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U21 freut sich auf „Druck“: „Haben es in eigener Hand“

Nach dem siegreichen Jahresabschluss blickt die deutsche U21 mit Zuversicht der Entscheidung in der EM-Qualifikation entgegen. Foto: Matthias Balk/dpa
Nach dem siegreichen Jahresabschluss blickt die deutsche U21 mit Zuversicht der Entscheidung in der EM-Qualifikation entgegen. Foto: Matthias Balk/dpa

Das 4:0 gegen San Marino sorgt bei U21-Europameister Deutschland nach dem Debakel gegen Polen für einen versöhnlichen Jahresabschluss. Große Schlüsse kann Kuntz-Nachfolger Di Salvo aus dem Sieg aber nicht ziehen.

U21-Trainer Antonio Di Salvo blickte nach dem geglückten Jahresabschluss „mit einem Lächeln“ auf bewegende Monate zurück.

Der Titeltriumph im Sommer, seine Beförderung vom Assistenten zum Nachfolger von Stefan Kuntz und Rang eins in der Qualifikationsrunde für die Endrunde 2023 weckten beim 42-Jährigen schon Vorfreude auf das neue Jahr mit einem Krimi im Kampf um die EM-Tickets.

„Wir haben Spiele, in denen wir sofort unter Druck stehen, in denen man keine Fehler machen darf“, sagte Di Salvo nach dem 4:0 des Fußball-Europameisters gegen San Marino. „Das ist für die Entwicklung auf jeden Fall gut.“

Di Salvo: „Wir haben alles in der eigenen Hand“

Das 4:0 gegen den Fußball-Zwerg San Marino war zwar eine erfolgreiche Reaktion auf das 0:4 vier Tage zuvor gegen Polen. Eine größere Aussagekraft hatte der Einbahnstraßenfußball gegen den limitierten Gegner jedoch nicht.

„Wir sind Tabellenerster und haben alles in der eigenen Hand“, sagte Di Salvo. Die deutsche Auswahl führt die Gruppe mit 15 Zählern vor dem punktgleichen Team aus Israel an, Polen liegt mit 13 Punkten in Schlagdistanz.

„Ich bin immer ein bisschen Fan von Druck. Wenn ich ein bisschen Druck habe, geht es mir eindeutig etwas besser“, sagte der Freiburger Yannik Keitel zur herausfordernden Konstellation. Nach einem „sehr positiven“ Jahr mit nur einer Niederlage könne man „mit breiter Brust ins neue Jahr starten.“

Dort geht es am 25. März gegen Lettland weiter. Der Showdown um den Gruppensieg steht am 7. Juni in Polen an. Die neun Gruppensieger und der beste Gruppenzweite qualifizieren sich direkt für die EM-Endrunde in knapp anderthalb Jahren in Rumänien und Georgien.

„Einen Schritt nach vorne gemacht“

„Ich würde lieber an der Spitze stehen, keinen Druck haben und sicher weiterkommen. Das haben wir selbst verbockt“, sagte Kapitän Jonathan Burkardt.

Der Mainzer sorgte zusammen mit dem Schalker Malick Thiaw, dem Nürnberger Erik Schuranow und dem Kölner Jan Thielmann vor 2004 Zuschauern für die Tore gegen San Marino.

„Dass wir das Spiel gewonnen haben, war das Wichtigste. Das Wie war zumindest am Anfang auf jeden Fall okay“, sagte Burkardt. Ob das Team die richtigen Lehren aus der Polen-Lektion gezogen hat, wird aber erst im neuen Jahr beantwortet.

„Wir haben einen Schritt nach vorne gemacht, aber es ist noch viel Luft nach oben“, befand der Kölner Noah Katterbach. Man müsse guten Fußball zeigen, aber eben „auch Zeichen in Zweikampfhärte“ setzen. Das fehlte etwa gegen Polen.

„Fußballerisch ein Stück mehr Spielwitz“

Bis zum nächsten Spiel im März spielt die Einsatzzeit der deutschen Nachwuchskicker in ihren Clubs eine wesentliche Rolle. Im neuen Jahr wird auch spannend, welcher Spielerkreis Di Salvo zur Verfügung steht.

Die A-Nationalspieler Florian Wirtz, Karim Adeyemi und Jamal Musiala dürfen theoretisch noch in der U21 auflaufen, aber mit ihnen kann Di Salvo nicht planen. Möglich ist, dass der Kuntz-Nachfolger auch noch seinen Kapitän an die Auswahl von Bundestrainer Hansi Flick verliert. Flick und Burkardt telefonierten erst kürzlich miteinander.

DFB-Vizepräsident Ronny Zimmermann sieht im neuen U21-Team, in dem schon einige sehr junge Kräfte auflaufen, „fußballerisch ein Stück mehr Spielwitz“ als im alten Jahrgang. „Allerdings ist es eine lange Strecke und in zwei Jahren kann viel passieren“, sagte Zimmermann bei ProSieben Maxx. Geglückt sei der Übergang von Kuntz zu Di Salvo, sagte er. „Bis dato hat er das richtig gut gemacht und ich glaube, dass er den nächsten Schritt Richtung Turnier auch noch gehen wird.“

© dpa-infocom, dpa:211116-99-26346/5

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