Eishockey

DEG gewinnt Geister-Derby in Köln zum DEL-Start

Die DEL-Saison startete mit dem Rheinderby zwischen den Kölner Haien und der Düsseldorfer EG. Foto: Rolf Vennenbernd/dpa
Die DEL-Saison startete mit dem Rheinderby zwischen den Kölner Haien und der Düsseldorfer EG. Foto: Rolf Vennenbernd/dpa

Die Deutsche Eishockey Liga ist nach neun Monaten Zwangspause zurück. Zum Auftakt gewann die Düsseldorfer EG ein turbulentes aber emotionsloses Derby bei den Kölner Haien. Ohne Zuschauer kam keine Derby-Stimmung auf.

Mit dem Derbysieg der Düsseldorfer EG ist die Deutsche Eishockey Liga nach neunmonatiger Zwangspause in ihre neue Normalität gestartet: Zum Auftakt der 27. und zugleich ungewöhnlichsten DEL-Saison gewann die DEG das 228. Derby bei den Kölner Haien mit 5:4 (1:1, 1:1, 2:2) nach Penaltyschießen.

In der leeren 18.600 Zuschauer fassenden Arena schoss Charlie Jahnke die DEG zum Sieg. In regulärer Spielzeit hatte Jahnke (33.) bereits neben Alexander Karachun (10.), Alex Barta (41.) und Eugen Alanov (47.) für die Gäste getroffen. Frederik Tiffels (4.), James Sheppard (38.) und Jon Matsumoto (58./60.) waren für Köln erfolgreich.

„Ich bin erstmal froh, dass wir hier nach neun Monaten wieder Eishockey spielen. Das ist das eigentlich Positive, was wir heute mitnehmen“, sagte Haie-Kapitän Moritz Müller nach dem Spiel bei MagentaSport und DEG-Kapitän Alex Barta befand: „So ein Derby ohne Zuschauer ist halt komisch und anders mit wenigen Emotionen.“

Geisterspiel ohne Zuschauer

Ausgerechnet im sonst emotionsgeladenen rheinischen Derby – dem prestigeträchtigsten und traditionsreichsten DEL-Duell – bekamen die TV-Zuschauer einen Vorgeschmack auf die neue Spielzeit, die von den Clubs wegen der Corona-Pandemie komplett ohne Fans geplant wurde. Am Donnerstag war so jedes Kommando auf dem Eis zu hören.

Anders als sonst gab es keine hitzige Atmosphäre auf den Rängen, der übliche Derbycharakter fehlte. Nur die obligatorische Kölner Karnevalsmusik dröhnte so laut wie sonst aus den Arenaboxen, beschallte aber diesmal nur die Teams. Auf dem Eis blieben beide noch ersatzgeschwächte Kontrahenten einiges schuldig.

Personell auf Ausfälle reagieren können vor allem die Kölner aus finanziellen Gründen wohl nicht mehr. Angesichts des Verzichts der Spieler auf 60 Prozent ihres Gehalts hatte die Haie-Mannschaft zuletzt der Verpflichtung von Mike Zalewski zustimmen müssen. Der US-Stürmer spielt nun für den Mindestlohn von 9,50 Euro pro Stunde. Vor allem den Kölnern mit dem normal höchsten Zuschauerschnitt der Liga macht die Saison vor leeren Rängen zu schaffen.

Zweimal war der Saisonstart bislang verschoben worden. Mit wenigen Ausnahmen soll nun bis Mitte März täglich in der DEL gespielt werden. Die 38 statt der üblichen 52 Hauptrundenspieltage werden zerstückelt, um dem TV-Partner MagentaSport entgegen zu kommen. Am Freitag treten die Eisbären Berlin gegen Bremerhaven an. Um das Infektionsrisiko zu minimieren, spielen die Clubs in einer Nord- und einer Südgruppe.

Die ersten vier Teams jeder Gruppe spielen in verkürzten Playoffs den Meister aus. Die vergangene Saison war im März ohne Meister-Kür abgebrochen worden. Da die Teams pro Saison nur rund 300.000 Euro an TV-Geldern bekommen, sind sie besonders abhängig von Ticket-Erlösen. Die nun verkürzte Saison wurde nur durch den Gehaltsverzicht der Spieler, zusätzliche Sponsorengelder und Staatshilfen möglich.

© dpa-infocom, dpa:201217-99-736302/3

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