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Attentat im Iran: Mord an Atomphysiker und Raketenspezialist

Iran zufolge zufolge wurde der Atomphysiker 'von Terroristen' in seinem Wagen angeschossen und schwer verletzt. Er sei später im Krankenhaus seinen Verletzungen erlegen. Foto: Uncredited/Fars News Agency/AP/dpa
Iran zufolge zufolge wurde der Atomphysiker 'von Terroristen' in seinem Wagen angeschossen und schwer verletzt. Er sei später im Krankenhaus seinen Verletzungen erlegen. Foto: Uncredited/Fars News Agency/AP/dpa

Der prominente iranische Atomwissenschaftler Mohsen Fakhrizadeh ist in der Nähe der Hauptstadt Teheran in seinem Auto ermordet worden. Wer hinter dem Attentat steckt ist unklar.

Ein hochrangiger iranischer Atomphysiker und Raketenspezialist ist im Iran einem Mord-Attentat zum Opfer gefallen.

„Wir geben hiermit den Märtyrertod von Doktor Mohsen Fachrisadeh bekannt“, erklärte das Teheraner Verteidigungsministerium im Staatsfernsehen. Es bestätigte damit Angaben des iranischen Staatssenders IRIB und mehrerer Nachrichtenagenturen.

Dem Ministerium zufolge wurde Fachrisadeh am Freitag „von Terroristen“ in seinem Wagen angeschossen und schwer verletzt. Er sei später im Krankenhaus seinen Verletzungen erlegen. Medienberichten zufolge soll Fachrisadeh in Ab-Sard, einem Vorort östlich der Hauptstadt Teheran, erschossen worden sein. Örtliche Behörden bestätigten den Tod des Physikers und auch einiger Angreifer.

Der 63-jährige Kernphysiker Fachrisadeh war Mitglied der iranischen Revolutionsgarden gewesen und war ein Experte für die Herstellung von Raketen. Daher sollen nach Angaben der Nachrichtenagentur Fars israelische Geheimdienste jahrelang bemüht gewesen sein, ihn auszuschalten. Zuletzt leitete Fachrisadeh die Abteilung für Forschung und technologische Erneuerung im Verteidigungsministerium.

Für Verwirrung sorgte kurzfristig der Sprecher der iranischen Atomorganisation AEOI, der die Berichte dementierte. „Unsere Atomwissenschaftler sind alle gesund“, sagte Behrus Kamalwandi der Nachrichtenagentur Isna. Angeblich war Fachrisadeh nicht mehr Teil der AEOI gewesen, was das Dementi erklären würde.

UN-Generalsekretär António Guterres hat unterdessen Zurückhaltung angemahnt. Man habe Berichte über den Vorfall zur Kenntnis genommen, teilte UN-Sprecher Farhan Haq der dpa in New York mit. „Wir fordern Zurückhaltung und sehen es als notwendig an, dass Maßnahmen vermieden werden, die zu einer Eskalation der Spannungen in der Region führen könnten.“

Irans Außenminister Dschawad Sarif hatte von „ernstzunehmenden Hinweisen“ auf eine Beteiligung Israels berichtet. Zunächst gab es jedoch keine Klarheit, wer hinter dem Anschlag steckt.

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© dpa-infocom, dpa:201127-99-490391/2



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