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Hertha BSC Berlin: Coach Pal Dardai will vier Punkte aus drei Spielen

Hertha-Trainer Pal Dardai trifft am Montag mit seinem Team auf den FSV Mainz 05. Foto: Tobias Schwarz/AFP POOL/dpa
Hertha-Trainer Pal Dardai trifft am Montag mit seinem Team auf den FSV Mainz 05. Foto: Tobias Schwarz/AFP POOL/dpa

Die Aufgabe ist anspruchsvoll: Sechs Spiele in 20 Tagen stehen für die abstiegsbedrohte Hertha nach Corona-Quarantäne auf dem Programm. Trainer Dardai gibt erst einmal Zwischenziele vor.

Pal Dardai setzte sein schönstes Lächeln auf und verbreitete ganz viel Zuversicht: Wenn die durch fünf Corona-Fälle und eine zweiwöchige häusliche Isolation gestoppte Hertha am Montag (18.00 Uhr/Sky) zum ersten Nachholspiel beim FSV Mainz 05 antritt, sollen seine Spieler erst einmal ohne jede Abstiegsangst antreten.

„Natürlich ist es ein wichtiges Spiel, aber kein Endspiel“, betonte der Chefcoach des Berliner Fußball-Bundesligisten. Erstes kleines Ziel gegen die zuletzt starken Mainzer sei „eine gute erste Halbzeit“ – und Routinier Sami Khedira bekommt eine Sonderrolle.

„Ich plane mit ihm. Er ist nicht umsonst hier. Wenn er gesund ist, soll er auch spielen“, sagte Pal Dardai zum Weltmeister von 2014. Ansonsten will Dardai auf jene Kräfte setzen, die zuletzt die Miniserie von drei Spielen ohne Niederlage erreicht hatten.

Natürlich weiß auch der Ungar, dass nach der Zwangspause auf sein Team viele Unwägbarkeiten warten. In der Quarantäne-Zeit ist Hertha mit 26 Punkten auf Abstiegsrang 17 abgerutscht, drei Zähler hinter dem Sechzehnten Köln.

Khedira verkündete vor dem „Monsterprogramm“ mit zunächst fünf Spielen in 13 Tagen und dann dem Saisonabschluss am 22. Mai in Hoffenheim: „Was die anderen machen, kann uns egal sein. Wir spielen noch gegen Mainz, Bielefeld und Köln, alles direkte Konkurrenten. Das wird das Entscheidende sein.“

Der Mainzer Trainer Bo Svensson erwartet eine starke Hertha: „Wenn man sich vorstellt, dass man nach zwei Wochen, in denen man nur zu Hause sitzen durfte, endlich wieder spielen kann, muss man davon ausgehen, dass eine Mannschaft voller Tatendrang zu uns kommt.“ Und der 41 Jahre alte Däne warnte daher trotz zuletzt fünf Siegen und zwei Remis seines Teams: „Unsere Aufgabe wird dadurch nicht einfacher werden.“

Kollege Pal Dardai versucht, den ganz großen Druck von seiner Mannschaft zu nehmen. Als Minimum-Vorgabe setzte er für die verschobenen Partien gegen Mainz, Freiburg und Schalke vier Punkte an. „Das ist nicht so ein krasser Druck, das ist machbar“, sagte der Chefcoach: „Dann hast du Endspiele.“ Und sogar die Abstiegsrelegation erwähnte Dardai als letzten Rettungsanker: „Ich möchte die Mannschaft nicht so unter Druck setzen, das bringt uns nicht weiter, es sind auch Menschen.“

Als entscheidend sieht Dardai die Belastungssteuerung und die Vermeidung von Verletzungen. So habe er nicht nur einen Plan A für die erste Elf, sondern auch einen Plan B für mögliche „Blockwechsel“ im Kopf. Und speziell zu Khedira fügte der Chefcoach an: „Bei ihm ist immer der Körper die Frage. Bei der engen Staffelung muss er auch ehrlich sein.“ Wenn der 34-jährige Khedira wenigstens die Hälfte des Restprogramms bestreiten könne, habe er schon viel geholfen.

Auf Dodi Lukebakio und Marvin Plattenhardt muss Dardai noch verzichten. Beide haben nach ihrer Corona-Infektion gerade erst grünes Licht für den Start des Aufbauprogramms bekommen, informierte der 45-Jährige. Torhüter Rune Jarstein wird nach schwerem Verlauf der Erkrankung in dieser Saison nicht mehr spielen. Dafür ist Kapitän Dedryck Boyata nach überstandenem Muskelfaserriss wieder im Kader, für die erste Elf reicht es aber noch nicht.

Für den erfolgreichen Endspurt stellt Dardai – wie auch Sportdirektor Arne Friedrich – alle persönlichen Zukunftspläne erst einmal hinten an. „Ich würde nicht so weit springen, es würde blöd klingen. Natürlich will jeder seinen Job machen. Ich habe bei Hertha auf jeden Fall einen Job““, sagte er auf die Frage nach der kommenden Saison. „Nach dem letzten Spieltag gebe ich eine ehrliche Antwort“, bemerkte der Trainer. Hertha habe eine Punkteklausel, nach der sich Dardais Vertrag bis 2022 verlängert, „nie kommentiert oder kommuniziert“, erklärte Vereinssprecher Marcus Jung.

Die voraussichtlichen Aufstellungen:

FSV Mainz 05:
Zentner – St. Juste, Bell, Niakhaté – da Costa, Latza, Barreiro Martins, Mwene – Quaison – Burkardt, Onisiwo

Hertha BSC:
Schwolow – Klünter, Stark, Marton Dardai – Zeefuik, Ascacibar, Khedira, Mittelstädt – Matheus Cunha, Radonjic – Cordoba

© dpa-infocom, dpa:210502-99-437967/4

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