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Haaland schießt Borussia Dortmund gegen Sevilla ins CL-Viertelfinale

Erling Haaland (r) war Dortmunds Erfolgsgarant beim BVB-Weiterkommen gegen Sevilla. Foto: Bernd Thissen/dpa-Pool/dpa
Erling Haaland (r) war Dortmunds Erfolgsgarant beim BVB-Weiterkommen gegen Sevilla. Foto: Bernd Thissen/dpa-Pool/dpa

Borussia Dortmund wird vom FC Sevilla stark unter Druck gesetzt – hält aber durch. Erling Haaland macht das, was er immer macht und schießt den BVB ins Viertelfinale der Champions League.

Erling Haaland fiel auf die Knie und schrie sein Glück in den Abendhimmel: Nach einer dramatischen Schlussphase beim 2:2 (1:0) gegen den FC Sevilla gehört Borussia Dortmund erstmals seit vier Jahren wieder zu den besten acht Teams in Europa.

Wie schon vor drei Wochen in Spanien traf die norwegische Naturgewalt Haaland (35./54. Foulelfmeter) doppelt in unnachahmlicher Manier. Der mit nunmehr zehn Treffern beste Torschütze der Champions League bescherte dem Revierclub damit nicht nur einen großen Prestigegewinn, sondern auch zusätzliche Prämiengelder in Höhe von 10,5 Millionen Euro.

Die Gegentreffer von Youssef En-Nesyri (69./Foulelfmeter und 90.+6) konnten die Dortmunder nach dem 3:2 im Hinspiel am Ende verschmerzen – viel länger hätte die Partie aber nicht sein dürfen. Der Schlusspfiff rettete den BVB gegen die stürmenden Gäste.

„Es war ein hartes Spiel“, sagte der müde Erling Haaland bei Sky. „Aber in der nächsten Runde zu sein, fühlt sich sehr gut an.“ BVB-Lizenzspielerchef Sebastian Kehl äußerte: „Das war am Ende nochmal super eng. Das war ein geiler Fight, ein geiles Weiterkommen. Das haben wir uns verdient.“ Trainer Edin Terzic lobte den „herausragenden“ Haaland.

BVB zunächst unter Druck

BVB-Youngster Jude Bellingham (l) rückte im Vergleich zum Bayern-Spiel in die Startelf. Foto: Martin Meissner/AP-Pool/dpa
BVB-Youngster Jude Bellingham (l) rückte im Vergleich zum Bayern-Spiel in die Startelf. Foto: Martin Meissner/AP-Pool/dpa

Drei Tage nach dem 2:4 in der Bundesliga beim FC Bayern wurde der BVB in der Anfangsphase stark unter Druck gesetzt.

Trainer Edin Terzic hatte kurz vor der Partie noch vor den „sehr gefährlichen“ Europapokalspezialisten gewarnt, die mit aller Macht den Rückstand aus dem Hinspiel wett machen wollten. BVB-Torwart Marwin Hitz wurde schon in der 3. Minute von Lucas Ocampos per Fernschuss gefordert, der Versuch von Suso ging nur knapp vorbei (18.).

Terzic war an der Seitenlinie überhaupt nicht zufrieden. Im Spielaufbau fehlten dem BVB, der auf mehrere Leistungsträger verzichten musste, zunächst die klare Linie und die Ruhe. Das Tempo von Jadon Sancho wurde schmerzlich vermisst, auch Raphael Guerreiro und Giovanni Reyna waren nicht rechtzeitig fit geworden. Kapitän Marco Reus wurde von Terzic auf die linke Seite beordert.

BVB-Torjäger Erling Haaland (r) brachte Dortmund in Führung. Foto: Bernd Thissen/dpa-Pool/dpa
BVB-Torjäger Erling Haaland (r) brachte Dortmund in Führung. Foto: Bernd Thissen/dpa-Pool/dpa

BVB-Boss Hans-Joachim Watzke saß nach gut einer halben Stunde stoisch mit verschränkten Armen auf der Tribüne. Dann nutzte der BVB aus dem Nichts die erste eigene Chance zur Führung.

Nach Balleroberung schon in der Hälfte der Spanier legte Marco Reus überlegt in die Mitte auf Erling Haaland, der auch in seinem sechsten Königsklassenspiel dieser Saison ein Tor erzielte. Der junge Norweger nahm Reus jubelnd in den Arm.

Kurioses 2:0

Mit seinem zweiten Tor sorgte Haaland (2.v.r) für die Vorentscheidung und den Viertelfinal-Einzug. Foto: Bernd Thissen/dpa-Pool/dpa
Mit seinem zweiten Tor sorgte Haaland (2.v.r) für die Vorentscheidung und den Viertelfinal-Einzug. Foto: Bernd Thissen/dpa-Pool/dpa

Die Gäste, die zuletzt drei Pflichtspiele in Serie verloren hatten, reagierten genervt. Der Rekordsieger des kleinen Europapokals (UEFA-Cup und Europa League) brauchte nun drei Tore zum Weiterkommen, erspielte sich vor der Halbzeit aber keine klaren Torchancen mehr.

Der BVB kam dagegen dem ersten Viertelfinale seit 2016/17, als der Revierclub unter schlimmsten Begleitumständen des Bombenattentats auf den Teambus gegen die AS Monaco ausgeschieden war, immer näher.

Sevillas Youssef En-Nesyri (oben) steigt höher als Emre Can. Foto: Martin Meissner/AP-Pool/dpa
Sevillas Youssef En-Nesyri (oben) steigt höher als Emre Can. Foto: Martin Meissner/AP-Pool/dpa

Kurz nach dem Wiederanpfiff bereicherten Schiedsrichter Cüneyt Cakir und sein Team die Geschichte des Videobeweises um eine weitere Kuriosität. Der Unparteiische pfiff das vermeintliche und wohl nach Offensivfoul erzielte 2:0 von Haaland zurück und gab stattdessen Elfmeter für den BVB wegen eines Fouls fast eine Minute zuvor.

Den Strafstoß von Haaland hielt Yassine Bounou ebenso wie einen Nachschuss (52.). Weil sich Sevillas Torwart aber zu früh von der Linie bewegt hatte, wurde der Elfmeter wiederholt – und Erling Haaland traf zum 2:0. Für die unsportliche Jubelgeste in Richtung Bounou, der sich zuvor nach dem gehaltenen Elfmeter ähnlich verhalten hatte, sah der BVB-Stürmer Gelb (55.).

Sevilla gab nicht auf und belagerte weiter die Dortmunder Hälfte. Den Strafstoß zum Anschlusstreffer verursachte Emre Can mit einem Schubser gegen den früheren Bundesligaprofi Luuk de Jong. En-Nesyri verwandelte sicher und sorgte Sekunden vor Schluss für kurzzeitige Hochspannung, doch am Ende konnte Dortmund aufatmen.

Die beiden Tore durch Youssef En-Nesyri (r) waren letztlich nur noch Ergebniskosmetik für Sevilla. Foto: Bernd Thissen/dpa-Pool/dpa
Die beiden Tore durch Youssef En-Nesyri (r) waren letztlich nur noch Ergebniskosmetik für Sevilla. Foto: Bernd Thissen/dpa-Pool/dpa

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