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Britische Impfkommission ändert Astrazeneca-Empfehlung

Die britische Impfkommission empfiehlt, künftig möglichst nur noch Erwachsene über 30 Jahren mit Astrazeneca zu impfen. Foto: Matthias Bein/dpa-Zentralbild/dpa
Die britische Impfkommission empfiehlt, künftig möglichst nur noch Erwachsene über 30 Jahren mit Astrazeneca zu impfen. Foto: Matthias Bein/dpa-Zentralbild/dpa

In Großbritannien hatten Bedenken gegen den in Oxford entwickelten Astrazeneca-Impfstoff bislang nur für Kopfschütteln gesorgt. Jetzt aber hat die Impfkommission ihre Empfehlung doch angepasst.

Die britische Impfkommission hat ihre Empfehlung für den Astrazeneca-Impfstoff nach einer Überprüfung geändert. Das Präparat soll künftig möglichst nur noch über 30-jährigen Erwachsenen verabreicht werden, wie die Kommission mitteilte.

Grund sind Berichte über seltene Fälle von Blutgerinnseln im Zusammenhang mit einer Impfung mit dem Vakzin. In Großbritannien sind nach Angaben der Arzneimittelbehörde MHRA bislang 79 Fälle von seltenen Blutgerinnseln nach Impfungen mit dem Astrazeneca-Impfstoff aufgetreten. Dabei kam es zu 19 Todesfällen.

Die meisten dieser Fälle betrafen junge Menschen. Ein direkter Zusammenhang mit dem Impfstoff konnte laut Impfkommission zwar noch nicht nachgewiesen worden. Aber angesichts des geringeren Risikos für jüngere Menschen an Covid-19 zu sterben, habe man diese Abwägung getroffen, hieß es.

In Deutschland hatten die Gesundheitsminister von Bund und Ländern wegen der Thrombose-Fälle, die vor allem bei jungen Frauen auftraten, beschlossen, das Präparat in der Regel nur noch Menschen ab 60 Jahren zu verabreichen.

Für jüngere Menschen ist eine Impfung damit nur nach Aufklärung über die Risiken auf eigene Gefahr möglich. Auch in anderen Ländern wird der Impfstoff nur noch eingeschränkt empfohlen. In Frankreich beispielsweise wird er nur über 55-Jährigen verabreicht.

Die EU-Arzneimittelbehörde EMA hatte zuvor mitgeteilt, die Anwendung des Corona-Impfstoffes von Astrazeneca trotz der selten auftretenden Blutgerinnsel nicht einzuschränken. Der Nutzen des Wirkstoffes sei höher zu bewerten als die Risiken, so die Behörde.

Die Universität Oxford hatte eine klinische Studie mit dem Astrazeneca-Impfstoff an Kindern und Jugendlichen wegen der Überprüfung vorübergehend gestoppt. Der Impfstoff soll unter Namen Vaxzevria vertrieben werden.

© dpa-infocom, dpa:210407-99-116493/8

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