Mehr als 16 Tonnen Kokain haben in Deutschland Fahnder des Zoll in fünf Containern aus Paraguay entdeckt.
Das Rauschgift sei am 12. Februar unter Blechdosen mit Spachtelmasse gefunden worden, teilte das Zollfahndungsamt am Mittwoch mit. Es handele sich um die größte jemals in Europa sichergestellte Kokainmenge. Weltweit gehöre diese Menge auch zu den größten Einzelsicherstellungen.
Im Rahmen der Ermittlungen hätten die Behörden im belgischen Hafen Antwerpen am Sonntag noch einmal mehr als 7,2 Tonnen sichergestellt. Am Mittwochvormittag sei in den Niederlanden ein Mann aus Vlaardingen bei Rotterdam festgenommen worden. Der 28-Jährige sei verdächtig, für die Einfuhr der insgesamt über 23 Tonnen Kokain verantwortlich zu sein. Die enorme Menge an Kokain hätte nach Angaben des Zollfahndungsamts im Straßenverkauf mehrere Milliarden Euro eingebracht.
Vermutlich Spitze des Eisbergs
Die Innenpolitikerin Irene Mihalic vermutete, „dass wir wahrscheinlich nur die Spitze des Eisberges sehen“. Die Sicherheitsbehörden müssen personell und strukturell in die Lage versetzt werden, das Thema Organisierte Kriminalität besser anzugehen.
„Des Weiteren muss die Bekämpfung der Geldwäsche höchste Priorität haben, um eine Infiltrierung legaler Wirtschaftsbereiche durch Kriminelle zu unterbinden“, so Irene Mihalic weiter.
„Mit diesem Schlag gegen die organisierte Rauschgiftkriminalität – auch dank der vorbildlichen Zusammenarbeit mit den europäischen Partnerbehörden – hat der deutsche Zoll seine Schlagkraft erneut eindrucksvoll bewiesen“, erklärte der für den Zoll zuständige Staatssekretär im Bundesfinanzministerium, Rolf Bösinger.
Die weiteren Ermittlungen würden im Auftrag der Staatsanwaltschaft Hamburg und in enger Abstimmung mit den niederländischen Kollegen durch das Zollfahndungsamt Hamburg geführt.
Die Fahnder des Zoll hätten die Container nach einer Risikoanalyse zur genaueren Untersuchung in die Containerprüfanlage im Hamburger Hafen gebracht. Hinter Dosen mit echter Ware seien die Beamten auf 20 Kilogramm schwere Blechkanister gestoßen, darin jeweils acht Kokainpakete mit mehr als 9 Kilo Gewicht. Mehr als 1700 Dosen seien mit Rauschgift gefüllt gewesen.
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Pressemeldung der Zollfahndungsamt Hamburg im Wortlaut:
Gemeinsame Pressemitteilung der Staatsanwaltschaft Hamburg und des Zollfahndungsamts Hamburg
Zoll stellt Rekordmenge Kokain sicher
In drei Containern stellten die Ermittler über 16 Tonnen Kokain sicher
Bereits am 12. Februar kontrollierten Zollbeamt*innen im Hamburger Hafen fünf Container aus Paraguay. Diese waren aufgrund einer aufwändigen Risikoanalyse mehrerer europäischer Zollbehörden als verdächtig eingestuft worden. In der Containerprüfanlage wurden in drei Containern, beladen mit Spachtelmasse in Blechdosen, deutliche Unregelmäßigkeiten festgestellt.
Scheinbar waren nach einer Lage echter Ware direkt hinter der Containertür zahlreiche Blechdosen auch mit anderen Waren gefüllt. Die Container wurden entladen und aus den 20 kg-Blechkanistern zogen die Zollfahnder*innen jeweils acht Kokainpakete mit mehr als 9 kg Gewicht. In über 1.700 Dosen konnten mehr als 16.000 kg Kokain festgestellt werden.
Es handelt sich hierbei um die größte jemals in Europa sichergestellte Kokainmenge, weltweit gehört diese Menge auch zu den größten Einzelsicherstellungen. In den darauf folgenden Tagen wurden gemeinsam mit den niederländischen Ermittlungsbehörden zahlreiche operative Maßnahmen geplant und durchgeführt.
Die Ermittlungen führten am 21. Februar zu einer weiteren Sicherstellung von über 7.200 kg Kokain im Hafen von Antwerpen/Belgien. Heute Vormittag (24.02.2021) wurde in den Niederlanden ein 28-Jähriger Mann aus Vlaardingen festgenommen, der verdächtig ist, für die Einfuhr der insgesamt über 23 Tonnen Kokain verantwortlich zu sein. Die enorme Menge an Kokain hätte im späteren Straßenverkauf mehrere Milliarden Euro eingebracht.
Der für den Zoll zuständige Staatssekretär im Bundesfinanzministerium Dr. Rolf Bösinger würdigte den großen Erfolg der Zöllnerinnen und Zöllner: «Mit hochprofessioneller Ermittlungsarbeit ist es gelungen, eine Rekordmenge Kokain sicherzustellen. Mit diesem Schlag gegen die Organisierte Rauschgiftkriminalität – auch Dank der vorbildlichen Zusammenarbeit mit den europäischen Partnerbehörden – hat der deutsche Zoll seine Schlagkraft erneut eindrucksvoll bewiesen. Unsere Strategie, den Zoll weiterhin massiv zu stärken, wirkt!».
Die weiteren Ermittlungen werden im Auftrag der Staatsanwaltschaft Hamburg und in enger Abstimmung mit den niederländischen Kollegen durch das Zollfahndungsamt Hamburg geführt.