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Formel 1: Erste Antworten auf dem Asphalt – Bahrain beendet das Rätseln

Auf dem Kurs von Bahrain gibt es die ersten Hinweise auf die Stärke der Teams: Mick Schumacher vom Haas F1 Team auf der Strecke. Foto: Hasan Bratic/dpa
Auf dem Kurs von Bahrain gibt es die ersten Hinweise auf die Stärke der Teams: Mick Schumacher vom Haas F1 Team auf der Strecke. Foto: Hasan Bratic/dpa

An der WM-Favoritenrolle von Lewis Hamilton gibt es eigentlich keine Zweifel. Aber ist Mercedes auf Anhieb schon wieder der Maßstab?

Der Auftakt liefert die ersten Antworten. Welches Team hat die Winterpause am besten genutzt? Wer hat beim Testen womöglich nur geblufft?

Beim Großen Preis von Bahrain am 28. März (17.00 Uhr MESZ/Sky) müssen alle Teams zeigen, was sie können – von Branchenführer Mercedes mit Weltmeister Lewis Hamilton bis zum recht chancenlosen Haas-Team mit Debütant Mick Schumacher.

Die Saison, die auch wieder von den Unwägbarkeiten der Corona-Pandemie begleitet wird, ist allerdings auch lang – mit 23 Grand Prix so lang wie noch nie. Und der Kurs in der Wüste ist zudem ein wenig speziell.

Warum wird die Saison in Bahrain gestartet?

Der Saisonauftakt hätte eigentlich zwei Wochen früher stattfinden sollen. Der Große Preis von Australien in Melbourne – traditionell der Start in die Weltmeisterschaft in den vergangenen Jahren – musste aber wegen der Corona-Pandemie verschoben werden und soll nun im November stattfinden. Stattdessen wurde an dem Wochenende in Bahrain getestet.

Was macht Kurs und Rennen besonders?

Wer Bahrain gewinnt oder auf dem Kurs in der Wüste gut ist, muss nicht zwangsläufig ein Dauer-Siegkandidat oder Podestanwärter sein. Zum einen können die klimatischen Bedingungen extrem sein mit teils 35 Grad und Sonnenschein. Das heizt den Asphalt auf, die Reifen werden gefordert.

Allerdings wird das Rennen um 18.00 Uhr Ortszeit unter Flutlicht gestartet – dann kühlt der Kurs auch wieder ab. Zum anderen spielen Wind und Sand eine Rolle. Die hochgezüchteten Aerodynamik-Wunder reagieren sehr sensibel auf starke Böen. Und Sand im Getriebe ist nicht nur sprichwörtlich ein Problem.

Was macht das Rennen so speziell?

Dafür gibt es mehrere Gründe. Einer davon ist natürlich nicht nur aus deutscher Sicht das Debüt von Michael Schumachers Sohn Mick. Ein Name, der weltweit zieht und Motorsport-Fans lockt.

Zudem kehrt Aston Martin nach 61 Jahren zurück- mit Sebastian Vettel am Steuer. Und im Team Alpine gibt Fernando Alonso, der Champion von 2005 und 2006, nach zwei Jahren Formel-1-Pause wieder Gas.

Wer sind die Favoriten?

Für Mercedes ist Red Bull der Favorit, für Red Bull bleibt es Mercedes. Fakt ist: Herausforderer Red Bull lieferte vielversprechende Runden beim Testen ab. Mercedes nicht. Gleichwohl ist das Weltmeister-Team mit Rekordchampion Lewis Hamilton bekannt dafür, Probleme schnell zu lösen.

Der 36 Jahre alte Brite, der schon viermal in Bahrain gewann, nimmt auch wieder als Favorit das Rennen in Angriff, so wie er zunächst auch als heißester Anwärter auf den Titel beginnt. An einen Weltmeister Valtteri Bottas im erneut schwarz lackierten Silberpfeil ist schwerer zu denken, zu oft schon folgte zu wenig auf die winterlichen Kampfankündigungen.

Schon eher könnten die erneuten Team-Titelpläne von Mercedes durch Red Bulls Neuzugang Sergio Perez in Gefahr gebracht werden. Zusammen mit Max Verstappen kann das erstarkte Red-Bull-Duo die Silberpfeile im Rennen strategisch und taktisch mehr unter Druck setzen, in der vergangenen Saison fehlte Verstappen in Alexander Albon ein adäquater Mitstreiter.

Welche Rollen können die beiden Deutschen, Sebastian Vettel und Mick Schumacher, spielen?

Der eine startet neu durch, der andere ist ganz neu dabei. Geduld wird bei Vettel und bei Schumacher gefragt sein. Vor allem aber bei Schumacher, dessen Auto des amerikanischen Haas-Teams nicht nur optisch wenig innovativ wirkt.

Der Rennstall, der es sogar wagt, mit zwei Neulingen anzutreten, wird Geld und Arbeitskraft vor allem schon in den Wagen für 2022 investieren, wenn eine größere Regelreform das Feld neu durcheinandermischen könnte.

Auch Vettel hofft, dann erst recht im Aston Martin wieder weiter vorn mitfahren zu können. Die Übungsrunden in Bahrain verliefen auch für den viermaligen Weltmeister eher bescheiden. Bevor der Blick auf die Konkurrenz geht, gilt für Vettel wie für Schumacher: Zu schlagen ist erst einmal der Teamkollege – Lance Stroll bei Aston Martin, Nikita Masepin bei Haas.

Sind Zuschauer bei dem Rennen erlaubt?

Ja, es werden Zuschauer auf dem Bahrain International Circuit sein. Die Tickets sind allerdings an Bedingungen gebunden: Herein kommt nur, wer entweder gegen das Coronavirus geimpft oder von einer Infektion mit Sars-CoV2 genesen ist. Als Beleg dient ein entsprechender Hinweis in grüner Farbe auf einer Bahrain-Corona-App.

© dpa-infocom, dpa:210324-99-958425/4

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