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Verein bestätigt Aus: Markus Gisdol nicht mehr Trainer des 1. FC Köln

Kölns Trainer Markus Gisdol geht nach dem Spiel mit gesenktem Kopf über den Platz. Foto: Thilo Schmuelgen/Reuters-Pool/dpa
Kölns Trainer Markus Gisdol geht nach dem Spiel mit gesenktem Kopf über den Platz. Foto: Thilo Schmuelgen/Reuters-Pool/dpa

Für Markus Gisdol ist das Ende seiner Zeit als Trainer des 1. FC Köln beschlossen – der Tabellen-Vorletzte bestätigt, was Medien zuvor berichtet hatten. Der Nachfolger soll bald bekanntgegeben werden.

Markus Gisdol stand erst regungslos vor seiner Bank und verschwand dann in die Katakomben, nachdem er seine Spieler abgeklatscht hatte: Damit verabschiedete er sich nach der 2:3 (1:1)-Pleite des 1. FC Köln im Abstiegsduell mit dem FSV Mainz 05 auch als Trainer der Rheinländer.

Kurz vor Mitternacht am Sonntagabend bestätigte der Club die Trennung von dem 51-Jährigen, nachdem Sport1 und der Express schon kurz nach dem nunmehr achten sieglosen Bundesligaspiel darüber berichteten. Über einen Nachfolger wollen die Kölner zeitnah informieren, als Kandidat gilt Altmeister Friedhelm Funkel.

Sportchef Horst Heldt, der sich nach dem Spiel nicht geäußert hatte, begründete die Trennung mit den ausbleibenden guten Ergebnissen. „Mit einem Trainerwechsel wollen wir der Mannschaft für diese entscheidende Phase mit einer neuen Konstellation einen neuen Impuls geben“, sagte Heldt laut der Mitteilung und dankte Gisdol für dessen Arbeit. In den verbleibenden sechs Spielen soll nun unbedingt noch der Klassenverbleib geschafft werden.

Der seit November 2019 in Köln tätige Gisdol betonte: „Die Mannschaft, mein Trainerteam und ich haben bis zuletzt alles investiert, um mit guten Leistungen zu guten Ergebnissen zu kommen.“ Doch aus den vergangenen acht Spielen holte der FC nur zwei Punkte.

Verlorenes Endspiel

Gegen Mainz drehte der FC ein 0:1 in ein 2:1, kassierte dann aber erst den Ausgleich und in der Nachspielzeit auch noch das 2:3. „Wir wollten das Spiel gegen Mainz unbedingt gewinnen. Obwohl die Leistung heute wieder gut war, haben wir keine Punkte geholt. Das war eine bittere Niederlage“, so Horst Heldt.

Markus Gisdol trainierte den 1. FC Köln seit November 2019. Er legte nach schwachem Start in der Vorsaison einen ganz starken Zwischenspurt hin, der trotz eines verpatzten Saisonendes zum Klassenverbleib reichte, doch dieser ist nun ein Jahr später erneut ernsthaft in Gefahr.

„Wir sind Markus sehr dankbar. Er hat hier im November 2019 in einer nahezu aussichtslosen Situation übernommen und mit einer sensationellen Serie bis zum Beginn der Pandemie den Grundstein für den Klassenerhalt gelegt – und diesen zusammen mit unserem Team erreicht. Dabei hat er immer alles gegeben, die Ruhe bewahrt, nie seine Linie verloren und bis zum heutigen Tag mit seiner Arbeit überzeugt“, betonte Horst Heldt und fügte an: „Wir wünschen ihm alles Gute für seine Zukunft.“

In dieser Saison galten zuvor schon vier Partien als Endspiele für den Kölner Trainer: Doch keines davon in Dortmund (2:1), auf Schalke (2:1), gegen Hertha BSC (0:0) und gegen Dortmund (2:2) ging verloren. Gegen Mainz gab es nun den K.O. in der Nachspielzeit für Markus Gisdol. „Ich wünsche meinen Jungs für den Saisonendspurt alles Gute und drücke ihnen und dem FC die Daumen, damit sie in der Bundesliga bleiben“, so der scheidende Coach.

Köln kämpft um Klassenverbleib

Kapitän Jonas Hector kauerte nach dem bitteren Ende gegen Mainz minutenlang an einer Bande und erklärte seine Reaktion so: „Man ärgert sich natürlich über das Spiel, dass wir das Spiel verloren haben. Wir haben die Gegentore zu leicht hergegeben.“ Von einem Abstieg wollte der einstige Nationalspieler aber noch lange nichts wissen.

Den erhofften Klassenverbleib wollen die Kölner in den verbleibenden sechs Saisonspielen mit einem neuen Trainer erreichen. „Bis zum Saisonende sind es jetzt noch sechs Spiele, in denen wir unbedingt unser Ziel, den Klassenerhalt, erreichen wollen. Dafür müssen wir Ergebnisse erzielen. In dieser Hinsicht haben wir in den letzten Wochen stagniert“, so Horst Heldt.

„Mit einem Trainerwechsel wollen wir der Mannschaft für diese entscheidende Phase mit einer neuen Konstellation einen neuen Impuls geben“, so Heldt weiter. Als Kandidat gilt Friedhelm Funkel, obwohl der 67-Jährige seine Karriere nach der Beurlaubung in Düsseldorf im Januar 2020 eigentlich für beendet erklärt hatte. “Mich hat noch niemand kontaktiert. Das Spiel ist aber auch gerade erst vorbei”, sagte Funkel dem Express am Sonntagabend.

Nach 28 Spielen haben die Rheinländer 23 Zähler auf dem Konto. In allen vier Spielzeiten, in denen es weniger waren, stand am Ende der Abstieg. Der soll in Corona-Zeiten mit aller Macht verhindert werden. Geschäftsführer Alexander Wehrle hatte ein Minus von 23,8 Millionen Euro nach Steuern in der Vorsaison bekannt gegeben. Für die aktuelle Spielzeit wird ein noch höherer Verlust erwartet, so dass der erste Bundesliga-Meister auch eine Landesbürgschaft über 20 Millionen Euro beantragt hat.

© dpa-infocom, dpa:210411-99-164841/9
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Tweet mit Pressestatement des 1. FC Köln:

Spielbericht 1. FC Köln – Mainz 05


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