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Olympia-Traum für Fußballer geplatzt

Cedric Teuchert sitzt nach dem Ausscheiden enttäuscht auf dem Rasen. Foto: Andre Penner/AP/dpa
Cedric Teuchert sitzt nach dem Ausscheiden enttäuscht auf dem Rasen. Foto: Andre Penner/AP/dpa

Aus und vorbei – nach einem 1:1 gegen die Elfenbeinküste ist das deutsche Team bei den Olympischen Spielen in der Vorrunde gescheitert. Fünf Jahre nach Silber in Rio geht es diesmal früh nach Hause.

Rifu (dpa) – Der Traum von einer Olympia-Medaille ist für Max Kruse und Co. jäh geplatzt.

Trotz guter Chancen und des ersten Auftritts vor Zuschauern kam die Mannschaft von Trainer Stefan Kuntz in Rifu gegen die Elfenbeinküste nicht über ein 1:1 (0:0) hinaus und belegte damit nur den dritten Platz in Gruppe D. Vor fünf Jahren hatte Deutschland bei den Sommerspielen in Rio noch Silber geholt, nun geht es schon nach der Vorrunde zurück nach Hause.

Damit endete die Olympia-Mission 52 Tage nach dem Triumph bei der U21-EM mit einer großen Enttäuschung. Vor rund 6000 Zuschauer brachte ein Eigentor von Benjamin Henrichs (67.) die DFB-Auswahl ins Hintertreffen, der Ausgleich von Eduard Löwen (73.) war zu wenig. Die deutsche Mannschaft zeigte sich zwar etwas verbessert, konnte ihre Chancen aber nicht nutzen. Zuvor hatte es ein 2:4 gegen Brasilien und ein 3:2 gegen Saudi-Arabien gegeben.

„Wir haben alles gegeben“

„Wir können uns heute keinen Vorwurf machen. Wir haben alles gegeben. Falls es das letzte Spiel von Stefan Kuntz war, ist es bitter. Er hat uns zu einer Einheit geformt“, sagte Jordan Torunarigha und Max Arnold fügte hinzu: „Die Enttäuschung ist riesengroß. So richtig waren wir nie im Turnier drin. Wir fahren natürlich mit einem sehr weinenden Auge nach Hause.“

Der am Ende entscheidende Gegentreffer fiel in der 67. Minute. Nach einem langen Einwurf grätschte Henrichs vor dem einschussbereiten Youssouf Dao den Ball ins eigene Tor. Wieder einmal herrschte in der Hintermannschaft Unordnung. Ein Makel, der sich durch das ganze Turnier zog. Danach warf der Europameister alles nach vorne, kam durch den sehenswerten Freistoß von Löwen aus 20 Metern aber nur noch zum Ausgleich.

Schwache Chancenverwertung

Die Ausgangslage war klar: Ein Sieg musste gegen die Ivorer her, um noch das Viertelfinale zu erreichen. Entsprechend ging das DFB-Team das Spiel an. Ein wenig besser organisiert in der Defensive nach sechs Gegentoren in zwei Spielen, drängte die deutsche Elf auf den Führungstreffer.

Und es mangelte schon im ersten Durchgang nicht an Chancen. Ragnar Ache war an seinem 23. Geburtstag mit zwei Kopfbällen neben das Tor (8.) und an die Latte (26.) nah dran am Treffer. Auch Kruse, der bislang mehr durch seinen Heiratsantrag nach dem Saudi-Arabien-Spiel als durch Torgefahr für Schlagzeilen sorgte, scheiterte knapp (11.). Dazu setzte Nadiem Amiri einen Schuss von der Strafraumgrenze knapp über das Tor (43.). Mehrmals raufte sich Kuntz die Haare.

10.000 zugelassene Fans

Die japanischen Fans riss dies aber kaum von den Rängen. Das Publikum – anders als im Raum Tokio sind in der Präfektur Miyagi bis zu 10.000 Fans zugelassen – hielt sich an die Anweisungen der Organisatoren und verzichtete auf Gesänge oder Rufe. Immerhin gab es einen freundlichen Empfang für den Europameister. „Wir lieben Deutschland“ war auf Plakaten zu lesen.

Zurück auf dem Platz war auch Kapitän Maximilian Arnold nach abgesessener Sperre. Der Wolfsburger konnte aber froh sein, dass er nicht schon wieder eine Gelb-Rote Karte sah. Nachdem er früh verwarnt worden war, stieg der Mittelfeldspieler in der 43. Minute seinem Gegenspieler Christian Kouame heftig aufs Bein. Schiedsrichter Leodan Gonzalez aus Uruguay gab sich nachsichtig.

Im zweiten Durchgang drängte das DFB-Team weiter auf das Tor und musste mehr riskieren. Das eröffnete den diszipliniert verteidigenden Afrikanern Räume. Die Ivorer waren bei ihren Kontern aber nicht clever genug.

© dpa-infocom, dpa:210728-99-576045/7



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