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Brexit: Kritik an Ausstieg von Großbritannien aus Erasmus-Programm

Eine britische Nationalflagge weht auf den Houses of Parliament am Morgen nach dem vollständigen Austritt Großbritanniens aus der Europäischen Union. Foto: Matt Dunham/AP/dpa
Eine britische Nationalflagge weht auf den Houses of Parliament am Morgen nach dem vollständigen Austritt Großbritanniens aus der Europäischen Union. Foto: Matt Dunham/AP/dpa

Der Leiter des Großbritannien-Zentrums an der Berliner Humboldt-Universität, Gerhard Dannemann, hat die Entscheidung Londons kritisiert, nach dem Brexit nicht mehr am europäischen Studentenaustauschprogramm Erasmus teilzunehmen.

Alle Seiten hätten von dem Programm zur Förderung von Auslandsaufenthalten an Universitäten stark profitiert, sagte Dannemann am Samstag im Deutschlandfunk. Die Zukunftsfähigkeit der Europäischen Union und von Großbritannien hänge auch nach dem Brexit von Erasmus ab.

Gerhard Dannemann monierte, offensichtlich könne man mit Belangen der Fischerei mehr punkten als mit der Hochschulbildung und dem Austausch von Studierenden. Er äußerte die Hoffnung, dass das Erasmus-Programm gegebenenfalls mit Schottland weitergeführt werden könne.

Kritik auch in Großbritannien

Auch in Großbritannien war der Ausstieg des Landes aus dem Erasmus-Programm nach dem endgültigen Vollzug des Brexit auf klare Kritik gestoßen.

Zum Jahreswechsel war elf Monate nach dem politischen auch den wirtschaftlichen Bruch mit der EU vollzogen worden – während in einem Handelspakt die wirtschaftliche Scheidung geregelt wurde, lief das Erasmus-Programm aus.

Die europafreundliche schottische Regierungschefin Nicola Sturgeon und ihr walisischer Kollege Mark Drakeford warfen der Regierung von Großbritannien wegen des Erasmus-Ende nach dem Brexit „Kulturvandalismus“ vor.

Das Studenten-Austauschprogramm Erasmus gibt es seit 1987. Unter dem Namen Erasmus+ wurden 2014 bisherige EU-Programme für lebenslanges Lernen, Jugend und Sport sowie Kooperationsprogramme im Hochschulbereich zusammengeführt.

Die nach dem Humanisten Erasmus von Rotterdam als Akronym von EuRopean Community Action Scheme for the Mobility of University Students benannte Förderung von universitären Auslandsaufenthalten gilt als eines der beliebtesten EU-Programme. Außerhalb der EU nehmen u.a. Island, Norwegen, Serbien und die Türkei teil.

© dpa-infocom, dpa:210102-99-873957/2

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