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Den Kater einfach wegschlemmen

Frischer Kurkuma hilft vor dem Alkoholgenuss. Der gelblichen Wurzel werden eine antioxidative und entgiftende Wirkung zugeschrieben. Foto: Christin Klose/dpa-tmn
Frischer Kurkuma hilft vor dem Alkoholgenuss. Der gelblichen Wurzel werden eine antioxidative und entgiftende Wirkung zugeschrieben. Foto: Christin Klose/dpa-tmn

Schon am Vortag an den Brummschädel danach denken? Wer zu denen gehört, die fühlen müssen statt zu hören, braucht trotzdem Tricks. Und die heißen Bitterstoffe, Gemüse, salzige Suppen oder Hefegebäck.

München (dpa/tmn) – Weihnachtsschinken, Rehkeule, Gänsebraten: An den Festtagen wird in Deutschland meist deftig aufgetischt – und oft auch dem Alkohol reichlich zugesprochen. Und zum Jahreswechsel knallen dann wieder die Sektkorken.

So taucht am Neujahrstag ächzend bei manchem der Wunsch auf, den Kater irgendwie wegzuschlemmen. Auf Knopfdruck funktioniert das zwar nicht. Allerdings kann man vorbeugen – und Mahlzeiten einplanen, die über wohltuende Eigenschaften verfügen.

Kurkuma vor dem Alkoholgenuss

In der besten aller Welten wären alle vernünftig und würden Maß halten – bei Speisen und Getränken. „Wenn man mal über die Stränge schlägt, trägt man schlicht und einfach die Konsequenzen“, sagt Clarissa Döttinger, Inhaberin der Satyam School Of Ayurveda in München. „Und wenn geschlemmt wird, ist man sich dessen bewusst, dass das einen Preis hat“, erklärt die Ayurveda-Expertin.

Döttingers Tipp, damit der Preis nicht zu hoch ausfällt: Kurkuma vor dem Alkoholgenuss. Denn der gelblichen Wurzel wird eine antioxidative und entgiftende Wirkung zugeschrieben.

Bitter hilft in bitteren Momenten

Und was tun im Nachgang von zu üppigem Genuss? Nach dem Aufstehen empfiehlt Döttinger Zitronensaft mit lauwarmem Wasser, gefolgt von Tees („Ingwertee!“) und Gemüsesorten („warm und gekocht“), denen die Geschmacksrichtung bitter zugeschrieben wird: Löwenzahnblätter, Endivien, Radicchio, Spinat, Artischocken, Kohl und Chicorée. Zudem gelten frische Kräuter als reinigend, klärend und entgiftend.

Radicchio, Chicorée sowie die glatte und die krause Endivie schmecken herb und ein wenig bitter. Grund dafür ist der Bitterstoff Lactucopikrin, dem eine verdauungsanregende Wirkung zugesprochen wird und der zudem Vitamin C liefert. Auch Gemüsesuppen, rohes oder gedünstetes Gemüse und viel Obst sind leichte Alternativen.

Wer Kräuter üppig nutzt, setzt frische Geschmacksakzente, etwa mit Rosmarin, Ingwer, Bockshornklee, Piment, Kurkuma oder Kreuzkümmel. Salate, Obst und Gemüse können auch als Smoothie verzehrt werden – mit Apfel, Banane, Brokkoli, Spinat, Mangold, Feld- oder Endiviensalat. Kresse, Basilikum, Avocado, Mango oder Ananas.

Miso, eine echte Geschmacksbombe

Bewährt bei einem Katerfrühstück sind eine hohe Flüssigkeitsaufnahme sowie eine fett- und eiweißreiche Kost. Je nach individuellen Vorlieben schwören einige auf Saures (Essiggurken), andere auf Salziges (Rollmops). Claudia Zaltenbach, Kochbuchautorin, Food- und Reisebloggerin, hat gute Erfahrungen mit Gemüsesuppen und Brühen gemacht. Sie sind „gehaltvoll, aber nicht beschwerlich“.

Wem nach würzigen Speisen ist, der bereitet eine Misosuppe zu. „Miso, das wörtlich übersetzt aus dem Japanischen „Quelle des Geschmacks“ bedeutet, zeichnet sich durch tiefen Geschmack und eine unglaubliche Aromenvielfalt aus“, sagt Zaltenbach, die Miso ein Buch gewidmet hat.

Miso ist eine fermentierte Sojabohnenpaste, die aus den drei Zutaten Getreide, Salz und Bakterien besteht. Für eine Misosuppe wird Dashi benötigt, eine Brühe aus Braunalgen und Bonitoflocken. Wer jedoch angeschlagen ist, greift bei der Dashi-Brühe zur Instantvariante.

Dem Kater mit Suppe Paroli bieten

Auf internationale Inspiration setzt auch Maximiliane Wetzel vom Restaurant „Frühstück 3000“ in Berlin. Sie tendiert zur Suppe, mit der dem Kater Paroli geboten werden soll: „Wir empfehlen die Vietnamesische Reissuppe, deren Fond mit Sternanis, Zimt und Ingwer angesetzt wird.“ Diese Gewürze hat man nach der Weihnachtszeit wahrscheinlich noch zu Hause. Die Suppe ist herzhaft und cremig und wird mit gekochtem Entenfleisch und einem rohen Eigelb serviert, welches dann mit der Suppe vermengt wird.

Sollte noch Gans übrig sein, kann auch sie in die Suppe. Das wird angenehm salzig – genau richtig nach viel Alkohol am Vorabend.

Wer es handfester mag, tischt Langosch auf, ein ungarisches Hefegebäck. Der Hefeteig wird ausgebacken und mit Sour Cream, Knusper-Speck und Bergkäse serviert. „Wir geben ein Sauerkrautgranité dazu, welches eine angenehme Frische mitbringt und das etwas schwere Gericht leichter macht. Das wäre sozusagen das Pendant zu der Pizza, die ja bekanntermaßen gegen Kater hilft“, sagt Maximiliane Wetzel.

Literatur:

Claudia Zaltenbach: „Miso: Rezepte – Kultur – Menschen“, Hädecke Verlag, 216 Seiten, 29 Euro, ISBN-13 : 978-3775007726.

© dpa-infocom, dpa:201222-99-786606/4

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