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Vor Martinstag: Was beim Gänsekauf zu beachten ist

Am Martinstag, dem 11. November, startet traditionell die Gänse-Saison. Foto: Manuela Rüther/dpa-tmn
Am Martinstag, dem 11. November, startet traditionell die Gänse-Saison. Foto: Manuela Rüther/dpa-tmn

Außen knusprig, innen zart – so wünscht man sich die Martinsgans. Doch Sie wollen auch wissen, wie das Tier aufgewachsen ist, bevor Sie es verspeisen? Dazu geben Fachleute wichtige Hinweise.

Können Sie den Martinstag am 11. November kaum noch erwarten, um die Saison fürs Gänseessen zu eröffnen? Dann braucht es nur noch die passende Gans. Fragen, was beim Kauf zu beachten ist, beantwortet die Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung:

Zu welcher Gans sollte man greifen?

Wer auf tiergerechte Haltung und Regionalität Wert legt, sollte auf die Bezeichnungen „Freilandhaltung“ und „bäuerliche Freilandhaltung“ achten oder zu einer Bio-Gans greifen. Das garantiert, dass die Tiere tagsüber auf der Weide sind und Auslauf haben.

Wie viel Auslauf sie bekommen, ist festgelegt: Gänse aus „Freilandhaltung“ mindestens vier Quadratmeter pro Tier, Gänse aus „bäuerlicher Freilandhaltung“ mindestens zehn Quadratmeter und Bio-Gänse mindestens 15 Quadratmeter.

Die Tiere haben dann auch Zugang zu Wasser, etwa einem Bach, Teich, See oder Wasserbecken, in das sie eintauchen können. Konventionelle Betriebe müssen ein Wasserreservoir zur Verfügung stellen, in das die Gänse zumindest den Kopf eintauchen können.

Was kostet eine Gans aus deutscher Gänsehaltung?

Bei einem durchschnittlichen Pro-Kopf-Verbrauch in Deutschland von 300 Gramm Gänsefleisch pro Jahr betreiben die meisten Landwirtinnen und Landwirte hierzulande die Gänsehaltung im Nebenerwerb.

Um kostendeckend wirtschaften zu können, werden Preise zwischen 10 bis 15 Euro pro Kilo aufgerufen, bei Bio-Gänsen mindestens 20 Euro. Das ist etwa doppelt so hoch wie die Preise der günstiger produzierenden Konkurrenz aus Osteuropa.

Weil die deutschen Freiland-Gänse deutlich länger heranwachsen, sind sie in der Regel aber auch schwerer und wiegen durchschnittlich fünf Kilo bei der Schlachtung.

Was spricht noch für eine Gans aus heimischer Produktion?

Ganz klar weitere Tierschutzaspekte. So ist das Stopfen und Lebendraufen von Gänsen in Deutschland verboten.

Allerdings dürfen so erzeugte Produkte hier trotz alledem gehandelt werden und sind nicht kennzeichnungspflichtig. Wer sichergehen möchte, kein Fleisch solcher Tiere zu kaufen, sollte auf Gänsefleisch und -produkte aus Belgien, Bulgarien, Frankreich, Polen, Spanien und Ungarn verzichten.

Wie viele Personen werden von einer Gans satt?

Von einer vier bis sechs Kilo schweren Gans werden etwa sechs bis acht Personen satt.

Wie wird tiefgefrorenes Geflügel aufgetaut?

Möglichst langsam im Kühlschrank. Das dauert etwa 20 bis 24 Stunden. Dazu rät das Bundeszentrum für Ernährung, die Verpackung zu entfernen und die gefrorene Gans in ein Gefäß mit Siebeinsatz zu legen und abzudecken.

Frische Gänse haben auf der Verpackung ein Verbrauchsdatum. Dieses Datum gibt den Tag an, bis wann das Fleisch spätestens verbraucht sein soll.

Wie erkenne ich, ob eine Gans durchgegart ist?

Um Salmonelleninfektionen zu vermeiden, muss das Fleisch unbedingt durchgegart sein – an jeder Stelle der Gans müssen mindestens 70 Grad erreicht werden.

Dabei wird pro Kilo Gans etwa eine Stunde Garzeit gerechnet. Sichere Zeichen für eine durchgegarte Gans sind, dass sich das Fleisch vom Beinknochen ablöst und der austretende Saft klar ist.

© dpa-infocom, dpa:211103-99-849705/3

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