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Verdacht auf Drogenhandel und Geldwäsche bei Neonazi-Netzwerk

Razzia gegen Neonazi-Netzwerk: Ein Polizist mit einem Drogenspürhund geht in ein Haus in Thüringen. Foto: Michael Reichel/dpa-Zentralbild/dpa
Razzia gegen Neonazi-Netzwerk: Ein Polizist mit einem Drogenspürhund geht in ein Haus in Thüringen. Foto: Michael Reichel/dpa-Zentralbild/dpa

Es geht um den Verdacht der organisierten Kriminalität, die Verdächtigen gehören aber gleichzeitig zur rechtsextremistischen Szene. Beide Bereiche sind offenbar eng verbunden.

Mit einer Großrazzia in Thüringen, Sachsen-Anhalt und Hessen ist die Polizei gegen ein Neonazi-Netzwerk vorgegangen – dabei ging es vor allem um den Verdacht des organisierten Drogenhandels und der Geldwäsche, wie das Landeskriminalamt Thüringen am Freitagmorgen mitteilte.

Mehr als 500 Polizisten waren seit dem frühen Morgen beteiligt, darunter Spezialeinsatzkommandos (SEK). Mindestens eine Durchsuchung gab es auch in Hessen. Gegen acht Verdächtige mit deutscher Staatsangehörigkeit im Alter zwischen 24 und 55 Jahren lagen Haftbefehle vor.

Die Polizei durchsuchte 27 Wohnungen und Geschäftsräume. Ziel sei es, Beweise zu finden sowie Vermögen aus kriminellen Geschäften, etwa Autos oder teure Möbel, sicherzustellen. Weitere Durchsuchungen könnten im Lauf des Tages noch hinzukommen, wenn sich neue Verdachtsmomente ergeben würden, sagte ein Sprecher des LKA.

Nach einem Bericht des Senders MDR sollen die Verdächtigen Mitglieder von zwei Neonazi-Bruderschaften sein, seit Jahren zur organisierten Kriminalität gehören und weite Teile des Drogenhandels in Thüringen organisieren. Dazu sollen mutmaßlich auch Waffengeschäfte kommen. Auslöser für die Ermittlungen gegen das Neonazi-Netzwerk soll eine Abhöroperation des Thüringer Verfassungsschutzes gewesen sein.

Die beiden Neonazi-Bruderschaften sollen ähnlich wie kriminelle Rockerbanden organisiert sein, eine strenge Hierarchie und bestimmte Symbole haben. Sie sollen aus verschiedenen Vorläufer-Gruppen hervorgegangen sein und sich 2015 gegründet haben.

An der Razzia waren Polizisten aus Thüringen, Spezialeinheiten aus Sachsen-Anhalt sowie Spezialisten des Bundeskriminalamtes (BKA) und des Hessischen LKA beteiligt.

Durchsuchungen gab es in Thüringen in Gotha, dem Landkreis Gotha, Bad Langensalza und Saalfeld-Rudolstadt; in Sachsen-Anhalt im Burgenlandkreis und in Hessen im Lahn-Dill-Kreis. Genauere Orte wollte das LKA am Vormittag noch nicht nennen, weil die Einsätze noch liefen.

© dpa-infocom, dpa:210226-99-603481/3

Mitteilung LKA im Wortlaut

Seit den frühen Morgenstunden führt das Landeskriminalamt Thüringen (TLKA) und die sachleitende Staatsanwaltschaft Gera, Schwerpunktabteilungzur Bekämpfung der Organisierten Kriminalität, umfangreiche Einsatzmaßnahmen in Thüringen sowie in den Bundesländern Sachsen-Anhalt und Hessen durch.

Aufgrund bestehenden Tatverdachtes wegen bandenmäßigem Handel mit Betäubungsmitteln in nicht geringer Menge in Verbindung mit dem Tatvorwurf der Geldwäsche werden 27 Wohn- und Geschäftsräume in den Bereichen Gotha, dem Landkreis Gotha, Bad Langensalza, Saalfeld-Rudolstadt und im Lahn-Dill-Kreis sowie im Burgenlandkreis durchsucht.

Darüber hinaus werden 8 Haftbefehle realisiert.
Die Beschuldigten sind deutsche Staatsangehörige im Alter von 24 bis 55 Jahren.

In die groß angelegten Durchsuchungsmaßnahmen sind mehr als 500 Einsatzkräfte aus Thüringen, Spezialkräfte aus Sachsen-Anhalt sowie Spezialisten des Bundeskriminalamtes und des Hessischen LKA eingebunden.

Ziel der Maßnahmen ist das Auffinden von Beweismitteln und in Zusammenhang mit den Taten stehendes Vermögen wie zum Beispiel Fahrzeuge, hochwertige Gegenstände bzw. Mobiliar. Wenn erste aussagekräftige Ergebnisse vorliegen, wird durch das TLKA eine weitere Pressemitteilung in Abstimmung mit der StA Gera herausgegeben.

Orginal:
https://polizei.thueringen.de/landeskriminalamt/tlka-einsatzmassnahmen-in-thueringen-sowie-in-den-bundeslaendern-sachsen-anhalt-und-hessen



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