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Cannes: Goldene Palme für „Titane“ der Französin Julia Ducournau

Die Jury: Maggie Gyllenhaal (l-r), Jessica Hausner, Mati Diop, Jury-Präsident Spike Lee, Melanie Laurent, Tahar Rahim, Mylène Farmer und Kleber Mendonca Filho. Foto: Brynn Anderson/AP/dpa
Die Jury: Maggie Gyllenhaal (l-r), Jessica Hausner, Mati Diop, Jury-Präsident Spike Lee, Melanie Laurent, Tahar Rahim, Mylène Farmer und Kleber Mendonca Filho. Foto: Brynn Anderson/AP/dpa

Mit der höchsten Auszeichnung des Festivals wird der Film einer Frau geehrt – zum erst zweiten Mal in der Geschichte der Festspiele. Damit triumphiert ein wildes und bizarres Werk.

Die Goldene Palme des Filmfestivals Cannes geht an das wilde Horrordrama „Titane“ der Französin Julia Ducournau. Das gab die Jury am Samstagabend bekannt.

Es ist das erst zweite Mal in der Geschichte des Festivals, dass ein Film einer Regisseurin mit der Goldenen Palme ausgezeichnet wird. 1993 hatte „Das Piano“ der Neuseeländerin Jane Campion die höchste Auszeichnung des Festivals gewonnen.

„Titane“ erzählt von einer jungen Frau, die sich in kein Raster pressen lassen will. Sie bringt viele um, die sich ihr in den Weg stellen und gibt sich schließlich als Mann aus, um der Polizei zu entkommen. Es ist ein Fantasy-Horrorfilm mit klaren feministischen Aspekten, der toxische Männlichkeit an den Pranger stellt und mit seinen Bildern provoziert und schockiert.

Mit dem Großen Preis der Jury, der zweitwichtigsten Auszeichnung des Festivals, wurden in diesem Jahr gleich zwei Filme geehrt: Das im Zug spielende Roadmovie „Hytti No 6“ des Finnen Juho Kuosmanen sowie die iranische Gesellschaftskritik „A Hero“ des zweifachen Oscar-Preisträgers Asghar Farhadi. Der Preis für die beste Regie ging an den Franzosen Leos Carax für das Musical „Annette“ mit der Musik der Band Sparks.

Die 33 Jahre alte Norwegerin Renate Reinsve nahm den Preis als beste Schauspielerin entgegen. Sie verkörpert in „The Worst Person in the World“ von Joachim Trier eine junge Frau, die ihren Platz im Leben sucht. Als bester Schauspieler wurde Caleb Landry Jones für seine Leistung in „Nitram“ von Justin Kurzel ausgezeichnet. In dem auf wahren Begebenheiten basierenden Werk spielt der US-Amerikaner einen Massenmörder.

Auch der Preis der Jury wurde zwei Mal vergeben: zu gleichen Teilen an die deutsche Ko-Produktion „Memoria“ des Thailänders Apichatpong Weerasethakul mit Tilda Swinton in der Hauptrolle sowie an den israelischen Beitrag „Ha’berech (Ahed’s Knee)“ von Nadav Lapid. Das japanische Drama „Drive My Car“ von Ryusuke Hamaguchi wurde mit dem Preis für das beste Drehbuch geehrt. Im Wettbewerb hatten 24 Beiträge um die Auszeichnungen konkurriert.

© dpa-infocom, dpa:210717-99-419271/9



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