umbruch erfordert dann natürlich auch eine gewisse Zeit, bis dann alle Rädchen ineinander greifen. Wir sind überzeugt und gehen diesen Weg weiter.“

© dpa-infocom, dpa:210916-99-236794/3
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